In dieser Rubrik finden Sie unsere persönlichen TOP 10 Ausstellungen für Juli und August 2017, ausgewählt von der ART@Berlin-Redaktion. Wir haben die Ausstellungen entweder gezielt besucht oder ganz zufällig entdeckt. In jedem Fall haben uns die hier genannten Ausstellungen angesprochen, begeistert oder berührt. Ganz unabhängig von der Größe oder vermeintlichen Relevanz der Galerie. Wir möchten Ihnen damit die Vielfalt von Ausstellungen aus großen und kleinen Galerien in Berlin zeigen.
Jede dieser Ausstellungen hat etwas Besonderes: einen aktuellen Zeitbezug, ein bewegendes Thema, berühmte Künstlernamen, besondere Techniken, manche sind skurril, einige vielleicht humorvoll. Ihnen allen ist eines gemein: der Abwechslungsreichtum von Kunst in Berlin und dessen Faszination.
Wir wünschen Ihnen eine kunstvolle Zeit in den Berliner Galerien! Alle Ausstellungen auf ART@Berlin finden Sie HIER.
Rorschach – ein Experiment
Gruppenausstellung
Kuckei + Kuckei
17.06.-22.07.2017
Die aktuelle Gruppenausstellung „Rorschach – ein Experiment“ begann als ein ebensolches, mit der Frage, was geschieht, wenn einer Gruppe von Künstlern die Aufgabe gestellt wird mit dem gewohnten Weg der künstlerischen Auseinandersetzung zu brechen? Welcher Ansatz wäre tauglich um die Künstler, in ihren unterschiedlichen Ansätzen, dazu zu bewegen gewohnte Wege zu verlassen, um etwas Neues zu schaffen? Rorschach war die Antwort. Jeder Künstler wurde vor die Aufgabe gestellt seine eigene Reihe von Klecksographien zu schaffen und daraus folgend damit zu beginnen ein Fragment aus ihnen zu isolieren, eine Form zu modifizieren oder das ihnen Vertraute völlig zu überdenken. Ihre Serie von Klecksographien gab den Künstlern eine Möglichkeit zur Projektion statt wie üblich, bewusst darüber zu entscheiden, wie sie ihren kreativen Prozess vorantreiben.
Abb: Anja Nitz, „Rorschach #1 (Berlin Mitte)“, 2017 c-print on glass, 45 x 30 cm
Pham Thai Ho
Uferlos
Galerie Anna25
23.06.-28.07.2017
Thai Ho Pham bedient sich für seine Bilder im Internet. Er durchforstet Pornoportale, speichert Bildausschnitte und nutzt den Instagram-Account von Kunstkritiker Jerry Saltz als Inspiration. Hier findet er Aktdarstellungen aus allen Epochen der Kunstgeschichte, von mittelalterlichen Holzschnitten bis hin zu zeitgenössischen Collagen. Im Mittelpunkt steht dabei stets der Akt.
In der Masse der gespeicherten Bilder gibt es zwischen den negativ behafteten Pornobildern und den renommierten Kunstwerken kaum Unterschiede in der Ästhetik. Es dominieren fleischige Farben, weder Pornoindustrie noch Künstler scheuen sich vor expliziten Darstellungen und extremen Motiven. Mit einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm legt der Künstler Pornobilder und Kunstwerke übereinander, überarbeitet sie und druckt sie dann auf Leinwände. Sie vermischen sich zu neuen, eigenständigen Aktbilder, in denen kein Unterschied mehr zwischen Porno und Kunstwerk zu sehen ist.
Abb: Pham Thai Ho, Threesome und doch einsam, 2017, Ölmischtechnik auf Fotoleinwand, 75 x 100 cm
Cristina Iglesias
Phreatic Zone I
Konrad Fischer Galerie Berlin
24.06.-05.08.2017
Iglesias Skulpturen und Installationen nehmen Bezug sowohl auf Motive der Natur als auch der Ornamentik, insbesondere der maurischen Einflüsse auf die spanischen Kultur. Das Schaffen von Räumen und das Erkunden von Raum-Situationen stehen im Mittelpunkt ihres Werkes. Die zentrale Installation der Ausstellung „Phreatic Zone I“ hebt die Grenzen zwischen Außen- und Innenraum auf, das Pflaster des Bürgersteigs wird im Innenraum der Galerie fortgeführt. Der Boden öffnet den Blick auf die Sättigungszone – eine obskure natürliche Struktur unterhalb der Oberfläche, aus verschlungenem Wurzelwerk, das von Wasser umspielt wird. Dasselbe Motiv der ‘Phreatic Zone’ benutzt sie in den beiden Arbeiten aus der Serie ‘Pozo’ (Brunnen), die die Galerie Konrad Fischer im ersten Obergeschoss der Galerie zeigt.
Abb: Cristina Iglesias – via Konrad Fischer Galerie Berlin
LAAFI BALA OPERNDORF AFRIKA
EIGEN + ART Lab
29.06.-28.07.2017
Die vierwöchige Ausstellung versteht sich als Fenster in die Lebenswirklichkeit im Operndorf Afrika und ist gleichzeitig auch ein Fenster aus Burkina Faso, das zeitgenössische Perspektiven afrikanischer und internationaler Künstler ermöglicht. In Form von vier Veranstaltungen, die wesentlicher Teil des Konzepts der Ausstellung sind, geht das Operndorf Afrika in den Austausch mit Künstlern und bildet eine Plattform für Gespräche.
Stefan Klein
More Secure Than Ever
Daniel Marzona
18.07.-21.07.2017
Die Eingangstür zur Galerie ist 4 Tage lang (Tag und Nacht) geöffnet und der Ausstellungsraum für die Besucher in diesem Zeitraum durchgehend frei zugänglich. Ein Wachmann sitzt auf einem Stuhl im Ausstellungsraum der Galerie und verrichtet seinen Dienst gemäß den Anweisungen eines Vertrages, der zwischen dem Künstler und der Sicherheitsfirma geschlossen wurde. Diese Vereinbarung hängt als einziges Exponat gerahmt an einer Wand der Galerie.
Tue Greenfort
400 Million Years
König Galerie
15.07.-13.08.2017
Predating life on soil for about 40 million years (and predating human life for another 399.988.000 years …) we call the horseshoe crab a living fossil. Here too, on our gallery floor, they are uncannily petrified and vigorously lively at the same time. Each sculpture of the new series Horseshoe Crabs (concrete, 35x35x15 cm, 2017) is hand-cast in life-size and from concrete which includes industrial fly ashes, a fossil fuel combustion residue of energy plants.
Abb: Tue Greenfort, Tilapia, ink on rice paper, 50 x 70 cm, 2017
Le Zoo de Madame Y
Gruppenausstellung
Benhadj + Djilali Galerie
03.08.-09.09.2017
Ein Affe träumt dich an. Unter Tuch und Blatt. Straußenvögel, tote Käfer, ausgestorbene Fische. Die Hunde von Paris Hilton und Lady Gaga, als Skelette erstarrt in Porzellan. Unterschiedlichste Wesen, Objekte, Erscheinungen, die aus der Fauna und Flora schöpfen und sich zu einer surrealen Natur vereinen. Ein Kabinett der Kreatur, wörtlich und im weitesten Sinne.
Philipp Modersohn
SiO2go
Galerie Guido W. Baudach
23.06.-24.07.2017
Das Forschungszentrum SiO2go am Standort Berlin-Tiergarten zielt darauf ab, die verschiedenen Dimensionen skulpturaler Unsicherheit und Instabilität im Kontext geologischer, urbaner und künstlerischer Gestaltungsprozesse zu analysieren und evaluieren. Die Arbeit des Forschungszentrums betrifft die Dynamiken intraaktiver Materien insbesondere in ihrer Bedeutung für die physischen und kognitiven Infrastrukturen moderner Gesellschaften. Die Antizipation von Zukünften im Umfeld neuartiger Riskoquellen zählt zu den Herausforderungen künstlerischer Recherche heute. Denn antizipative Zeitlichkeit ist ein Kernelement skulpturaler Unsicherheit selbst: urbane Sicherheitsarchitekturen nehmen die Ereignisse vorweg, zu deren Verhinderung sie entwickelt wurden, versetzen Bevölkerungen virtuell in den Katastrophenfall und gestalten die Gegenwart nach Maß der hierbei gewonnenen Erkenntnisse.
Abb: Philipp Modersohn – via Galerie Guido W. Baudach
Sarah Morris
Cloak and Dagger
Capitain Petzel
21.06.-26.08.2017
Betitelt nach Fritz Lang ́s Film noir »Cloak and Dagger« von 1946, verweisen die Arbeiten in der Ausstellung auf die von Lang besetzte fiktive, innere und äußere Architektur seiner Filme. Für die Ausstellung realisiert die Künstlerin ein großes Wandgemälde mit dem Titel »Elixir«, sowie eine Reihe von neuen Gemälden und Zeichnungen. Außerdem sind der Film »Finite and Infinite Games« und ein neuer Film, mit dem Titel »Mimosa Tank: A Prologue for a Film«, zu sehen. In »Finite and Infinite Games«, ein Film der Anfang diesen Jahres fertigestellt wurde, inszeniert Morris einen philosophischen Konflikt durch die Nebeneinanderstellung einer Lesung des deutschen Theoretikers, Autors und Filmemachers Alexander Kluge mit der leeren, noch nicht geöffneten Elbphilharmonie in Hamburg.
David Hartt
Negative Space
Galerie Thomas Schulte
08.07.-26.08.2017
In seinen Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen dokumentiert David Hartt sensibel und pointiert unsere globale, postindustrielle und postkommunistische, spätkapitalistische Gesellschaft. Hartt schafft Arbeiten, welche die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Verwobenheit der von ihm gewählten Themenkomplexe aufzeigen und zu entwirren suchen. (…) Hartts oft poetisch endzeitliche Bilder des „Urban Sprawl“ werden ergänzt durch den frei gesprochenen Kommentar des Politikwissenschaftlers und “The End of History” Autors Francis Fukuyama zur aktuellen politischen und sozioökonomischen Situation der Industrienationen des Westens.
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Meisterwerke in Berlin
Viele beeindruckende Meisterwerke der Kunst aller Epochen können Sie in den Berliner Museen besuchen. Aber wo genau findet man Werke von Albrecht Dürer, Claude Monet, Vincent van Gogh, Sandro Botticelli, Peter Paul Rubens oder die weltberühmte Nofretete? Wir stellen Ihnen die beeindruckendsten Meisterwerke der Kunst in Berlin vor. Und leiten Sie mit nur einem Klick zu dem entsprechenden Museum. Damit Sie Ihr Lieblingsmeisterwerk dort ganz persönlich live erleben und in Augenschein nehmen können.
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