post-title Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue. | Kicken Berlin | 29.04.-01.09.2017

Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue. | Kicken Berlin | 29.04.-01.09.2017

Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue. | Kicken Berlin | 29.04.-01.09.2017

Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue. | Kicken Berlin | 29.04.-01.09.2017

bis 01.09. | #1248ARTatBerlin | Kicken Berlin präsentiert ab dem 29. April 2017 die Gruppenausstellung „Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue.“.

Teilnehmende Künstler sind: Ursula Arnold, Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Harald Hauswald, Ute Mahler, Werner Mahler, Roger Melis, Helga Paris, Sabine Peuckert, Evelyn Richter und Gundula Schulze Eldowy.

Kicken Berlin zeigt im Rahmen des Gallery Weekend 2017 das Werk von Sibylle Bergemann im Dialog mit ihren ostdeutschen Zeitgenossen, Freunden und Wegbegleitern wie Ursula Arnold, Arno Fischer, Harald Hauswald, Ute und Werner Mahler, Roger Melis, Helga Paris, Sabine Peuckert, Evelyn Richter und Gundula Schulze Eldowy. Die einfühlsame Darstellung von Menschen und Orten jenseits stereotyper Sichtweisen vereint die Protagonisten der Schau. Ihre Bilder geben Zeugnis vom Status quo der 1970er und -80er Jahre in Ostdeutschland und den Veränderungen der Nachwendezeit.

Sibylle Bergemann ist eine der bekanntesten Fotografinnen der früheren DDR. Charakteristisch sind ihre behutsame Annäherung an die ostdeutsche Lebensrealität und ihre unverwechselbare, subjektive Sicht, die der Realität immer neue poetisch-surreale Bilder abgewonnen hat. Bergemann lernte die Fotografie ab Mitte der 1960er Jahre von ihrem späteren Mann Arno Fischer. Virtuos beherrschte sie die verschiedenen Genres, ob Porträt und Landschaft, Mode und Reportage. Seit den 1970er Jahren arbeitete sie für renommierte Kulturzeitschriften wie Sonntag, Das Magazin oder Sibylle.

Die Stadtlandschaft in Berlin ist ein zentrales Element in Bergemanns Werk. Sowohl die Prestigeobjekte und zentralen Orte der ostdeutschen Stadtplanung, die Plattenbauten, der Palast der Republik, wie auch das von den Spuren der Geschichte gezeichnete Berlin-Mitte inszenierte Bergemann auf unvergleichliche Weise. Ihr Interesse galt dem „Rand der Welt“, wie sie selbst sagte, dem Unverwechselbaren und Rätselhaften jenseits der Konformität.

Zur Wendezeit rückt auch die zuerst trennende und bald verbindende Stadtgrenze, die Mauer, in den Blick der Fotografin. Einen besonderen Werkkomplex stellen die Fensterbilder dar, denen 2011 posthum ein eigenes Buch gewidmet war. Als Bild im Bild sind sie zugleich Lebenszeichen wie abstrakte Kompositionen. Sie bezeugen Gegenwart und Vergangenheit, Vielfalt und Verfall.

Zu Bergemanns subjektiver Weltsicht gesellen sich weitere Protagonisten der ostdeutschen Fotografie. Ursula Arnold und Evelyn Richter, beide ein gutes Jahrzehnt älter als Sibylle Bergemann, gehörten mit Arno Fischer zu den ersten ostdeutschen Fotografen, die der offiziellen Sichtweise ihre sozial engagierte, persönliche Sichtweise gegenüberstellten und damit ins kollektive Gedächtnis eingingen. Arno Fischer prägt ikonische Bilder der Gegenwart vor dem Mauerbau in Ost- und West- Berlin und bindet die in ihnen sichtbare Geschichte der Stadt in beiläufigen Beobachtungen ein. Fischer, Bergemann, Roger Melis u.a. fanden sich in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre in der 1969 so benannten Gruppe „Direkt“ zusammen, die für eine engagierte und unabhängige künstlerische Bildsprache stand.

In dieser Tradition arbeiten auch Harald Hauswald und Ute und Werner Mahler (wie Sibylle Bergemann 1990 Gründungsmitglieder der Agentur Ostkreuz). Sie haben in ihren Reportagen und Projekten die andere, nicht-offizielle Seite Ostdeutschlands ebenso teilnehmend wie präzise ins Bild gesetzt. Menschen und Orte stehen im Zentrum von Helga Paris’ Auseinandersetzung mit dem Alltag in der DDR. Gundula Schulze Eldowy offenbart Einsamkeit, Verletzlichkeit, aber auch Würde und Selbstbewußtsein der Menschen am Rand der Gesellschaft in schonungsloser Offenheit. Sabine Peuckert hat als bildende Künstlerin die historische Substanz der Straßen in Berlin-Mitte festgehalten, die sie parallel auch in ihren Zeichnungen zeigt.

Die Ausstellung Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue ist Teil eines umfassenden Werküberblicks an drei Orten in Kooperation mit dem Nachlass Sibylle Bergemann und der Loock Galerie. Dort sind ab dem 28. April unter dem Titel Sibylle Bergemann. Frauen. Und in Farbe Farbaufnahmen der 1990er Jahre und Frauenporträts zu sehen. Parallel wird ab dem 29. April in den Reinbeckhallen Berlin die retrospektive Werkschau Sibylle Bergemann gezeigt.

Vernissage: Freitag, 28. April 2017, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 29. April bis Freitag, 01. September 2017

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Bildunterschrift: SIBYLLE BERGEMANN (1941-2010) Berlin, Palast der Republik, 1978 gelatin silver print
© Nachlass Sibylle Bergemann; Ostkreuz / Courtesy Kicken Berlin und Loock Galerie

Bildunterschrift 2 (Fußballfeld): SIBYLLE BERGEMANN (1941-2010) Untitled (Mitte, Auguststraße), 1967 gelatin silver print
© Nachlass Sibylle Bergemann; Ostkreuz / Courtesy Kicken Berlin und Loock Galerie

Bildunterschrift 3 (Raum mit Frau): SIBYLLE BERGEMANN (1941-2010) Miss Albena, Berlin, 1985 gelatin silver print
© Nachlass Sibylle Bergemann; Ostkreuz / Courtesy Kicken Berlin und Loock Galerie

Ausstellungen Berliner Galerien: Der Rand der Welt. Sibylle Bergemann in Dialogue. – Kicken Berlin | ART at Berlin

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