bis 15.10. | #3179ARTatBerlin | Migrant Bird Space präsentiert derzeit die Einzelausstellung Fall Right Back To Sleep After A Terror mit Arbeiten der Künstlerin Yafei Qi.
Das nordische „Gesetz der Jante“, eine grundlegende kulturelle Denkrichtung Norwegens und Skandinaviens, als Ausgangspunkt nehmend, reiste Yafei Qi zur Vorbereitung dieser Ausstellung durch Nordnorwegen und Spitzbergen. Dabei dokumentierte sie die Binaritäten zwischen dem kulturell Spezifischen und dem Universellen, dem Lokalen und dem Globalen, der Geschichte und der Gegenwart, die diese verödeten Landschaften und ihre von Menschenhand geschaffenen Konstruktionen darstellen, und dachte über sie nach.
Qi Yafei, Fall Right Back To Sleep After A Terror, Courtesy of Migrant Bird Space
Wie der Titel schon andeutet, fand sie in diesen nördlichen Gebieten postklimatische, materielle Zeugen der Kräfte, die die jüngste Geschichte geprägt haben, wie etwa den Kalten Krieg, der in Spitzbergen durch die jetzt geisterhaften, verlassenen Städte, die einst sowjetische Siedlungen waren, präsent ist. Aber es impliziert auch eine ruhige Beschaulichkeit, einen stillen Frieden, der sowohl beruhigend als auch beängstigend ist – was wird als nächstes in diesen Landschaften passieren? Vielleicht gar nichts? Und ist das nicht das beängstigendste Szenario von allen?
Qi Yafei, Fall Right Back To Sleep After A Terror, Courtesy of Migrant Bird Space
Die Arbeiten von Yafei Qi dringen in die Leere zwischen der menschlichen Existenz und der Örtlichkeit der jeweiligen Fotos ein und fordern den Betrachter aktiv auf, sich mit fremden Orten und der eigenen unmittelbaren Umgebung auseinanderzusetzen. Als solche bewegen sich die Fotos auch zwischen einer objektiven, dokumentierenden Qualität und einer subjektiven Reflexion über die nordische Kultur, das Jante-Gesetz und darüber, wie diese soziologischen Muster in die materielle Umgebung der norwegischen Bevölkerung eingeschrieben sind.
Qi Yafei, Fall Right Back To Sleep After A Terror, Courtesy of Migrant Bird Space
Qi Yafei wurde 1987 in Shijiazhuang, Provinz Hebei, China, geboren und lebt und arbeitet in Oslo, Norwegen.
2014 – 2016 MFA in Bildender Kunst, Bergen Academy of Art and Design, Bergen, Norwegen
2015 (Austausch) MFA an der Emily Carr University, Vancouver, Kanada
2007-2011 BA in Film- und Videokunst, Central Academy of Fine Arts, Peking, China.
2017 nahm sie am IASPIS Residency Program, Umeå, Schweden, teil und 2019 am AArtist in Residence program, Berlin, Deutschland.
Ihre Arbeit „Wearing the Fog“ aus dem Jahr 2016 gewann den Preis „Best Experimental Film“ beim „The Broadway Film Festival“ in Brooklyn, NY.
Vernissage: Dienstag, 14. September 2021, 19:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 15. September bis Freitag, 15. Oktober 2021
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