bis 29.07. | #3074ARTatBerlin | Galerie feinart berlin zeigt ab 1. Juli 2021 die Ausstellung Vom Wind getragen der Künstlerin Maryam Motallebzadeh. So wie die Künstlerin eine Reisende zwischen Orient und Okzident ist, so sind ihre Werke wie Wanderer zwischen kulturellen Identitäten, Sprachen, Orten und Zeiten.
Ob Malerei, Tuschezeichnung auf Papier, Installation oder Film, Maryam Motallebzadehs Kunstwerke lassen sich als eine Art Zeitzeugen verstehen – geschaffen im Bewusstsein um bestimmte Lebenszeiten und den Einfluss bestimmter gesellschaftlicher und politischer Umstände, die das Erleben und Denken der Künstlerin beeinflussen. Auch deshalb waren Reisen und Begegnungen mit anderen Kulturen stets eine wichtige Inspirationsquelle für ihre künstlerische Themenfindung.
Maryam Motallebzadeh: Vom Wind getragen © feinartberlin
Ausstellungen der gebürtigen Iranerin haben oft den Charakter von Räumen, die wie Tagebücher angefüllt sind mit Notizen und mit Spuren von Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen aus einem bewegten Leben. Die Künstlerin hat sich, zwischen Orient und Okzident wandelnd, intensiv mit Themen wie Heimat, Identität, Sprache und dem Verhältnis von Ich und Natur beschäftigt.
Maryam Motallebzadeh, „Einblick“, Diptychon, 100 x 180cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2020 © Maryam Motallebzadeh
Die Ausstellung „Vom Wind getragen“ steht im Zeichen des Themas Schicksal und versammelt Werke, die formal durch eine besondere Leichtigkeit und Dynamik gekennzeichnet sind. Schnell stößt man jedoch auch hier auf spannungsvolle Stellen, sei es, wo leidenschaftlich zerstäubendes Rot sanfte weiße Flächen angreift, sei es, wo das Motiv des Schleiers ein komplexes Bedeutungsfeld aus Verbergen und Aufdecken, Fremdheit und Intimität, Abweisung und Verführung eröffnet. In der Installation „Hinter dem Schleier“ arbeitet Maryam Motallebzadeh zum Beispiel mit der Symbolik, die dieses Motivs im alten Ägypten und im antiken Griechenland besaß. Dort stand der Schleier für die Scheide zwischen Leben und Tod, zwischen Täuschung und Erkenntnis, Tod und Wiedergeburt.
Maryam Motallebzadeh, „Jenseits des Schleiers“, Installation, Bett, Federn, Malerei © Maryam Motallebzadeh
Einige der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind während der Corona-Pandemie entstanden und betonen die aktuelle Brisanz von Fragen nach Vergänglichkeit, Ungewissheit und, nicht zuletzt: der Liebe.
Vernissage: Do, Fr + Sa 1./2./3. Juli 2021, jeweils 17:00 bis 21:00 Uhr
Veranstaltung: Freitag, 1. Juli 2021 um 19:00 | Live Musik: Jahan Ahmadzadeh mit Tamburin und Gesang (Persisch und Azeri)
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 1. Juli bis Donnerstag, 29. Juli 2021
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