post-title Sinta Tantra | Birds of Paradise | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 17.09.-23.10.2021

Sinta Tantra | Birds of Paradise | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 17.09.-23.10.2021

Sinta Tantra | Birds of Paradise | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 17.09.-23.10.2021

Sinta Tantra | Birds of Paradise | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 17.09.-23.10.2021

bis 23.10. | #3166ARTatBerlin | Kristin Hjellegjerde Berlin zeigt ab 17. September 2021 (Vernissage: 16.09.) die Ausstellung Birds of Paradise mit der Künstlerin Sinta Tantra.

Auf der Suche nach fernen Ländern begab sich eine Flotte spanischer Schiffe vor etwa fünfhundert Jahren, im Jahr 1519, auf eine  Reise rund um den Globus. Zu den vielen wundersamen Dingen, die sie mit nach Hause brachten, gehörten auch die Häute und  Federn der Paradiesvögel sowie verschiedene Geschichten, die ihre Existenz mythologisierten. Für ihre jüngste Einzelausstellung  mit dem Titel „Birds of Paradise“ in der Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin kombiniert die indonesische Künstlerin Sinta Tantra  Malerei, Skulpturen, Dias, Tonaufnahmen und Archivmaterial, in dieser der Betrachter auf eine Reise durch drei ineinander übergehende Räume geführt wird, die den geschichtlichen Wandel des Vogels im Kontext des zeitgenössischen Diskurses über Andersartigkeit und Postkolonialismus nachzeichnen.

Die Ausstellung beginnt in einem abgedunkelten Raum mit einer multisensorischen Installation, die in Zusammenarbeit mit der  Wissenschaftlerin und Historikerin Dr. Natalie Lawrence entstand. Zwei surrende alte Projektoren spielen eine kuratierte Auswahl von Dias mit Archivbildern, historischen Illustrationen und Landkarten ab, von denen Tantra einige mit ihren eigenen spielerischen Zeichnungen ergänzt hat, um ihnen ein Gefühl von Farbe und Dynamik zu verleihen, während ein Voiceover die Verwandlung des Paradiesvogels von einem empfindungsfähigen Wesen in ein begehrtes Dekorationsobjekt erzählt. „Der Paradiesvogel ist zwar nicht auf Bali heimisch, aber ich sah dieses schöne Tier als eine Metapher für meine eigene Identität. In letzter Zeit haben mich Themenfelder zwischen Ost und West in den Bann gezogen, und der Paradiesvogel wurde zum Repräsentanten all dieser Kulturgeschichte und der zeitgenössischen Thematik rund um die Kolonisierung, da er seit dem 16. Jahrhundert zur Verkaufs- und Handelsware wurde.“, sagt die Künstlerin.

Sinta Tantra: New Order / Madness of the Age, 2021, Tempera und 24 Karat Blattgold auf Leinwand, 160 x 200 cm, 63 x 78 3/4 inSinta Tantra: New Order / Madness of the Age, 2021,
Tempera und 24 Karat Blattgold auf Leinwand,
160 x 200 cm, 63 x 78 3/4 in

Im zweiten Raum spielt Tantra auf die mythischen und exotischen Qualitäten des Paradiesvogels an, und zwar mit einer immersiven Installation aus rosa gestrichenen Wänden und Vinylfolie auf den Fenstern. Eine neue Serie von großformatigen Gemälden verwendet gedämpfte, monochromatische Töne mit zarten Anklängen von Blattgold. In Abkehr von der eher minimalistischen Sprache der früheren Werke des Künstlerin suggerieren amorphe, geschwungene Formen die Silhouette der Vögel, während andere flüchtige, tänzerische Gesten evozieren. Das Gemälde mit dem Titel Lovemaking & Cirri zum Beispiel impliziert das geheimnisvolle Balzritual der Vögel durch weiche, sinnliche Formen, die in gedämpften Tönen gehalten sind, während das Kunstwerk Black and White is Writing, das seinen Namen von Jean Arp entlehnt hat, organische und geometrische Formen in Einklang bringt. In der gesamten Ausstellung herrscht ein spürbares Spannungsfeld zwischen Bewegung und Stille, die mit den Erzählungen über den Paradiesvogel in Einklang steht. Jäger in Neuguinea entfernten traditionell die Beine der Vögel, bevor die Häute getrocknet wurden, um sich für Stammestänze zu schmücken. Als diese Häute in den Westen gebracht wurden, führte dies zu einer verzerrten Sichtweise auf die Mobilität der Vögel; einige meinten, dass die Paradiesvögel, da sie ohne Beine nicht auf der Erde landen können, ewig in der Luft verbleiben müssen, und so wurden sie mit „gefallenen Engeln“ gleichgesetzt.

Im letzten Raum greift Tantra auf die leuchtenden, gesättigten Farben des extravaganten Federkleides der Vögel zurück, um erfrischende Visionen in Smaragd, Gelb und Rosa neben einer Sammlung von Messingskulpturen zu schaffen, die aus der Wand herausragen und kosmische Formen evozieren, die auf den mystischen Status des Paradiesvogels verweisen (1598 machte der niederländische Astronom Petrus Planchius den Vogel zu einem neuen Sternbild). Der Raum wird durch die Klänge von zwei Paradiesvögeln, die sich paaren, hervorgehoben. Hier löst der Vogelgesang bewusst die menschliche Stimme im ersten Raum ab – und möchte dem Betrachter mit einem Gefühl der Freiheit vermitteln, welches nicht zu letzt auch durch das von Sinta Tantra erstellte Wandgemälde im für die Besucher offenen Galeriegarten fortgeführt wird.

Vernissage: Donnerstag, 16. September 2021, 18:30 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 17. September – Samstag, 23. Oktober 2021

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