Zum Wochenende bieten die Staatlichen Museen zu Berlin neue digitale Inhalte und spannende Geschichten aus ihren vielfältigen Sammlungsbeständen: Das Museum Europäischer Kulturen startet seinen Aufruf #CollectingCorona und bittet um persönliche Eindrücke aus dem Pandemie-geprägten Alltag. Die Neue Nationalgalerie erinnert sich an legendäre Musikkonzerte in ihrem Skulpturengarten. Und die Leiter*innen von Skulpturensammlung und Vorderasiatischem Museum führen in der YouTube-Reihe „Allein im Museum“ zu Schutzobjekten und Hoffnungsträger*innen.
#CollectingCorona im Museum Europäischer Kulturen
Die Corona-Pandemie verändert derzeit den Alltag aller Menschen in Europa. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) sammelt, erforscht, bewahrt, präsentiert und vermittelt Alltagskultur in Europa vom 18. Jahrhundert bis heute. Aus diesem Grund ruft das MEK unter dem Hashtag #CollectingCorona Menschen in ganz Europa auf, persönliche Eindrücke, Gedanken und Zeugnisse einzureichen, um für künftige Generationen zu dokumentieren, wie sich der Umgang mit der Pandemie für Europäer*innen anfühlt: Was beschäftigt uns gerade? Wie hat sich unser Alltag verändert? Welche Sorgen haben wir? Alle anonym oder namentlich unter der Emailadresse mek@smb.spk-berlin.de eingereichten Texte, Fotos oder Videos werden nach Einverständniserklärung der Einsender*innen Teil der Sammlung des MEK. Weitere Informationen zum Aufruf und erste Eindrücke gibt es im Blog der Staatlichen Museen zu Berlin:
Jazz im Garten der Neuen Nationalgalerie
Was die wenigsten wissen: Die Neue Nationalgalerie war lange Austragungsort legendärer Konzerte. Bereits zu ihrer Eröffnung am 15. September 1968 spielte eine Jazzband zwischen den Skulpturen von Auguste Renoir und Gerhard Marcks im Garten des Mies van der Rohe-Baus. Bis 1978 wurde die damals noch ungewohnte Kombination „Musik im Museum“ durch die Konzertreihen „Jazz in the Garden” und „Metamusik Festival” populär. Weltstars des Jazz, der Avantgarde und der Weltmusik gaben sich die Ehre – darunter Keith Jarrett, Art Blakey‘s Jazz Messengers, Karlheinz Stockhausen, Steve Reich, Brian Eno oder Tangerine Dream, aber auch Trommlergruppen aus dem Senegal und tibetische Mönche mit Gebetsglocken. Der Blog der Staatlichen Museen zu Berlin hat in den Archiven historische Programme und Fotografien gefunden und bringt diese beschwingte Zeit mit einer eigens kuratierten Spotify-Playlist zum Klingen:
Horst Janssen und Paul Klee in Charlottenburg
In den Charlottenburger Häusern der Nationalgalerie, dem Museum Berggruen und der Sammlung Scharf-Gerstenberg, sind die Sonderausstellungen „Klee in Nordafrika“ und „Lebenskleckse – Todeszeichen. Horst Janssen zum Neunzigsten“ derzeit geschlossen. Highlights beider Schauen sind nun in einer Video-Reihe auf den Social-Media-Kanälen beider Häuser und im YouTube-Kanal der Staatlichen Museen zu Berlin zu sehen: In der Sammlung Scharf-Gerstenberg gibt Sammlungsleiterin Kyllikki Zacharias Einblick in das vielfältige Oeuvre Horst Janssens, spricht über die Techniken des Künstlers und was ihn mit den Surrealist*innen verbindet. Im Museums Berggruen informiert Sammlungskurator Gabriel Montua, welchen großen Einfluss Paul Klees Reisen nach Tunesien und Ägypten auf die Bildkompositionen hatten. Weiterhin vor Ort geöffnet ist der Bettina-Berggruen-Garten mit den Skulpturen von Thomas Schütte.
Allein im Bode-Museum und im Vorderasiatischen Museum
In der YouTube-Reihe „Allein im Museum“ stellen Direktor*innen in exklusiven, jeweils rund halbstündigen Führungen Highlights und persönliche Lieblingsobjekte ihrer Sammlungen vor. Die Reihe wird nun mit zwei neuen Führungen fortgesetzt: Julien Chapuis, stellvertretender Direktor von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, führt im Bode-Museum zu mittelalterlichen Ikonen und persönlichen Favoriten, die allesamt das Thema „Hoffnung“ darstellen – darunter Tilman Riemenschneiders „Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen“ (ca. 1490), Michel Erharts „Maria mit dem Schutzmantel“ (ca. 1480) oder Nikolaus Gerhaert von Leydens „Dangolsheimer Muttergottes“ (um 1460/65). Die Direktorin des Vorderasiatischen Museums Barbara Helwing stellt im Pergamonmuseum neben Highlights wie dem Ischtar-Tor oder der Prozessionsstraße von Babylon auch weniger bekannte Schutzobjekte und Objekte zur Krankheitsabwehr aus dem 8.-7. Jahrhundert v. Chr. vor – darunter eine Glocke für magische Zwecke, die Statuette eines Mannes im Fischgewand oder ein Amulett gegen die Dämonin Lamaschtu. Bereits im YouTube-Kanal der Staatlichen Museen zu Berlin verfügbar sind Führungen mit Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst, und Bernhard Weisser, Direktor des Münzkabinetts. Die Reihe wird fortgesetzt mit Beiträgen von Martin Maischberger, stellvertretendem Direktor der Antikensammlung und Matthias Wemhoff, Direktor des Museum für Vor- und Frühgeschichte.
Das Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin
Einen Überblick über das gesamte Online-Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin mit Links zu Datenbanken, Blog, Social-Media-Kanälen und zur Kooperation mit Google Arts & Culture finden Sie unter: www.smb.museum/online-angebote.
Die Staatlichen Museen zu Berlin kommunizieren aktuell in den Sozialen Medien mit den Hashtags #SMBforHome und #ClosedButOpen.
Bildunterschrift: Museum Europäischer Kulturen, Foto: Ute Franz-Scarciglia