bis 29.01. | #3243ARTatBerlin | Galerie feinart berlin zeigt ab 18. November 2021 die Ausstellung Wunschmaschinen der Künstlerin Maria Wirth. In der Malerei von Maria Wirth geht es um Körperlichkeit, Identität und zwischenmenschliche Wirklichkeiten. Unter dem Titel „Wunschmaschinen“ werden die aktuellen Arbeiten aus 2021 ins Licht der psychologisch-strukturalistischen Kapitalismus- und Konsumkritik von Deleuze & Guattari gerückt.
„Es atmet, wärmt, ißt. Es scheißt, es fickt. Das Es … Überall sind es Maschinen im wahrsten Sinne des Wortes: Maschinen von Maschinen, mit ihren Kupplungen und Schaltungen. Angeschlossen eine Organmaschine an eine Quellmaschine: Der Strom, von dieser hervorgebracht, wird von jener unterbrochen. Die Brust ist eine Maschine zur Herstellung von Milch, und mit ihr verkoppelt die Mundmaschine. Der Mund des Appetitlosen hält die Schwebe zwischen einer Eßmaschine, einer Analmaschine, einer Sprechmaschine, einer Atmungsmaschine (Asthma-Anfall). In diesem Sinne ist jeder Bastler; einem jeden seine kleinen Maschinen.“ (Deleuze/ Guattari, Anti-Ödipus: Kapitalismus und Schizophrenie I)
Maria Wirth, „Imagination au fin du monde“, 130 x 130cm, Öl und Kohle auf Leinwand, 2021 © MW
In der Malerei von Maria Wirth (*1987) geht es um Körperlichkeit, Identität und zwischenmenschliche Wirklichkeiten. Ihre farbintensiven abstrakten Bildräume behausen menschliche und tierische Körper, die sich, so prägnant sie auf den ersten Blick wirken mögen, gleichzeitig verschließen und tiefe Widersprüchlichkeiten in sich bergen.
Maria Wirth, „Erotische Szene erdgrün“, 160 x 160cm, Öl und Kohle auf Leinwand, 2021 © MW
Die Künstlerin, die 2015 ihren M.A. Philosophie an der Freien Universität Berlin absolvierte, setzt sich in ihren Arbeiten immer wieder mit Weiblichkeit und Erotik auseinander — einer hintergründigen Erotik, die mehr an Existenziellem als an Lust und Leidenschaft rührt. In ihrer unabhängigen Bildsprache erforscht sie ambivalente Gefühle und Werte, die konträr zu einfachen Gegensatzlogiken wie Mann-Frau, Macht-Ohnmacht, Täterin-Opfer, Hass-Liebe, Jung-Alt stehen.
Mit dem Titel „Wunschmaschinen“ rückt Maria Wirth ihre Arbeiten aus 2021 in das Licht einer psychologisch-strukturalistischen Kapitalismus- und Konsumkritik im Gedanken an die französischen Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari: ist etwa unser begehrendes, zu Selbstbefriedigung, zu Produktion und Konsum neigendes Unbewusstes der eigentliche Demiurg, der eigentliche Kapitalist dieser Welt? Nicht zufällig tauchen in den Bildern der Künstlerin immer wieder Tiere und Chimären auf, die sie als Alter-ego der sinnlichen wie auch der unbewussten Ebenen des Menschen kreiert, in denen Animalisches und Menschliches, Instinkt und Ratio verschmelzen.
Vernissage: Donnerstag, 18. November 2021, 17:00 bis 21:00, um 19:00 Einführung mit Autorin, Bloggerin und Kuratorin Silke Tobeler
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 18. November bis Donnerstag, 16. Dezember 2021 – ACHTUNG: verlängert bis Samstag, 29. Januar 2021
Finissage mit Lesung + Diskussion: Samstag, 29. Januar 2022, 17:00 bis 21:00 Uhr, Lesung von Lilia Noetzel um 19:00 Uhr
Zur Teilnahme an der Lesung bittet die Galerie um eine Anmeldung unter info@feinart-berlin.de oder +49 172 1642919. Diese Veranstaltung findet unter 2G+ Regel statt.
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