bis 23.06. | #3032ARTatBerlin | Die Galerie Kewenig Berlin präsentiert ab 28. April 2021 anlässlich des Gallery Weekends die Einzelausstellung Danach mit den bekanntesten Arbeiten des Künstlers Christian Boltanski. Parallel dazu wird die Einzelausstellung „I (still) love the smell of oil color in the morning“ des Künstlers Cabrita im Warehouse der Galerie gezeigt.
Christian Boltanski | KEWENIG Berlin
Nachdem Christian Boltanski 2013 die damals neu bezogenen Räumlichkeiten der Galerie KEWENIG auf der Museumsinsel eingeweiht hat, ist „Danach“ die zweite Ausstellung des französischen Künstlers an diesem Standort. Mit Berlin ist Boltanski bisher vor allem durch seine Gedenktafeln „The Missing House“ (1990) in der Großen Hamburger Straße sowie seine Installation „Archiv der Deutschen Abgeordneten“ (1999) im Reichstagsgebäude verbunden.
Mit einer als Gesamtkunstwerk konzipierten Ausstellung bespielt Boltanski nun das gesamte Galeriegebäude. Teil der Inszenierung sind Beispiele seiner berühmtesten Werkgruppen, in denen die Kernthemen seiner künstlerischen Arbeit – die Vergänglichkeit des Individuums und das Erinnern – präsent sind. Boltanskis ikonische Installation COEUR (2005) ist Kernstück der Ausstellung: Pochende Basstöne dringen über Lautsprecher in alle Räume des Hauses. Die Aufnahme von Boltanskis Herzschlag, der vom synchronen Flackern zweier Glühbirnen und dem kalten Flimmern von Lichterketten begleitet wird, ist „das letzte Selbstportrait“ des Künstlers und zugleich Symbol für die Fragilität des Lebens und das Vergehen der Zeit.
Crépuscule (detail), 1996, l© Centre Pompidou / Philippe Migeat © ADAGP, Paris, 2019
Seit dem Beginn der Corona-Krise hat sich der Tod mehr und mehr ins öffentliche, aber auch private Bewusstsein gedrängt. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Arbeit des Künstlers an beklemmender Aktualität.
Im verdunkelten Treppenhaus der Galerie prangt in eindringlichem Licht blauer Glühbirnen das Wort „Danach“ – nicht nur ein Verweis auf das Jenseits oder die Frage nach dem, was jeden Einzelnen nach seinem Tod erwartet, sondern auch auf die Zeit nach der Krise, die mit großer Hoffnung herbeigesehnt wird.
CHRISTIAN BOLTANSKI (*1944) ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, dessen Werk mit dem Praemium Imperiale und in umfassenden Retrospektiven international gewürdigt wurde.
Cabrita | KEWENIG Warehouse
Im Jahr 2019 hat Cabrita nicht nur seinen Namen geändert, sondern ist auch zu seinem künstlerischen Ausgangspunkt, der Malerei, zurückgekehrt. Cabrita nimmt mit seiner Ausstellung „I (still) love the smell of oil color in the morning“ das KEWENIG Warehouse (Wilhelmshavener Str. 7, 10551 Berlin) ein, welches sich in einem historischen Umspannwerk in Moabit befindet und zeigt ausschließlich Malerei. Malerei ist die Grundlage von Cabritas formal vielseitigem Werk. Deren Weiterentwicklung hat den portugiesischen Künstler zu skulpturalen und installativen Arbeiten und so zum kritischen Austausch mit Ausstellungsorten geführt.
Cabrita, works from ‘Landscapes 2020 (series II)‘, 2020, Photo: Lepkowski Studios Berlin / Courtesy: the artist and KEWENIG Berlin
In seinem breiten Oeuvre hat Cabrita immer wieder Verbindungen zu den Themen Raum und Erinnerung hergestellt, dabei jedoch auf jegliche beschreibende oder erzählerische Mittel verzichtet. Sein Oeuvre ist stark von seiner Herkunft und seiner Umgebung geprägt und die Landschaft steht im Mittelpunkt seiner Malerei.
Seine Landschaftsbilder sind daher vor allem abstrakte, emotionale Landschaften, die immer auf etwas Tieferliegendes deuten, als das Auge beim bloßen Betrachten der Natur erfassen kann. In der Ausstellung sind Arbeiten auf Leinwand und Papier zu sehen, die von 2019 bis heute entstanden sind.
CABRITA (*1956) ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler Portugals, der sein Land bei der 50. Biennale von Venedig vertreten hat und dessen Werk in zahlreichen musealen Soloausstellungen gezeigt wurde.
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 28. April bis Mittwoch, 23. Juni 2021
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