post-title 1948 Unbound | Entfesselung der technischen Gegenwart | HKW | 30.11.-02.12.2017

1948 Unbound | Entfesselung der technischen Gegenwart | HKW | 30.11.-02.12.2017

1948 Unbound | Entfesselung der technischen Gegenwart | HKW | 30.11.-02.12.2017

1948 Unbound | Entfesselung der technischen Gegenwart | HKW | 30.11.-02.12.2017

bis 02.12. | Das Haus der Kulturen der Welt veranstaltet ab 30.11.2017 ein dreitägiges Programm zu 70 Jahre Leben in der Technosphäre und dem Zustand der Gegenwart mit dem Titel „1948 Unbound – Entfesselung der technischen Gegenwart – Theorie, Forschung, Kunst“.

1948 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte unseres Planeten: Das digitale, atomare und molekulargenetische Zeitalter wird aktiviert. Menschgemachte Technologien und ihre Infrastrukturen dehnen sich rasant aus, verstärken sich gegenseitig und greifen ein in die großen Stoff- und Energieströme des Planeten Erde. Haben wir also um 1948, mehr unbewusst als bewusst, neben der Biosphäre und Hydrosphäre eine zunehmend dominierende „Technosphäre“ entfesselt? Diese Frage steht im Fokus der öffentlichen, transdisziplinären Veranstaltung 1948 Unbound. Entfesselung der technischen Gegenwart am Haus der Kulturen der Welt in Berlin vom 30.11. bis 2.12.2017. Über vierzig internationale Wissenschaftler_innen, Theoretiker_innen, Praktiker_innen und Künstler_innen reflektieren in dem dreitägigen Programm den Zustand der Gegenwart und entwerfen ungewöhnliche Zukunftsszenarien.

Forscher_innen weltweit renommierter Wissenschaftseinrichtungen kommen zu diesem Experiment nach Berlin. Unter ihnen die Professorin Sophia Roosth, Wissenschaftshistorikerin aus Harvard. In ihrem kürzlich erschienenen Buch Synthetic. How Life Got Made (2017) erforscht sie die Transformationen der Biowissenschaften bis ins heutige postgenetische Zeitalter. Für 1948 Unbound spricht sie über die historische Verbindung der Molekulargenetik mit der Idee von Codierung (Switches, Donnerstag, 30.11. ab 19 Uhr) und, in einer zweiten Session (Seeds, Freitag, 1.12., ab 15 Uhr), über die Latenzzeit des Lebendigen in technisch kontrollierten Samenbanken. Zusammen mit Forscher_innen aus Mathematik, Computerwissenschaften, Philosophie, Medien- und Kulturwissenschaften sowie Künstler_innen diskutiert sie den eminenten Einfluss der Life Sciences auf die Gesellschaft.

Der transdisziplinäre Ansatz der Konferenz bringt die unterschiedlichsten Wissenschaftsbereiche zusammen. Jens Soentgen, Direktor des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg, widmet sich als Chemiker und Philosoph der Technosphäre: „Die Technosphäre, insbesondere die menschgemachten Biotope (Landwirtschaft) dehnen sich immer weiter auf Kosten der Biosphäre, der natürlichen oder naturnahen Ökosysteme aus. Diese Prozesse schreiten aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und wachsender Ansprüche immer weiter fort und werden in den nächsten Jahrzehnten die Biosphäre weiter tiefgreifend umgestalten, unter Druck setzen und zerstören. Wege zu finden, Natur zu bewahren oder wiederherzustellen, ist ein wichtiger Teil meiner wissenschaftlichen Arbeit. Viele Illusionen darf man sich dabei aber nicht machen.“ Soentgen diskutiert und reflektiert am Freitag, 1.12. ab 19.30h in der Session Hydrocarbons gemeinsam mit Kolleg_innen aus den Bereichen politischer Philosophie, Literaturwissenschaft sowie Kulturwissenschaft und Medientheorie und anhand filmischen Materials unser Zeitalter der Erdölchemie.

Professorin Elena Esposito forscht zu den Themen Soziale Systeme, Medientheorie, Soziologie der Finanzmärkte und Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld und der Universität von Modena-Reggio Emilia. Derzeit konzentriert sie sich auf Algorithmen und veröffentlichte jüngst den Artikel Algorithmic memory and the right to be forgotten on the web in: Big Data & Society (2017); „Aktuell beeindruckt mich die Verbreitung von Techniken der algorithmischen Voraussage. Diese scheinen unser Verhältnis zur Unsicherheit und Offenheit der Zukunft zu verändern.“ Diesem Aspekt widmet sie sich auch in der Session Chance (Freitag, 2.12. ab 19.30 Uhr).

Professor Benjamin Bratton ist Direktor des Center for Design and Geopolitics an der University of California, San Diego. Sein Arbeitsfeld umspannt Computerwissenschaften, Design, Kunst und Philosophie. Er untersucht unter anderem Aspekte der Makroökonomie von Robotik bis Geoengineering. In seinem jüngsten Buch The Stack: On Software and Sovereignty (MIT Press, 2016) untersucht er die Globalisierung von Computeranwendungen und algorithmische Regierungsformen. In der Session Tokens (Samstag, 2.12., ab 15 Uhr) stellt er die Frage, wie Formen künstlicher Intelligenz staatliche Souveränität beeinflussen.

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1948 Unbound findet als Projekt von Technosphere 2015-19 im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart statt. 100 Jahre Gegenwart wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Technosphere 2015–19 kooperiert mit der Publikationsplattform continent.
Die Performance von knowbotiq wird gefördert von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. Das Haus der Kulturen der Welt wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch das Auswärtige Amt gefördert.

Tickets
Do 30.11. – Sa 02.12.2017 Nachmittagsticket (15–19 Uhr) 6 € / 4 €
Abendticket (19–23 Uhr) 6 € / 4 €
Tagesticket Fr 01.12., Sa 02.12. 10 € / 6 €
Dreitagesticket 20 € / 12 €

Zum vollständigen Programm von 1948 Unbound

Veranstaltungsdaten: Donnerstag, 30. November bis Samstag, 2. Dezember 2017

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Bildunterschrift: Ohne Titel © Torsten Blume und Christian Lueger

1948 Unbound – Entfesselung der technischen Gegenwart – HKW | ART at Berlin

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