post-title Mary Bauermeister, Rashid Al Khalifa + Simon Stockhausen | Transverse Wave | me Collectors Room | 16.11.2019-31.01.2020

Mary Bauermeister, Rashid Al Khalifa + Simon Stockhausen | Transverse Wave | me Collectors Room | 16.11.2019-31.01.2020

Mary Bauermeister, Rashid Al Khalifa + Simon Stockhausen | Transverse Wave | me Collectors Room | 16.11.2019-31.01.2020

Mary Bauermeister, Rashid Al Khalifa + Simon Stockhausen | Transverse Wave | me Collectors Room | 16.11.2019-31.01.2020

bis 31.01. | #2631ARTatBerlin | me Collectors Room Berlin präsentiert ab 16. November 2019 die Ausstellung Transverse Wave
mit Werken der Künstlerin Mary Bauermeister und des Künstlers Rashid Al Khalifa, begleitet durch Sound Design von Simon Stockhausen.

„Die Differenz der Kulturen, die Differenz der Künste und die der Sinne sind Bedingungen, nicht Begrenzungen der Erfahrung im Allgemeinen und ebenso verhält es sich mit der gegenseitigen Verschränkung dieser Differenzen.“ (Jean-Luc Nancy, Zum Gehör, Zürich, Berlin 2014 (2002), S. 23.)

Es sind diese „Bedingungen der Erfahrung“, die in der Ausstellung Transverse Wave hergestellt werden. Mit Mary Bauermeister (*1934, Deutschland) und Rashid Al Khalifa (*1952, Bahrain) konnten eine Künstlerin und ein Künstler für den me Collectors Room Berlin gewonnen werden, die nicht nur in verschiedenen Kulturräumen sozialisiert wurden, darüber hinaus setzen sie in ihrem künstlerischen Schaffen an gegensätzlichen Enden an.

ART at Berlin - me Collectors Room - rashid-al-khalifa-pressure-wave-mobile-column-ii-2018-the-artist
Rashid Al Khalifa, Pressure Wave (Mobile Column II), 2018, Emaille auf Edelstahl /
enamel on stainless
steel, 150 x 150 x 150 cm © the artist

Während die Werke von Mary Bauermeister aus gefundenen, zumeist organischen, jedoch grundsätzlich in zuvor Natur- oder Gesellschaftsprozessen eingebundenen Materialien bestehen, greift Rashid Al Khalifa auf künstliches, dem industriellen Kontext entspringendes Material zurück. Seine Objekte verweisen anhand ihrer regelmäßigen, gerasterten Struktur und den verwendeten Stoffen auf eine minimalistische Ästhetik mit strenger Serialität. Bei Mary Bauermeister sind ebenfalls konstruktive Prozesse zu verzeichnen, jedoch sind ihre Arbeiten Ordnungsversuche von natürlich Gewachsenem; oder, wie im Fall der ausgestellten „Lichttücher“, ist der Zufall für das Entstehen der Strukturen verantwortlich.

ART at Berlin - me Collectors Room - mary-bauermeister-1964-the-artist-vg-bild-kunst-bonn-2019-roman-maerz
Mary Bauermeister, Howevercall, 1964, Holz, Sand, Treibholz, Ruß, Pflanzenfasern, Garn, Wolle,
plastische Masse, Kaseintempera, Pilze / wood, sand, found driftwood, soot, plant fibers, thread, wool,
gesso, casein tempera, mushroom, 350 x 120 x 120 cm © the artist, VG Bild-Kunst, Bonn 2019,
photo Roman März

Eine weitere „Differenz der Künste“ und insbesondere eine „der Sinne“ ergibt sich mittels der Komposition von Simon Stockhausen (*1967, Deutschland). Der Komponist, Musiker und Sound Designer hat eine Auftragskomposition für den Ausstellungsraum entwickelt, die sich spezifisch auf den Ort, die Kunstwerke und deren Hängung bezieht. Aus insgesamt sechs Lautsprechern entsteht ein musikalisches Feld, welches nicht nur auf die Objekte im Raum reagiert, sondern auch deren Konstruktionsprinzipien reflektiert.

ART at Berlin - me Collectors Room - mary-bauermeister-1981-the-artist-vg-bild-kunst-bonn-2019-peter-hinschlager
Mary Bauermeister, Steingeburt, 1981, Steine, Sand auf Holz / stones on particle board coated with sand,
200 x 200 x 16 cm © the artist, VG Bild-Kunst, Bonn 2019, photo Peter Hinschläger

Dabei ist die gedachte „Diagonale“ im Ausstellungsraum von besonderer Bedeutung: Die AusstellungsbesucherInnen können den Raum von einer Ecke quer zur gegenüberliegenden Ecke imaginär unterteilen, wobei auf der einen Seite die Kunst von Mary Bauermeister und auf der anderen die Werke von Rashid Al Khalifa zu finden sind. Diese Aufteilung hat keinen separierenden Charakter, da sie innerhalb eines gemeinsamen Ausstellungsraums und darüber hinaus nur „gedacht“ stattfindet. Die direkte Konfrontation und damit visuelle Interaktion der Kunst im Blickfeld der Besucherin oder des Besuchers ist nicht die einzige Art der „Verschränkung“. Dadurch, dass die Komposition auf einer symbolischen Ebene die Konstruktionsprinzipien der Werke aufgreift und diese im Raum wandern lässt, entsteht auf einer zusätzlichen Ebene eine auditive Interaktion. Eine Diagonale in einem rechteckigen Raum bietet den Vorteil, dass ein striktes links und rechts der Raumaufteilung vermieden wird, es ist vielmehr eine „weiche“ Separierung die erst langsam hervortritt. Ein weiteres Mittel der „Verschränkung“ liefert das in der Ausstellung omnipräsente Thema Licht. Während mehrere Arbeiten von Rashid Al Khalifa die Qualitäten des Lichts thematisieren und benötigen, senden einige Werke von Mary Bauermeister ebenjenes aktiv aus: Die Emanationen ihres Lichttuchs Untitled (Light Sheet), die zur Ästhetik des Werks untrennbar gehören, wirken auf die Erscheinung von dem Hängeobjekt Pressure Wave (Mobile Column II) von Rashid Al Khalifa ein.

ART at Berlin - me Collectors Room - rashid-al-khalifa-detail-2018-the-artist
Rashid Al Khalifa, Multicoloured Parametric (detail), 2018, Emaille auf Aluminum /
enamel on
aluminum, 150 x 450 cm © the artist

Der Titel Transverse Wave liefert eine poetische Metapher für die mit der Ausstellung angestrebten Effekte. Eine „Transversalwelle“ schwingt senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung; von einer Seite angestoßen, trifft sie mit einigem Zeitabstand auf die gegenüberliegende Seite, wodurch eine Verbindung entsteht, die auch wiederum gegenläufig gedacht werden kann. Das Prinzip der Welle und die damit einhergehende Verbindung tritt nicht nur als Licht- oder Soundwelle auf, sondern rekurriert ebenso auf die Hervorbringung des Materials für die Steinbilder, die Gestaltungsprinzipien der Kunstwerke sowie den hörbaren Ereignissen in der Komposition.

Kuratiert von Karin Adrian von Roques und Hauke Ohls.

Ausstellungsdaten: Samstag, 16. November bis Freitag, 31. Januar 2020

Veranstaltungen am ersten Ausstellungstag:

Samstag, 16. November 2019, 15 Uhr: Talk mit den KuratorInnen Karin Adrian von Roques und Hauke Ohls, moderiert von Nicola Kuhn (in deutscher Sprache)

Samstag, 16.November 2019, 16 Uhr: Talk mit den KünstlerInnen Mary Bauermeister, Rashid Al Khalifa und Simon Stockhausen, moderiert von Karin Adrian von Roques (in englischer Sprache)

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