post-title SQUISH | Gruppenausstellung | + Hannah Sophie Dunkelberg im [ERP Projekt] | EFREMIDIS GALLERY | 08.02.-18.04.2020

SQUISH | Gruppenausstellung | + Hannah Sophie Dunkelberg im [ERP Projekt] | EFREMIDIS GALLERY | 08.02.-18.04.2020

SQUISH | Gruppenausstellung | + Hannah Sophie Dunkelberg im [ERP Projekt] | EFREMIDIS GALLERY | 08.02.-18.04.2020

SQUISH | Gruppenausstellung | + Hannah Sophie Dunkelberg im [ERP Projekt] | EFREMIDIS GALLERY | 08.02.-18.04.2020

bis 18.04. | #2683ARTatBerlin | EFREMIDIS GALLERY zeigt ab 8. Februar 2020 die Ausstellung SQUISH mit Werken der Künstler*innen Carlotta Bailly-Borg, Christiane Blattmann, Lindsay Lawson, Teresa Solar und Jens Kothe. Zeitgleich wird im [ERP Projekt] der Efremidis Gallery die Künstlerin Hannah Sophie Dunkelberg mit der Ausstellung E.X.P.O. (sub sole) gezeigt.

‚Squish‘ ist ein aromantischer Schwarm, ein tiefes Bedürfnis nach Freundschaft, geistige und körperliche Nähe ohne Berührung, Verlangen ohne Sex. ‚Squish‘ ist auch ein Geräusch; durch Schlamm laufen, auf eine weiche Oberfläche pressen. Unheimlich aber angenehm, ein leichtes Gefühl von Ekel, von dem man sofort mehr möchte. Die in der Ausstellung SQUISH gezeigten Arbeiten befassen sich mit sinnlichen Variationen von Ambiguität und erforschen inhaltlich oder formal Vorstellungen von Unheimlichkeit.

Zu sehen sind drei Malereien von Carlotta Bailly-Borg (*1984, Frankreich) aus ihrer CHITCHAT Serie. Diese zeigen ungewisse, menschenähnliche Kreaturen deren nebulöse Körper ineinander fließen. Ebenfalls werden einige ihrer Keramiken gezeigt. Diese von antiken griechisch-römischen Amphoren inspirierten Arbeiten wurden, im noch ungebrannten Zustand, auf eine harte Fläche fallen gelassen. Den so entstandenen Formen hat Bailly-Borg einen menschlich anmutenden Charakter verliehen, indem sie Gesichter in den weißgewaschenen Ton kratzte. Ihre Ausdrücke sind offen für Interpretationen, man kann sich fragen, ob ihnen Gewalt zugefügt wurde, man kann einen Schrei, einen genervten Blick erkennen. Aber atmet der Mund ein oder aus, im Schmerz oder in der Lust?

Vögel, Füchse und Masken. Halten, umfassen, etwas durchsickern lassen. Christiane Blattmanns (*1983, Deutschland) skulpturale Wandarbeiten pendeln zwischen dem bekannten und unbekannten. Blattmann bedient sich Korbflechttechniken, um Strukturen zu erschaffen, die zunächst vertraut, bei näherer Betrachtung jedoch wie eine unheimliche Vorahnung erscheinen. Inspiriert von einer Vielzahl an literarischen Quellen, von Aristophanes’ Die Vögel (414 v. Chr.) zu Monique Wittigs Les Guérillères (1969), verflechtet Blattmann Stränge aus Mythologie, Literatur, Naturwissenschaft und Architektur zu unheimlichen Objekten, die sowohl auf unserer und gleichzeitig
auf einer außerweltlichen Ebene zu existieren scheinen.

‚Alles ist OK’, ist OK, OK, OK, OK, OK, OK – eine scheinbar endlose Wiederholung der OK Geste wird von Teresa Solar (*1985, Spanien) kreiert. Mit ihren Händen formt sie das Zeichen für OK während sich die Töpferscheibe immer weiter dreht. Die glänzend pinke Oberfläche erscheint glatt, feucht, glitzernd. Schlüpf rein und raus, geh hindurch, geh tiefer hinein. Die Formen erinnern an den menschlichen Körper, an Innereien und Hautfalten. Zwischen den aufgespießten Keramiken befinden sich Formen, die an auf Metallstangen gelehnte Gießformen erinnern. Sie scheinen bereit zu sein, gefüllt zu werden oder zu umschließen.

ART at Berlin - Courtesy of Efremidis Gallery - Lindsay Lawson 2016
Lindsay Lawson, Mere Still Life, 2016

Lindsay Lawsons (*1982, USA) ‚Still Lives’ Drucke zeigen verlockend beleuchtete banale Objekte, die auf etwas absurde Weise gruppiert sind. Die Beleuchtung erinnert an einen dunklen Nachtclub, Schatten verdecken unsere Sicht. Ihre Brunnenarbeit ‚Interior Sphinx‘ schleicht auf uns zu, eine Zigarette, die absurderweise Wasser gurgelt. Lawsons Objekte werden oft durch Wasser aktiviert. Sie weisen eine eigene Persönlichkeit auf, strahlen Verachtung oder Zurückhaltung aus.

Festgezogen und über ein anscheinend biegsameres Material gespannt, gefaltet, geknittert und manchmal haarig, erinnern Jens Kothes (* 1985, Deutschland) „Wandobjekte“ und skulpturale Arbeiten an den menschlichen Körper. Auf die häusliche Sphäre wird häufig direkt Bezug genommen, wie im Titel seiner skulpturalen Arbeit ‚O.T. bench III‘. An anderer Stelle erinnern die prall gefüllten Formen zwischen Beton oder Holz an ein gestepptes Sofa oder Kissen: Der Körper als unser Haus. Während die von Kothe verwendeten Materialien geradezu dazu einladen angefasst zu werden, wirken sie auch beunruhigend, als wären sie nackt, fleischlos.

Im ERP Project: E.X.P.O. (sub sole), eine Einzelausstellung von Hannah Sophie Dunkelberg

Hannah Sophie Dunkelberg (* 1987 in Bonn) absolvierte 2019 in der Klasse von Manfred Pernice an der UdK in Berlin. Zuvor studierte sie an der HFBK in Hamburg. Für E.X.P.O. (sub sole) beschäftigt sich Dunkelberg mit der Art und Weise, wie Techniken und Innovationen gezeigt und präsentiert werden. Dabei spielt sie mit der Idee der Ausstellung und was es eigentlich bedeutet, etwas auszustellen.

Mit verschiedenen Medien arbeitend, greift Dunkelberg meist auf Materialien zurück, die, wie sie sagt, einen Optimismus für die Ästhetiken der Produktion vermitteln. Allerdings soll die Arbeit selbst nicht durch die Nutzung neuer und digitaler Technologien in den Schatten gestellt werden. Dunkelberg sieht in ihnen vielmehr eine Methode, um bekannte Motive mit neuen Augen zu sehen. Ihre Arbeit ist stark von Malerei und dem Akt des Malens selbst beeinflusst, auch Zeichnung ist ein wichtiger Teil ihrer Praxis. Ausgangspunkte für ihre Bildwelten sind oft der Strich des Pinsels oder der Aufbau von Farbe auf einer Leinwand. Eine traditionelle Methode wie der Holzschnitt fungiert zum Beispiel als Basis, um überraschend neuartige Wandobjekte zu schaffen. In anderen Fällen findet Holz in Form von Intarsien seinen Weg zurück in die Arbeit und erzeugt ein Gefühl der räumlichen Tiefe, wo keine ist.

ART at Berlin - Efremidis Gallery - Hannah Sophie Dunkelberg 2019 - detail - Courtesy artist and MdbK Leipzig
Hannah Sophie Dunkelberg, Silly Symphonies (detail), 2019.
Courtesy of the artist and MdbK Leipzig

Eine maßgefertigte Tapete, auf die Screenshots des Matisse Gemäldes „Bonheur de Vivre“ (1905/06) gedruckt wurden, bedeckt Teile der Wand im ERP Projekt. Diese farbenfrohe Arbeit spielt mit den Regeln der Komposition und des Maßstabs. Mit der Wiederholung des Screenshots entsteht ein Muster, mit dem Dunkelberg die Inszenierung eines Gemäldes hinterfragt. Das eigenständige Bildmaterial der Arbeit fügt sich zu einer Gesamtkomposition zusammen. Die übergroßen Blattskulpturen, die nahe des Kopfsteinpflasters im ERP Projekt liegen, zeigen Außenaufnahmen, Straßen, Blätterhaufen und Nahansichten von Regentropfen. Von transparenten Ständern getragen, scheinen sie fast über dem Boden zu schweben.

E.X.P.O (sub sole) spielt mit Konzepten des Innen und Außens und lässt dabei die Trennlinie zwischen diesen meist separierten Sphären unscharf werden. Vor der Tapete, einem klassischen Kennzeichen des Innenraums, steht eine Parkbank, umgeben von Blätterobjekten. Die Bank ist jedoch auf ihre Silhouette reduziert und wurde digital in ein Objekt transformiert, das nun zwischen Funktionalität und Unberührbarkeit schwankt. Dieses Wechselspiel zwischen Natur, menschlicher Präsenz und der Traumwelt erlaubt es Dunkelberg, Vorstellungen von Kreation, Realität und Moralität zu erforschen.

Vernissage: Samstag, 8. Februar 2020, 18:00 bis 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 8. Februar – Samstag, 18. April 2020

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