bis 08.09. | #3090ARTatBerlin | Taubert Contemporary zeigt ab 3. Juli 2021 die Ausstellung selected works of 60y & collaborations mit einer Werkschau des Künstlers Tadaaki Kuwayama. In Zusammenarbeit mit Mies van der Rohe Haus Berlin.
Der in New York lebende Tadaaki Kuwayama wird gerade international neu entdeckt; vor allem in Asien und Nordamerika. Zum ersten Mal zeigt Taubert Contemporary gemeinsam mit dem Mies van der Rohe Haus in zwei Ausstellungen eine umfassende Werkschau des 1932 in Japan geborenen Künstlers. Tadaaki Kuwayamas Arbeiten begrenzen den Raum durch klare Rahmensetzungen. Innerhalb dieser entwickelt sich eine unendliche Weite. Seine minimalistischen Arbeiten berühren die geistig- ästhetischen Sinne und befinden sich so in enger Verwandtschaft zum architektonischen Konzept des Hauses Lemke. Die gezeigten Arbeiten rahmen 60 Jahre seines künstlerischen Schaffens und verdeutlichen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Raum und möglichen Formen von Begrenzung und Erweiterung.
Tadaaki Kuwayama wurde in Nagoya, Japan, geboren und studierte bis 1956 an der Tokyo National University of Fine Arts and Musik japanische Malerei. Inspiriert von der amerikanischen und europäischen Kunst wanderte er, wie viele andere Künstler*innen seiner Generation auch, 1958 in die USA aus. In den darauffolgenden Jahren kombinierte er die avantgardistischen Einflüsse der amerikanischen Kunstszene mit seinen traditionellen Techniken. Kuwayamas monochrome, metallisch anmutende Farbflächenmalerei ist zu seinem Markenzeichen geworden und spiegelt seine intensive Auseinandersetzung mit Form, Farbe, Materialität und Raum wider.
TK3959-3/4-20, 2020, Acrylic on canvas with aluminum strip, 152 x 152 cm
Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Japan und den USA verdeutlichen Tadaaki Kuwayamas künstlerische Relevanz innerhalb der amerikanischen und asiatischen Kunstszene. In Deutschland sind seine Arbeiten erst in wenigen Soloshows, wie beispielsweise im Folkwang Museum Essen (1974), im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt (1997) oder in der Galerie Renate Bender München (1997/2002) gezeigt worden. Kuwayamas Arbeiten sind in öffentlichen Sammlungen wie dem Guggenheim Museum, New York; Folkwang Museum, Essen; The Museum of Modern Art, New York; und der Neuen Nationalgalerie, Berlin zu finden. Tadaaki Kuwayama lebt und arbeitet gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Rakuko Naito, in New York.
Neben Tadaaki Kuwayama zeigt Taubert Contemporary weitere künstlerische Positionen welche den Raum, Farbe und Begrenzungen thematisieren und interpretieren. Albert Weis wird neu in das Programm der Galerie aufgenommen werden und bringt in „no land“ (2018) die Rahmung als Motiv in den Fokus. In einer geometrischen Anordnung gliedert ein Aluminiumband die Wand und unterteilt die Fläche in innen und außen. Die Arbeit dient als Auftakt für Weis erste Einzelausstellung bei Taubert Contemporary im November.
Für den australischen Künstler Huseyin Sami wird die Farbe selbst zum haptischen Material. In seinen „Painted Skins“ wird aus der Farblasur eine dynamische Oberfläche. Die strukturelle Beschaffenheit der Arbeiten erinnert an stoffliche Materialien oder Haut. Dabei bestehen diese gänzlich aus reiner Acrylfarbe.
TK1624-19, 2019, Acrylic on canvas with aluminum strip, 61 x 121 cm
Geometrische Formen sind Ausgangspunkt in Joachim Grommeks Arbeiten. Überlagerte Klebestreifen und Folien erschaffen einen dreidimensionalen Farbkörper auf dem Träger, doch sind diese Materialien lediglich Illusion und ausschließlich gemalt. Durch das Auftragen mehrere Farbschichten entsteht ein hyperrealistisches Bild, welches sogar die optischen Merkmale der unterliegenden Pressspanplatte imitiert. Abhängig vom Standpunkt des Betrachters changiert der Eindruck zwischen flacher Malerei und reliefartiger Collage.
Die Gegenüberstellung von Tadaaki Kuwayamas Arbeiten mit drei weiteren, starken, künstlerischen Positionen, präsentiert damit eine intensive Auseinandersetzung mit dem bildimmanenten Raum und der Inszenierung von Materialität.
– Dominik Olbrisch M.A., Kunst- und Architekturhistoriker
Vernissage: Samstag, 3. Juli 2021, 15:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 3. Juli – Samstag, 28. August 2021 – ACHTUNG: verlängert bis 8. September 2021
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