10 Ausstellungen im MÄRZ 2016
In dieser Rubrik finden Sie unsere persönlichen 10 Ausstellungen für MÄRZ 2016, ausgewählt von der ART@Berlin-Redaktion. Wir haben sie entweder gezielt besucht oder ganz zufällig entdeckt. In jedem Fall haben uns die Ausstellungen angesprochen, begeistert oder berührt. Ganz unabhängig von der Größe oder vermeintlichen Relevanz der Galerie. Wir möchten Ihnen damit die Vielfalt von Ausstellungen aus großen und kleinen Galerien in Berlin zeigen. Jede dieser Ausstellungen hat etwas Besonderes: einen aktuellen Zeitbezug, ein bewegendes Thema, berühmte Künstlernamen, besondere Techniken, manche sind skurril, einige vielleicht humorvoll. Ihnen allen ist eines gemein: der Abwechslungsreichtum von Kunst in Berlin und seine Faszination.
Wir wünschen Ihnen eine kunstvolle Zeit in den Berliner Galerien! Alle Ausstellungen auf ART@Berlin finden Sie HIER.
Köppe Contemporary
Make Love! – Justyna Kisielewicz
04.03.-09.04.2016
Auffällig ist, dass sich Justyna Kisielewicz in ihren Bildern zumeist selbst inszeniert. Beispielsweise als mit riesigen Micky Maus Ohren ins Groteske überzeichnete Disney-Comicfigur, oder als lasziv sich positionierende Kindfrau. Dann wieder liegt sie nackt gebettet auf rosaroten Wolken – als sehnsüchtig Träumende zwischen protzigen Prada- und Gucci-Luxusartikeln. Oder sie spaziert als exzentrische Touristin mit rosaroter Brille durch Disney-World und zelebriert sich provozierend kokett als fröhlich-naiver Teenager mit Zahnspange. Faszinierend der fotorealistische Mal-Akt, dem ein ebenso langwieriger wie altmeisterlicher Herstellungsprozess (u.a. mit selbstgefertigten Eitemperafarben) zugrunde liegt!
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Abb: Justyna Kisielewicz, SMILEY CIRCUS – 2014, 120 x 80 cm, Öl / Leinen
EIGEN + ART
MOST – Kristina Schuldt
11.02.-12.03.2016
Kristina Schuldts Porträts bezeichnet sie auch als Geister, gesichtslose Wesen oder „Smombies“: Smartphone-Zombies, die nur noch auf das Display ihres Handys starren, völlig absorbiert. Leere Sprechblasen umschweben ihre Köpfe und dienen nur noch als reine Form statt zum Transportieren von Inhalten. Das Smartphone, anatomisch perfektioniert und gleichzeitig ständig strahlende Lichtquelle, ist für Kristina Schuldt wie ein faszinierendes neues Körperteil.
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Abb: Kristina Schuldt, Große Bäuerin, 2015, Öl und Eitempera auf Leinwand, 210 x 170 cm, Foto: Uwe Walter, Berlin
Galerie Judin
Accidental Birth – Dieter Meier
03.03.-16.04.2016
Galerie Judin präsentiert vom 03. März bis zum 16. April 2016 die Ausstellung „Accidential Birth“ des Künstlers Dieter Meier, der vielen auch durch die Musikgruppe YELLO ein Begriff ist.
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Abb: © Dieter Meier, aus der Serie As Time Goes By, 1974/2005, Courtesy der Künstler und Galerie Judin, Berlin
Savvy Contemporary
What the tortoise murmurs to Achilles – Gruppenausstellung
18.03.-08.05.2016
Dieses Projekt kann sich nicht den Luxus erlauben, für eine simple Lobpreisung von Müßiggang oder für die oberflächliche Forderung eines Rechts auf Faulheit gehalten zu werden. (…) Unser Ausgangspunkt ist es, den vermeintlich ‘langsamen’ und ‘zerstörerischen’ Rhythmus, der “südländischen” Haltungen nachgesagt wird, zu deuten als Widerstand gegen die angeblich tüchtige Natur à la Die Protestantischen Ethik und der Geist des Kapitalismus (Max Weber).
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Abb: Maria Iorio / Raphaël Cuomo, Appunti del passaggio, 2014-2016, in progress.
galerie hiltawsky
The Procession of Spectres – Ville Kansanen
18.03.-07.05.2016
Das Werk Kansanens konfrontiert den Zuschauer mit der scheinbaren Unendlichkeit und Übermächtigkeit einer ursprünglichen Natur. Diese wird zur Projektionsfläche für Reflexionen über die menschliche Existenz, um rückbezüglich eine emotionale Beziehung zwischen diesen beiden Entitäten zu erschaffen. Das Gefühl von Einsamkeit und Isolation, das die Bilder ausstrahlen, enthüllt jedoch keine endgültige Hoffnungslosigkeit, sondern mündet in einer tröstenden Melancholie.
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Abb: Ville Kansanen, The Procession II, Archival pigment print, 2015, © Ville Kansanen courtesy galerie hiltawsky
401 contemporary
FARBRAUSCH – Mary Bauermeister
27.02.-16.04.2016
In einem sprichwörtlichen FARBRAUSCH arbeitet Mary Bauermeister (*1934 in Frankfurt/M) derzeit an einem Zyklus neuer Pünktchen- und Strohhalmbilder mit fluoreszierenden Farben – eine Technik, die sie bereits 1958 entwickelte. Die künstlerische Vitalität von Mary Bauermeister hört nicht mit 81 Jahren auf. Es entstehen immer weitere Werke, die prall von Leben und Materialität sind und zugleich leicht, poetisch und philosophisch.
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Abb: Mary Bauermeister „Farbrausch“, via 401contemporary
Kicken Berlin
In Deutschland: reloaded – Gruppenausstellung
13.02.-11.03.2016
Zum Auftakt der neuen Ausstellungsreihe ‚In Deutschland: reloaded‘ zeigt Kicken Berlin als ersten Ausstellungsteil, kuratiert von Klaus Honnef, Werke von Ulrich Görlich, Candida Höfer, Axel Hütte, Heinrich Riebesehl, Tata Ronkholz, Michael Schmidt, Wilhelm Schürmann und Thomas Struth aus den späten 1970er Jahren.
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Abb: Thomas Struth, ’Remscheider Strasse, Düsseldorf 1979’, silver gelatin print © 2016 Thomas Struth / Courtesy Galerie Max Hetzler Berlin/Paris
Circle Culture Gallery
2 cm über dem Zenit – Lennart Grau
27.02.–16.04.2016
Inspiriert von der Ästhetik des Rokoko, des Biedermeier und des Barock kehrt Lennart Grau von seinen Recherchen im Internet und in alten Auktionskatalogen mit ausgewählten Stillleben, Landschaftsszenen, Herrscher- und Heldenporträts in das Hier und Jetzt zurück, um in handwerklicher Könnerschaft, in Acryl und Öl auf Leinwand eine überbordende Fantasiewelt zu erschaffen.
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Abb: Lennart Grau, Cannonball 2015, acrylic and oil on canvas 200 x 200cm Courtesy of Circle Culture Gallery, photo Anna Wasilewski
Hilaneh von Kories
Jedes Bild ist mir begegnet – Herbert Dombrowski
05.03.–07.05.2016
Herbert Dombrowski (1917-2010) machte Bilder von Werftarbeitern und ihren Schiffen im Hamburger Hafen, Derby-Besucherinnen in elegantem Outfit, Männern in der Börse, Menschen in der City, auf dem Fischmarkt und auf St. Pauli. Der Fotograf sagte über seine Arbeit: „Mir ist jedes Bild wirklich begegnet“. Die Galerie Hilaneh von Kories, die Dombrowkis Werk exklusiv betreut, präsentiert in der Ausstellung Herbert Dombrowski „Jedes Bild ist mir begegnet“ eine Auswahl von rund 50 seiner Arbeiten.
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Abb: Herbert Dombrowski, Striptease II, 1953
CAMERA WORK
Patrick & Victor Demarchelier
05.03.-07.05.2016
Patrick Demarchelier zählt seit mehreren Jahrzehnten zu den führenden Fotokünstlern im Genre der Fashion- und Aktfotografie. Er zelebriert in seinen Werken die Schönheit der Topmodels, ohne diese jedoch in einer Atmosphäre konstruierter Artifizialität zu ersticken. Glamourösität wird real, Realität wird glamourös: Dieses Leitmotiv kennzeichnet wie beim Vater auch das Schaffenswerk seines Sohnes Victor Demarchelier. Der besondere Zugang zur Fotografie, der sich immer wieder neu an das Subjekt anpasst, macht das Werk in jeder einzelnen Arbeit einzigartig.
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Abb: © VICTOR DEMARCHELIER, VIKTORIA SASONKINA, 2013