post-title Alexandra Bircken | PING | BQ Berlin | 21.11.2017-13.01.2018

Alexandra Bircken | PING | BQ Berlin | 21.11.2017-13.01.2018

Alexandra Bircken | PING | BQ Berlin | 21.11.2017-13.01.2018

Alexandra Bircken | PING | BQ Berlin | 21.11.2017-13.01.2018

bis 13.01. | #1717ARTatBerlin | BQ Berlin zeigt ab 21. November 2017 die Ausstellung PING der Künstlerin Alexandra Bircken.

Ein wichtiger Wesenszug der Kunst Alexandra Birckens ist die Verschränkung von unterschiedlichen, oftmals divergierenden, sich teilweise ausschließenden Momenten unter der Darlegung ihrer faktischen Gleichzeitigkeit. Instinktiv verneinen die Skulpturen jede Form von generalisierender Kategorisierung. Komplexe Zusammenhänge aus Material, Raum, Form, Körper, Biografie bilden eine organische Einheit. In den sich zu Installationen ausdehnenden Präsentationen Birckens ist deshalb auch keine konzeptuelle Addition unterschiedlicher Themenfelder zu erkennen, sondern vielmehr ein existenzielles Zusammenkommen von
zu Abstraktion verdichteten, subtilen Inhalten auf der einen, sowie parallel dazu ablaufenden Prozesse einer persönlichen, zur Figuration hinstrebenden, assoziativen Öffnung auf der anderen Seite.

Zudem stellen die eigens für die Ausstellung entstandenen bildhauerischen Arbeiten eine dringliche Auseinandersetzung mit den vielfältigen, meist konfrontativen Beziehungen der plastischen Objekte zu ihrer eigenen Innerlichkeit dar. Obwohl die Körper durch die Kombination verschiedener Materialien bildhauerisch geformt werden, scheint es nicht nur ihre am Menschen
angelegte Silhouette zu sein, die sie konstituiert. Vielmehr sind es die den Stoffen, Texturen und Oberflächen anhaftenden Einschreibungen: Auto- und Maschinenteile, Motorradkluften und – versatzstücke, Metall und Holz, Latex und Leder, Waffen und Tierpräparate existiert in der Logik der Arbeit Birckens gleichberechtigt neben gestrickten oder gewebten Stoffen, Wolle, Leinen, Haaren, Eiern oder geflochtenen Zweigen und anderen Naturmaterialien. Materialien also, denen für gewöhnlich dezidiert männliche oder weibliche Konnotationen unterstellt werden. Jedoch scheint Birckens Arbeit diese vereinfachende Differenzierung nicht zu kennen. Zumindest wägt sie diese nicht gegeneinander auf, sondern etabliert die für gewöhnlich polarisierenden Elemente – auch über die Thematisierung der eigenen Person – als integrative Teile ein und derselben
künstlerischen Formensprache. Gerade weil sie in vielen Arbeiten den eigenen Körper als Grundvoraussetzung des künstlerischen Handelns annimmt, muss die den Werken inhärente Fraulichkeit nicht verhandelt werden. Sie wird vielmehr in ihrer Differenziertheit als Faktum vorausgesetzt.

Über die Rolle des Materials als Träger kulturellerer Kodierungen hinaus, ergeben sich durch die Kombination der verschiedenen Elemente bei genauerer Betrachtung der formalen Ebene Konstruktionen im Sinne schützender Rüstungen und bewohnbarer Architekturen. Sie geben einen Raum vor, in dem der Körper seinen Platz findet. Gleichzeitig scheinen sie den Organismus zu strukturieren, seine oszillierende Rundungen und scharfen Kanten ebenso nachzuahmen wie vorzugeben, scheinen ihn stabilisierend zu stützen, aber auch zu beschränken und einzuengen. Ohne diese Problematik direkt zu forcieren, liegt den Arbeiten somit eine psychologische Tiefenschärfe zugrunde, die auf den innermenschlichen Konflikt zwischen Ordnung und Chaos übertragbar ist. In der Natur des Individuums sowie einer jeden Gesellschaft liegt der Wille nach einer systematischen, vernunftbasierten Regulierung der Welt. Gleichzeitig existiert der Wunsch nach Ausdehnung und Überwindung von unflexiblen Rastern, Grenzen, Einschränkungen und Rationalisierungen. Beides ist vorhanden und bedingt den jeweiligen Konterpart. Dabei sind die vermeintlichen Pole nicht in sich statisch, sondern vernebeln die eigene Definition und entziehen sich auf diese Weise einer herkömmlichen Generalisierung.

Die Ausstellung „Ping“, deren Titel sowohl den klingenden Laut als auch das Kölsche Wort für Schmerz meint, ist die sechste Einzelausstellung der Künstlerin in der Galerie BQ. Alexandra Birckens Werke sind in namhaften Sammlungen vertreten, darunter in der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, Museum Ludwig, Köln, Sprengel Museum, Hannover, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam und Frac Normandie Rouen, Sotteville-lès-Rouen. Einzelausstellungen der Künstlerin waren in diesem Jahr im Museum Abteiberg, Mönchengladbach sowie im Le Crédac in Ivry-sur-Seine zu sehen.

Anna Czerlitzki, 2017

Vernissage: Samstag, 18. November 2017

Ausstellungsdaten: Dienstag, 21. November 2017 bis Samstag, 13. Januar 2018

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Bildunterschrift: via BQ Berlin

Ausstellung: Alexandra Bircken – PING – BQ Berlin | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin

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