Der 9. Preis der Nationalgalerie wurde im Herbst 2017 an Agnieszka Polska (geb. 1985 in Lublin) verliehen. Aus diesem Anlass präsentiert der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin ab 27. September 2018 in der Historischen Halle eine Mehrkanal Videoinstallation der Künstlerin, die eigens für ihre Einzelausstellung entstanden ist.
Agnieszka Polska – Horse Head, 2018 © Agnieszka Polska,
Courtesy Zak Branicka Galerie, Berlin
and OVERDUIN & CO., LA
In ihren Werken verbindet Agnieszka Polska Realfilm mit animierten Sequenzen. Ihre Bildsprache beruht auf der verschlüsselten Aneignung kultureller Erzeugnisse. Oft von einem irritierenden Unterton getragen, stellen Polskas suggestive Videos auf eine poetische Weise die Frage nach dem Zustand der gegenwärtigen Welt und der Verantwortung des Einzelnen. Ausgangspunkt von Polskas neuem Filmprojekt ist ein Schriftverkehr aus dem 15. Jahrhundert zwischen dem Verwalter der polnischen Salzbergwerke, Mikołaj Serafin, seinen Kreditgebern und Schuldnern sowie seinen Angestellten. In einem für die damalige Zeit einzigartigen Abkommen wurden die Bergwerke durch den König an Serafin verpachtet und funktionierten somit wie ein frühkapitalistisches Unternehmen innerhalb der feudalen Gesellschaftsordnung.
In der raumgreifenden Video- und Toninstallation erzählt Polska die Geschichte des Boten, der Serafins Briefe übermittelt und selbst weder lesen noch schreiben kann. Eines Tages verirrt sich der Junge in einem Wald. Dort löst eine unerwartete Begegnung eine halluzinatorische Vision in ihm aus, in der sich christlichen Vorstellungen des Weltuntergangs mit heutigen Problemen und Theorien von Ressourcenverbrauch und Informationsökonomik verbinden.
Agnieszka Polska – The Demon’s Brain, 2018 © Agnieszka Polska,
Courtesy Zak Branicka Galerie, Berlin and OVERDUIN & CO., LA
Vernissage: Mittwoch, 26. September 2018, 20 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 27. September 2018 bis Sonntag, 3. März 2019
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Agnieszka Polska – Hamburger Bahnhof Berlin | Zeitgenössische Kunst Berlin – Kunst Museum Berlin | ART at Berlin