post-title Louis Bennett | PERIOD DRAMA | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-05.02.2022

Louis Bennett | PERIOD DRAMA | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-05.02.2022

Louis Bennett | PERIOD DRAMA | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-05.02.2022

Louis Bennett | PERIOD DRAMA | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 12.01.-05.02.2022

bis 05.02. | #3285ARTatBerlin | Kristin Hjellegjerde Berlin zeigt ab 12. Januar 2022 (Vernissage: 11.01.) die Ausstellung PERIOD DRAMA des Künstlers Louis Bennett.

Vertraute malerische Dorfszenen werden vor einem orangefarbenen Himmel surrealisiert, während überlebensgroße Figuren zwischen visuellen Schichten der Geschichte gefangen erscheinen. In seinem neuesten Werk erforscht, der in Lancashire geborene und in London lebende Künstler, Louis Bennett das Konzept der ländlichen Idylle sowohl als zeitgenössischen psychologischen Zustand als auch als eindrucksvolles Zeugnis einer komplexen Vergangenheit. Jedes Gemälde in Period Drama, der Einzelausstellung des Künstlers in der Kristin Hjellegjerde Berlin, ist in der für ihn charakteristischen sauren Farbpalette gehalten und enthält eine eigene Erzählung und Atmosphäre, während es gleichzeitig ein breiteres Gefühl von Verdrängung und Angst ausdrückt. Die fließenden Pinselstriche und Farbtropfen bewegen sich weg vom harten, grafischen Stil früherer Werke und zeigen eine selbstbewusstere, sowie dynamischere Ästhetik.

ART at Berlin - Courtesy of Kristin Hjellegjerde Gallery - Louis Bennett - Cold Poem
Louis Bennett, Cold Poem, Oil on Calico, 130 x 180 cm

Bennetts Arbeitsprozess beginnt in der Regel mit dem Sammeln gefundener Bilder aus alten Büchern und Magazinen. Während diese Materialien früher als visuelle oder atmosphärische Anregung dienten, hat der Künstler bei seinen neuesten Werken einen anderen Ansatz gewählt, indem er einen Projektor verwendet, um das Bild auf die Leinwand zu übertragen. Die Verwendung eines Projektors vereinfachte den Prozess in gewisser Weise, aber auch der Akt des Malens fühlte sich dadurch freier an“, sagt er. Dadurch entsteht eine spürbare Spannung in den Werken, wobei die Kompositionen strukturierter und filmischer erscheinen, während die Malgesten sichtbar lockerer, schneller und fast rasend sind. Das Gemälde Never Any Good (betitelt nach einem Volkslied von Martin Simpson) zum Beispiel zeigt zwei Versionen eines Vaters mit einem auf seinen Schultern sitzenden Sohn, aber während Bennett zuvor scharf definierte Grenzen verwendete, um ein starkes Gefühl der Gegenüberstellung zu erzeugen, sind die Ränder der Bilder hier weicher und fließender. So werden wir ermutigt, Verbindungen zwischen den Figuren und dem sich im Hintergrund abzeichnenden Haus zu ziehen, wodurch ein Gefühl von Geschichte entsteht, das sich mit dem gegenwärtigen Moment überlagert. Auf diese Weise drückt das Bild, wie viele andere in der Ausstellung, eine psychologische Erfahrung von Zeit aus, die frei zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fließt und sowohl persönliche als auch kollektive Geschichten umfasst.

Bei der Arbeit an seinem neuesten Werk fiel Bennett besonders die „Verdoppelung historischer Momente“ in der Fernsehfassung von Brideshead Revisited aus dem Jahr 1981 auf. Die Geschichte spielt zwar in den 1920er bis 40er Jahren, aber die Serie ist auch ein starkes Spiegelbild der Zeit, in der sie entstanden ist. Bennett war besonders von den ersten paar Episoden fasziniert, die in Oxford spielen und eine „Thatcher’sche Vision von Großbritannien als etwas Unerreichbares, Perfektes, Koloniales und Poetisches“ zeigen. Es ist zutiefst problematisch“, sagt der Künstler, „aber es ist ein fesselndes Bild, das es wert ist, untersucht und verstanden zu werden, da es sich um einen Mythos handelt, der in der kulturellen und politischen Landschaft Großbritanniens so weit verbreitet ist. In seinem Werk fängt Bennett diese komplexe Beziehung zur Vergangenheit ein, indem er den Betrachter gleichzeitig in die Szene hineinzieht und ihn auf Distanz hält. Das Gemälde November zum Beispiel zeigt eine einsame Figur, die auf einem von Wellen umspülten Bürgersteig steht. Das Werk ist stark emotional aufgeladen, und dennoch unterstreicht die kühle Farbpalette das überwältigende Gefühl der Isolation und schafft eine seltsame Distanz zur Realität. Die ungewöhnliche Rahmung des Werks – es scheint fast so, als sei es ein Gemälde in einem anderen Gemälde – fügt eine weitere Ebene der Entfernung hinzu, indem sie unsere Aufmerksamkeit auf die Künstlichkeit lenkt.

Vernissage: Dienstag, 11. Januar 2022, ab 18:30 Uhr

Ausstellungsdaten: Mittwoch, 12. Januar – Samstag, 5. Februar 2022

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