bis 04.09.| #3130ARTatBerlin | Laura Mars Gallery präsentiert derzeit die Ausstellung „slow burn de luxe“ des Künstlers DAG.
Ludwig Mies van der Rohe ist ein Phänomen. Mitten im Rationalisierungswahn der Moderne, mit ihrer Maschinenästhetik und ihrem Effizienzsteigerungswahn, schuf er Gebäude und Möbel, die weder praktisch noch industriegefertigt waren – er schätzte die Ästhetik des Materials, die Schönheit des Handwerks und die Zeitlosigkeit klassischer Formen. Und er machte sichtbar, was das „Geschwafel“ des Ornaments zu verbergen versuchte: Das Haus ist ein Text. Syntax, Symbol und Funktion bildeten ihm einen Leitfaden aus festen und variablen Größen. Im Zentrum Berlin baute er einen Parthenon-Tempel für die Kunst, mit Gebälk, Säulenkapitellen und Stoa aus schwarzem Stahl.
Für den Künstler DAG ist Mies van der Rohes Konsequenz ein Vorbild, das in seine Formenstrukturen aus Dreieck, Kreis und Quadrat eingeschrieben ist. DAGs Bilder stellen nichts dar und dienen keinem Zweck, sind bloßer Text aus Struktur und Farbe. Mit diesen Mitteln will er Übereinstimmung oder Widersprüche zu erzeugen. Aus der Energie der Reibung kann Neues entstehen, können Denk- und Handlungsmuster hinterfragt oder bestätigt werden.
Im steten Wandel sind Moden, Farbexperimente, Tagesformen und Grundhaltungen maßgeblich einflussnehmend. Durch die Arbeit mit Text-Markern, die auch Designern und Architekten als Arbeitsmaterial dienen, kann er in seinen Bildern wegnehmen und hinzufügen. Diese Mischung aus fester Formenstruktur und dem farblich fragilen Überbau macht ein gutes Kunstwerk für ihn aus.
Eröffnung: Mittwoch, 18. August 2021, 13-19 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 19. August bis Samstag, 4. September 2021
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