post-title Gian-Martino Cecere | Ritrovamenti Atemporali | re|space gallery | 02.07.-03.09.2021

Gian-Martino Cecere | Ritrovamenti Atemporali | re|space gallery | 02.07.-03.09.2021

Gian-Martino Cecere | Ritrovamenti Atemporali | re|space gallery | 02.07.-03.09.2021

Gian-Martino Cecere | Ritrovamenti Atemporali | re|space gallery | 02.07.-03.09.2021

bis 03.09. | #3075ARTatBerlin | re|space gallery zeigt ab 2. Juli 2021 die Ausstellung Ritrovamenti Atemporali mit einer Auswahl an Werken auf Leinwand und Papier des Künstlers Gian-Martino Cecere.

Die erste Einzelausstellung Gian-Martino Ceceres in der re|space gallery namens Ritrovamenti Atemporali zeigt eine Auswahl von Arbeiten des Künstlers auf Leinwand und Papier. Der Titel der Ausstellung, der übersetzt „Atemporale Funde“ bedeutet, spielt auf die Essenz Ceceres Werke an. In ihrer Gesamtheit können die ausgestellten Werke als ein Archiv betrachtet werden. Dieses Archiv besteht sowohl aus dem persönlichen als auch dem kollektiven Gedächtnis, aus dem die Werke als Artefakte systematisch ausgegraben wurden. Cecere verwendet die Collage als Methode, um sowohl auf eine kollektive Vergangenheit als auch auf seine eigene kulturelle Geschichte zu verweisen.

Die Formen in Ceceres Arbeiten sind weitgehend abstrahiert, aber mit einer Anzahl an figurativen Elementen versehen. Diese figurativen Elemente bilden eine für Cecere charakteristische Ikonographie. Obwohl sie als Bedeutungsträger auszumachen sind, ist nicht klar, worauf sich diese Formen genau beziehen. Fast wie Archäologen, die versuchen, Runen und andere Markierungen antiker Zivilisationen zu entziffern, kann der Betrachter von Ceceres Werken über die Bedeutung einer Steinschleuder oder einer Zitrusscheibe und ihre Relevanz innerhalb ihrer abstrakten Umgebung rätseln und spekulieren.

Jenseits der wenigen figurativen Elemente baut Cecere seine Kompositionen mit pastell- oder erdfarbenen Formen auf, die ineinandergreifen, sich schichten und miteinander sprechen. Diese primär organischen Formen ohne harte Kanten wachsen eher aus der Intuition des Künstlers heraus als dass sie ein vorgefertigtes Konstrukt sind. Ein wichtiger Aspekt in Ceceres Methodik ist das Zerschneiden seiner zuvor benutzten Leinwände, um die Fragmente als Ausgangspunkt oder Katalysator für neue Arbeiten zu verwenden. Darüber hinaus überarbeitet Cecere seine Leinwände und fügt komplizierte Details hinzu, die den großflächigen und oft halbtransparenten Formen gegenübergestellt werden.

Einige von Ceceres Arbeiten haben zweifellos einen geografischen Bezug. Besonders jene, die horizontal ausgerichtet sind, die sich über die Leinwand ausbreitet, als würden sie eine fiktive Topografie dokumentieren. Linien ziehen sich wie Straßen oder Flüsse durch die Komposition, während Farbfelder ein bergiges oder flaches Terrain zu suggerieren scheinen. Geografie und Geschichte sind untrennbar miteinander verbunden, so wie Ceceres eigene Geschichte als Italieneisch – Deutscher mit der Geografie verbunden ist. Während Karten uns helfen können, die Geschichte zu visualisieren, sind sie von Natur aus voreingenommen und unterliegen dem Blickwinkel des Kartographen. Wenn Ceceres Arbeiten also als Landkarten gelesen werden können, dann sind es Landkarten, die sich ihrer Subjektivität bewusst sind und somit die Möglichkeit einer singulären Interpretation bewusst widerlegen.

Im Gegensatz zu den ausgestellten Leinwandarbeiten sind Ceceres Papierarbeiten auf das Wesentliche der Bildsprache des Künstlers reduziert. Diese Arbeiten bilden einen neuen Zweig in der Praxis des Künstlers, in dem das Papier als einschränkender Faktor den Künstler dazu provoziert, das Potential in der Reduzierung der Oberfläche seiner visuellen Sprache zu erforschen, ohne an Bedeutung und Tiefe zu verlieren. Die vereinfachten Kompositionen konzentrieren sich auf ein einzelnes Motiv, das wie ein Präparat in einer Vitrine in die weiße Oberfläche des Papiers eingebettet liegt. Vielleicht sind es aber auch weniger die Präparate oder Artefakte selbst, die wir in Ceceres Papierarbeiten sehen, sondern vielmehr die Werkzeuge, mit denen diese Gegenstände ausgegraben werden sollen. Vielleicht unterscheiden sich diese Werkzeuge von den uns bekannten Werkzeugen dadurch, dass sie einer Archäologie nicht der Erde, sondern des Geistes und der Seele dienen.

Vernissage: Freitag, 2. Juli 2021, ab 18:30 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 2. Juli bis Freitag, 3. September 2021

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Bildunterschrift: Gian-Martino Cecere, Detail: L’Incontro, mixed media on canvas, 200 x 160 cm, 2020

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