bis 17.06. | #1293ARTatBerlin | Sprüth Magers zeigt ab dem 29. April 2017 die Ausstellung „She Has No Mouth“ der Künstlerin Pamela Rosenkranz.
Pamela Rosenkranz greift auf Wissensfelder wie Medizin, Religion, Philosophie, Kunst und Marketing zurück und arbeitet mit verschiedensten Medien. Wasserflaschen gehören ebenso dazu wie das Lautsprechermodell Echo der Firma Amazon. Hinzu kommt die Verwendung von Pigmenten und Pheromonen, neuroaktiven Mikroben und Parasiten, Farben und Düften, mit denen sie die veränderte Bedeutung der Begriffe des „Natürlichen“ und des „Humanen“ im anthropozänen Zeitalter behandelt. Indem sie die Natürlichkeit offensichtlich unnatürlicher Materialien herausstellt, verwischt sie die etablierte Unterscheidung zwischen „organisch“ und „synthetisch“.
Ausgangslage für ihre erste Einzelausstellung bei Sprüth Magers sind die von Alan Turing entdeckten Algorithmen, die die Fell-Musterungen von Katzen erzeugen, die “Sexyness” und Bilder kultureller und sexueller Dominanz hervorrufen, denen jedoch ein komplexer evolutionärer Prozess zugrunde liegt. Mit der blauen Farbe eines übernatürlichen Mittagshimmels, überhöhten Elementen eines ursprünglichen subsaharischen evolutionären Umfelds, mit Botenstoffen und Sound greift Rosenkranz in eine “neutrale” Wahrnehmung ein. Sinnliche Erfahrungen und kulturell bestimmte Ansichten werden durch die grundlegende Vorstellung der Künstlerin herausgefordert: die Fellmusterung, eigentlich zur Tarnung des Jägers, des ursprünglichen Fressfeind des Menschen bestimmt, wird zum Accessoire; die Niedlichkeit und das eigentlich dem Katzensäugling vorbehaltene “Miauen” der heutigen Hauskatzen zur Überlebensstrategie.
Pamela Rosenkranz (*1979 in Uri, Schweiz) lebt und arbeitet in Zürich. Sie absolvierte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Bern (2004) und an der Universität Zürich (2005). Zu ihren Einzelausstellungen im Jahr 2017 zählen eine Präsentation in der Galerie für Moderne und Gegenwärtige Kunst, Bergamo und Slight Agitation 2/4 in der Fondazione Prada, Mailand. Weitere Einzelausstellungen waren Our Product, Schweizer Pavilion der 56. Venedig Biennale (2015); Swiss Institute, New York (2011); Centre d’Art Contemporain, Genf (2010); Swiss Institute, Venedig (2009). Bevorstehende Teilnahmen an Gruppenausstellungen im Jahr 2017 sind Künstlerräume, K21, Düsseldorf; The Garden, ARoS Aarhus Kunstmuseum, Aarhus; Boros Collection, Berlin; Carpenter Center, Harvard, Cambridge. Ausgewählte vergangene Gruppenausstellungen waren die Teilnahme an der Art Unlimited, Art Basel (2016); Wirikuta (Mexican Time-Slip), Museo Espacio, Aguascalientes (2016);
Dreaming Mirrors Deaming Screens, Sprüth Magers, Berlin (2016); No Man’s Land, Rubell Family Collection, Miami (2015); Taipei Biennale; Blue Times, Kunsthalle Wien, Vienna (beide 2014); Expo 1: New York, MoMA PS1, New York; Think First, Shoot Later, Museum of Contemporary Art, Chicago (beide 2013); How to Work (More for) Less, Kunsthalle Basel (2011); The Real Thing, Tate Britain, London (2010).
Vernissage: Freitag, 28. April 2017, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 29. April – Samstag, 17. Juni 2017
[maxbutton id=“41″]
Bildunterschrift: Installation view, Pamela Rosenkranz, ‚Slight Agitation 2/4: Pamela Rosenkranz‘ Infection, 2016 Fondazione Prada, Milan 9 February 2017 – 14 May 2017 © Pamela Rosenkranz, Courtesy Fondazione Prada, Photo Delfino Sisto Legnani and Marco Cappelletti
Ausstellungen Berliner Galerien: Pamela Rosenkranz – Sprüth Magers | ART at Berlin