bis 14.01. | #4564ARTatBerlin | LCG ARTLAB (Allerstraße) präsentiert ab 08. Januar 2025 die Ausstellung I CLOSE MY EYES TO SEE der Künstlerin Parsa Hosseinpour.
Parsa Hosseinpour, eine iranische Künstlerin, nimmt derzeit an einem dreimonatigen Aufenthalt im Artlab der Galerie Luisa Catucci in Berlin teil. Ihr Werk hat das Publikum immer wieder fasziniert, und dieser Aufenthalt markiert einen aufregenden und bedeutenden Meilenstein auf ihrem künstlerischen Weg.
Hosseinpours Kunst dreht sich um die Malerei, wobei der Schwerpunkt auf einer einsamen weiblichen Figur liegt. Auch wenn es sich nicht um ein wörtliches Selbstporträt handelt, dient dieses wiederkehrende Motiv als Reflexion ihrer inneren Welt, die sich mit Themen wie Identität, Emotionen und persönlicher Erkundung auseinandersetzt. In ihrer Praxis schwingen diese zutiefst introspektiven Themen auf einer universellen Ebene mit. Während ihrer Zeit in Berlin hat sie ihre Arbeit um eine auffällige neue Serie erweitert, die auf strukturierten, haarigen Decken entsteht. Diese unkonventionellen Leinwände überschreiten die Grenzen der traditionellen Malerei, da sie mit der Künstlerin in natürlicher Umgebung fotografiert wurden. Dieser Ansatz führt zu einer dynamischen Beziehung zwischen ihrer Kunst und der Umwelt und überschreitet die Grenzen ihrer klassischen Wurzeln.
Hosseinpours Werk erinnert an die emotionale Tiefe von Edvard Munch und die zarten Nuancen der impressionistischen Kunst. Ihre Bilder strahlen eine melancholische Intensität aus und fangen gemeinsame menschliche Erfahrungen ein, die über kulturelle und zeitliche Kontexte hinausgehen. Auch wenn sie mit Materialien experimentiert, behält ihr Werk eine zeitlose Qualität, die in den Traditionen der klassischen Kunst begründet ist. Ihre kühnen, ausdrucksstarken Pinselstriche kontrastieren mit der subtilen Ausgewogenheit ihrer Kompositionen und schaffen ein kraftvolles Zusammenspiel, das den Betrachter in ihre Gefühlswelt hineinzieht.
Die Isolation, die die Pandemie mit sich brachte, hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre künstlerische Vision. Werke aus dieser Zeit zeigen einsame Figuren mit zersplitterten Köpfen und verzerrten Formen, die sich den Bäumen als Symbol für Freiheit und Verbundenheit zuwenden. Dennoch bleiben diese Figuren wie angewurzelt und vermitteln eine Spannung zwischen Enge und der Sehnsucht, auszubrechen. Ein Wendepunkt kam 2022, als Hosseinpour nach Europa reiste und die Biennale von Venedig und das Musée d’Orsay besuchte.
Diese einschneidenden Erlebnisse in Verbindung mit Begegnungen mit einflussreichen Künstlern stellten ihre Wahrnehmung von Kunst in Frage und lösten einen tiefgreifenden persönlichen Wandel aus. Inspiriert von den Worten des persischen Dichters Hafez: „Du selbst bist dein eigener Schleier… Entferne dich aus dem Dazwischen“, begann sie, selbst auferlegte Barrieren abzubauen. Dies markierte den Beginn eines neuen Kapitels in ihrem Schaffen, das sich durch eine Fluidität auszeichnet, die sich über kulturelle, geografische und geschlechtsspezifische Grenzen hinwegsetzt. Ihr Aufenthalt in Berlin, wo sie zum ersten Mal unabhängig lebte, symbolisiert diese neu gewonnene Freiheit und dieses Wachstum.
Hosseinpour wehrt sich gegen Etikettierungen wie „Künstlerin aus dem Nahen Osten“ oder „Künstlerin“ und setzt auf eine universelle künstlerische Sprache, die sich ständig weiterentwickelt. Durch die Integration von Kunst, Stoffen und Natur bietet sie eine Vision von grenzenloser Kreativität – eine, die rein, ungehemmt und ständig in Bewegung ist.
Vernissage: Mittwoch, 08. Januar 2025, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 08. Januar – Dienstag, 14. Januar 2025
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Bildunterschrift Titel: Parsa Hosseinpour, Courtesy LCG ARTLAB
Ausstellung Parsa Hosseinpour – LCG ARTLAB | Zeitgenössische Kunst Berlin – Contemporary Art – Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin