C|O Berlin und die Deutsche Börse Photography Foundation starten im April 2016 die neue Veranstaltungsreihe Watched! zum Thema Surveillance Art & Photography.
Alle zwei Monate finden Vorträge und Diskussionen mit Künstlern, Wissenschaftlern, Fotografen, Juristen, Publizisten und Politikern im Amerika Haus in der Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin, statt.
„Die Nachricht gehört dir nicht, selbst wenn sie über dich berichtet. Geschichte gehört dir nicht. Es ist jetzt Teil der kollektiven Aufzeichnung.“
aus „The Circle“ von Dave Eggers
Videokameras in Banken, Kaufhäusern und an öffentlichen Plätzen, von Algorithmen gesteuerte Werbung und persistente Cookies im Internet, staatliche Vorratsdatenspeicherung und private Cloud-Speicherdienste – im Alltag sind permanente Beobachtung und Data Sharing ganz selbstverständlich. Tagtäglich nutzen wir Google Maps, schauen uns Live-Streams an und begeistern uns über Health-Apps und ungeahnte Möglichkeiten der Selbstkontrolle. Wir verfolgen nebenbei unsere Freunde und darüber auch wildfremde Menschen auf Facebook, Twitter und Instagram und werden natürlich selbst kontinuierlich getrackt. Von neuen digitalen Techniken und Angeboten profitieren wir so sehr, dass wir unser Privatleben nur zu gerne immer öffentlicher und kommerzieller werden lassen. Vollständige Vernetzung? Totale Transparenz? Big Brother is watching you – oder wer eigentlich?
Überwachung ist längst zu einem großen gesellschaftlichen Thema geworden. Soziologen, Psychologen, Juristen, Politiker und Künstler setzen sich mit den unterschiedlichen Überwachungsformen und ihren Auswirkungen auf ganze Gruppen und das Individuum auseinander. Sie konzentrieren sich dabei nicht nur auf Fragen der Privatsphäre und der potenziellen Bedrohung von Einzelnen durch staatliche und private Überwachung, sondern setzen sich kritisch und spielerisch mit verschiedenen Formen der alltäglichen Beobachtung als konstitutivem Teil unseres sozialen Lebens auseinander. Angesichts dieser allumfassenden Entwicklung stellt sich die Frage: Welche Auswirkungen hat dies auf die Entstehung neuer künstlerischer Arbeiten? Und wie können zeitgenössische Kunst und Medientheorie zu einem besseren Verständnis unserer modernen Überwachungsgesellschaft beitragen?
Mit der Veranstaltungsreihe „Watched!“ widmen sich C/O Berlin und die Deutsche Börse Photography Foundation genau dieser Frage und präsentieren unterschiedliche Kommentare und Reaktionen von Seiten der zeitgenössischen Kunst sowie Medienexperten. In sieben Themenblöcken diskutieren sie Überwachung unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Privacy vs. Street Photography, The Changing Gaze – Von Beobachtung zur Überwachung, Tabu Kinderfotografien, Das öffentliche Ich, Macht im Netz, Sicher/Unsicher und Surveillance Systems.
Der Inhalt der einzelnen Veranstaltungen, die Teilnehmer sowie Termine werden in den kommenden Wochen veröffentlicht. Die Reihe bildet den thematischen Auftakt für das gleichnamige Ausstellungsprojekt, das C/O Berlin gemeinsam mit dem Museum für Fotografie Berlin von Februar bis Mai 2017 präsentiert.
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Bildunterschrift: via C|O Berlin
Watched! Surveillance Art & Photography – C|O Berlin – Kunst in Berlin ART at Berlin