bis 28.02. | #2655ARTatBerlin | Galerie Gilla Lörcher präsentiert ab 18. Januar 2020 die Einzelausstellung mit Malerei der Künstlerin Ivana Kličković.
Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art freut sich sehr, die Solo-Ausstellung der Malerin Ivana Kličković zu präsentieren. „Der Schwerpunkt der Arbeit von Ivana Kličković liegt auf dem Prozess der Auswahl und dem Sampling kulturell und chronologisch entfernter visueller Muster – wie japanischer Holzschnitte, Zeichnungen alter Theaterkulissen oder digitaler Bilder aus dem Internet. Sie arrangiert diese quasi gleichzeitig auf Leinwand, wie überlappende Schichten reduzierter Bildfragmente. So entstehen großräumige Kompositionen, räumlich flach und interpretationsoffen, dabei sowohl abstrakt als auch quasi-gegenständlich. Kličković bestätigt die Atemporalität als eines der Hauptmerkmale ihrer malerischen Geste und kommentiert indirekt die multidirektionale, kontinuierliche und oft chaotische Zirkulation von Bildern in unserem täglichen Leben, in denen alles bereits gesehen wurde und ineinander verwoben existiert, unabhängig von isolierten kulturellen Mustern und sozialen Phänomenen. Kličković reagiert auf eine globale Distribution von Bildern und nimmt gleichzeitig an dieser Ökonomie teil, in der die Verbreitung visueller Informationen organisiert ist, und untersucht die Logik von Überlappung, Vermischung, Flexibilität, Konflikt und Gleichzeitigkeit visueller Motive und Stile in ihrer sehr eigenen Malstruktur. Diese Bilder werden nicht mit dem Anspruch auf semantische Kohärenz oder in didaktischer Absicht geschaffen. Wenn ein Bezug zur Geschichte oder zum Genre der Malerei verwendet werden soll, dann könnte die Landschaft im weitesten Sinne als methodischer Rahmen dienen. Eine Landschaft, die in Kličkovićs Gemälden als Ausschnitt eines unendlichen Horizonts erscheint, von dem die Sequenz des Sichtbaren durch das Auge isoliert wird. In diesem Fall betrachten wir jedoch imaginäre Landschaften, die sich als riesige Räume öffnen, die auf einem Netzwerk von Fragmenten aufgebaut sind, die sich in einer Weise überlappen, die mehrere Ansichten umfasst, und die in diesem Sinne nicht auf das beschränkt werden können, was ausschließlich von einem einzelnen Auge erfasst wird.“
Text: Ana Bogdanovic / Übersetzung aus dem Englischen: Gilla Lörcher
Ivana Kličković, Photo the artist
Ivana Kličković ist im ehemaligen Jugoslawien geboren und aufgewachsen. Sie absolvierte die Fakultät für bildende Künste in Belgrad, wo sie einen MA in Malerei erhielt. Zwischen 2000 und 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrbeauftragte und Dozentin an der Fakultät für Architektur in Belgrad. Seit 2010 lebt sie in Berlin und hat dort eine multidisziplinäre Praxis entwickelt, die sich auf spezifische Weise mit Malerei, Zeichnung und Fotografie und deren Beziehung zum Film- und Theaterdesign befasst.
Die letzte Einzelausstellung von Kličković mit dem Titel here… the moon wurde 2017 im Kulturzentrum von Belgrad gezeigt. Bisherige Einzelausstellungen unter anderen in: Fakultät für Architektur; Belgrader Jugendzentrum; Zentrum für kulturelle Dekontamination, alle in Belgrad; Galerie für zeitgenössische Kunst in Pančevo, Serbien. Ihre Arbeiten wurden in einer Reihe bedeutender Gruppenausstellungen in Serbien gezeigt, darunter 1998 und 2004 auf der Jugoslawischen Biennale junger Künstler, bei dem 39. und 42. Oktober-Salon 1998 bzw. 2001; im SKC Student Cultural Center in Belgrad im Jahr 2007 sowie im Rahmen von Arcadia Unbound im Funkhaus, Berlin im Jahr 2015.
2019 entwarf Kličković Kostüme für das Theaterstück Danke Deutschland – Cảm ơn nước Đức unter der Regie von Sanja Mitrović in der Berliner Schaubühne. Zuvor arbeitete sie an Projekten für eine Reihe anderer Theater in Deutschland mit, darunter das Schauspiel Leipzig, das Schauspiel Frankfurt, das HAU Hebbel am Ufer und das Theater an der Parkaue in Berlin.
In den letzten Jahren hat Kličković häufig als Kreative mit dem britischen Künstler Phil Collins zusammengearbeitet und Elemente der Fotografie und des Designs beigesteuert zu Projekten wie This Unfortunate Thing Between Us (2011), my heart’ s in my hand … (2013), Tomorrow Is Always Too Long ( 2014) und Ceremony (2017). Ihre Fotografien dienen zur Cover-Gestaltung für Crab Day (2016), Rock Pool (2017) und Reward (2019), drei der jüngsten Veröffentlichungen der walisischen Popmusikerin Cate Le Bon.
Vernissage: Freitag, 17. Januar 2020, ab 19:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 18. Januar – Freitag, 28. Februar 2020
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Bildunterschrift: Photo the artist, Courtesy of Galerie Gilla Lörcher
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