post-title Significant Otherness | Gruppenausstellung | re|space gallery | 03.12.2021-28.01.2022 – verlängert bis 23.02.2022

Significant Otherness | Gruppenausstellung | re|space gallery | 03.12.2021-28.01.2022 – verlängert bis 23.02.2022

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bis 23.02. | #3256ARTatBerlin | re|space gallery zeigt ab 3. Dezember 2021 die Gruppenausstellung Significant Otherness mit Arbeiten der Künstler:innen Christo Daskaltsis, Inara Bagirova, Joshua Limon Palisoc, Kazunori Kura, Lorenz Friedrich, Lili Lasutra und Nora Mona Bach.

Die Werke der sieben Künstler*innen, die in der Ausstellung Significant Otherness ausstellen, zeigen unterschiedliche Ansätze zur künstlerischen Erforschung unserer Beziehung zur natürlichen Welt um uns und in uns.

Die abstrakten Arbeiten in Öl auf Aluminium von Christo Daskaltsis lassen dem Betrachter die Möglichkeit zur eigenen Interpretation. In dem die Werke allein mit dem Entstehungsdatum betitelt sind ist es dem Betrachter möglich die Formen und Strukturen auf der Oberfläche der Aluminiumplatte nach Belieben zu entschlüsseln. Daskaltsis‘ Werke zeugen von der Fähigkeit unseres Verstands, sich etwas vorzustellen, was in Wirklichkeit nicht da ist, und einer Realität einen Sinn zu geben, der nicht gegeben ist. Oft erkennen Betrachter in den Werken Landschaften wie Dünen oder Riffe, Satellitenbilder von der Oberfläche eines Planeten oder sogar Nahaufnahmen von Edelsteinen. In Wirklichkeit sind die Werke jedoch das Ergebnis einer chemischen Reaktion zwischen Ölfarbe, Terpentin und Alkyd. Der mechanische und sich wiederholende Prozess, der Daskaltsis‘ Arbeitsmethode ausmacht, führt zu unerwarteten und stets einzigartigen Ergebnissen.

Die Künstlerin Inara Bagirova arbeitet mit Öl auf Leinwand, um figurative Gemälde zu schaffen. Die menschlichen Figuren in Bagirovas Gemälden interagieren mit dem Geweih eines Elchs oder eines Hirschs. Obwohl das Gemälde auf den ersten Blick durch die Detailgetreuen Falten im Stoff, der Struktur der Haare und der Flecken auf der Haut der dargestellten Männer hyperrealistisch wirkt, sind die Farben entsättigt. Darüber hinaus ist unklar, wo genau sich diese Ereignisse abspielen, es scheint, dass im Hintergrund ein Vorhang zu sehen ist, der vielleicht ein Bühnenstück andeutet. Vielleicht stellen diese Figuren Archetypen aus der Phantasie, einem Traum oder einer Erinnerung dar. Bagirovas Werke haben insofern einen psychologischen Aspekt, als das Geweih eine animalische Kraft im Menschen zu repräsentieren scheint, die zum Kämpfen oder zur Unterstützung eingesetzt oder gebündelt und damit gezähmt wird.

Der philippinische Künstler Joshua Limon Palisoc wuchs mit dem prähispanischen Glauben auf, dass alle Dinge einen Geist besitzen, und sieht daher den Körper als ein Gefäß. Obwohl die menschlichen Formen, die Palisoc modelliert, an Dekorationsdiagramme erinnern, sollen sie nicht anatomisch genau sein. Vielmehr entspringt das additive und mühsame Verfahren mit dem Lötkolben seiner tiefen Faszination für das Design des menschlichen Körpers, der keineswegs perfekt ist, sondern bei dem jeder Knochen, jeder Muskel und jede Sehne als funktionierendes System zusammenarbeitet. Palisoc verleiht dem unbelebten Material das, was er seine eigene „sympathische Magie“ nennt, um es als menschliche Skulptur zum Leben zu erwecken, die er als eine Erweiterung seiner selbst betrachtet.

Die Beobachtung ist eine der wichtigsten Methoden in der Praxis von Kazunori Kura. Indem er sich philosophisch mit Naturphänomenen auseinandersetzt, erforscht Kura unsere Beobachtung der Welt um uns herum mit einem Bewusstsein für den Unterschied zwischen Tatsache und Realität. Die in Significant Otherness ausgestellten Zeichnungen von Kura wurden nach medizinischen Modellen menschlicher Knochen angefertigt. Der Titel TH3 bezieht sich auf den medizinischen Begriff für die Knochen in unserer Wirbelsäule. Bei der Betrachtung dieser Knochenstrukturen wurde Kura von der Zirkularität berührt, die darin besteht, etwas festzuhalten, das sich normalerweise im eigenen Körper befindet, aber durch den Akt des Zeichnens als visuelle Information wieder in den Kopf des Künstlers gelangt, um dann von der Hand des Künstlers auf das Papier übertragen zu werden. Der Künstler beschreibt diesen Prozess mit den Worten: „Es war, als ob die Grenze zwischen dem Körper und der Umgebung oder zwischen dem Selbst und der Welt verwischt wurde.“

Der österreichische Künstler Lorenz Friedrich arbeitet in Holz und Bronze, um Miniaturfiguren zu schaffen, die auf reizvolle Weise menschliches Verhalten imitieren. Die Welten, die diese kleinen menschlichen Skulpturen bewohnen, sind Mikrokosmen der Welt, in der der Betrachter lebt. Die Werke fordern uns auf, unsere Position in Bezug auf die Figuren zu hinterfragen – sind wir Götter, die auf sie herabschauen? Während die Figuren in ihren komplexen Gesten und Gewohnheiten amüsant anzusehen sind, bieten sie uns die Möglichkeit, uns selbst als Gesellschaft zu betrachten. Wie bewegen wir uns in der Welt, in der wir leben? Wie ist unser Verhältnis zueinander und zu unserer Umwelt? Während die Figuren in ihren Posen und Bewegungen naturgetreu sind, sind die Materialien, aus denen sie hergestellt wurden, unverkennbar. Die Hand des Künstlers ist in der Schnitzerei des Holzes und der rohen Oberfläche der Bronze sichtbar, was dem Betrachter die Künstlichkeit des Objekts vor Augen führt.

Der Besuch der Höhlen von Lascaux in Frankreich war eine der prägendsten Erfahrungen für die Praxis der Künstlerin Lili Lasutra. Der Anblick dieser paläolithischen Höhlenmalereien, die von unseren fernen Vorfahren geschaffen wurden, inspirierte sie dazu, auf einer intuitiven Ebene über die symbiotische Erfahrung zwischen dem Menschen und seiner natürlichen Umgebung nachzudenken. Lasutra möchte mit ihren Werken den Betrachter auf eine Reise mitnehmen, ähnlich wie bei den Spaziergängen, die sie zur Inspiration in der Natur unternimmt. Lasutras abstrakte, zarte und dennoch energetische Werke entstehen mit Schellack, Tinte, Graphit und Tuschestift auf Papier.

Nora Mona Bach arbeitet mit den vorwiegend natürlichen Materialien Kohle und Papier und lässt sich von Naturszenen wie Pflanzen und Gewässern zu großformatigen abstrakten Zeichnungen inspirieren. Bachs Motive werden verdichtet oder aufgelöst, um sie der wörtlichen Darstellung zu entziehen. Auf diese Weise hat Bach eine Bildsprache entwickelt, die atmosphärisch und in ihrer Rätselhaftigkeit fesselnd ist. Die Schichtung der Materialien auf dem Papier verleiht Bachs Arbeiten Tiefe und lässt den Betrachter in die monochromen Kompositionen der beiden in Significant Otherness ausgestellten großformatigen Werke eintauchen.

Vernissage: Freitag, 3. Dezember 2021, ab 18:30 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 3. Dezember 2021 – Freitag, 28. Januar 2022 – ACHTUNG: verlängert bis Mittwoch, 23. Februar 2022

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Bildunterschrift: Inara Bagirova, Perception Skills – Level 3 (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 110 x 160 cm, 2018

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