bis 29.06. | #3859ARTatBerlin | Klosterfelde Edition präsentiert ab 28. April 2023 die Ausstellung Trade Area der Künstlerin Jorinde Voigt.
Im Mittelpunkt von „Trade Area“ steht eine Sammlung von Originalstudien von Jorinde Voigt aus den Jahren 2005-2010. Diese Zeichnungen, die hauptsächlich mit Tusche und Bleistift auf Millimeterpapier entstanden sind, werden zum ersten Mal als zusammenhängende Werkgruppe gezeigt. Sie bilden die konzeptionelle Grundlage des Schaffens der Künstlerin.
Die Ausstellung zeigt auch eine Auswahl von Jorinde Voigts jüngeren Arbeiten und bietet so die einmalige Gelegenheit, die Entwicklung des Werks der Künstlerin zu verfolgen.
Die Zeichnung besitzt eine flüchtige Qualität. Sie ist ein liminaler und unbestimmter Raum, der immer an der Schwelle zum Werden steht. Während die klassischen Definitionen der Zeichnung eher dem Begriff des Studiums oder der Vorbereitung entsprechen, versteht der Philosoph Jean-Luc Nancy die Zeichnung als Selbstzweck, als Wahrnehmungshaltung, und bezeichnet sie als „Öffnung der Form“. Nancy versteht Öffnung im Sinne eines Anfangs, Aufbruchs oder Ursprungs und auch als „eine Verfügbarkeit oder inhärente Fähigkeit“. Dieser Begriff der Öffnung oder des Aufbruchs scheint passend für Jorinde Voigts Ausstellung Trade Area, die rund sechzig zwischen 2009 und 2020 entstandene Werke versammelt, die die Entwicklung ihrer diagrammatischen Erkundungen von Wahrnehmung und Beobachtung nachzeichnen.
Diese intimen Arbeiten, die oft in Räumen außerhalb des Berliner Ateliers der Künstlerin entstanden sind, sind das Ergebnis von Voigts Eintauchen in andere Kontexte und ihres gleichzeitigen Versuchs, eine visuelle Sprache zu finden, um die dort erlebten Klänge, Interaktionen, Empfindungen und Assoziationen zu vermitteln. Seit fast zwei Jahrzehnten beschäftigt sich Voigts philosophisch geprägte künstlerische Praxis mit Fragen des Bewusstseins, der Empfindung und der Präsenz, um grafische Systeme zu artikulieren, die ihre Eindrücke von der Welt sortieren. Ob sie nun die Form von frenetischen Tuschezeichnungen auf Millimeterpapier oder von sanft verwaschenen Ölkreiden und Bleistiften annehmen, diesen Arbeiten ist gemeinsam, dass sie eine Idee oder eine Stimmung greifbar und sichtbar machen – und damit die Grenzen zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt überschreiten…(aus dem Ausstellungstext von Jesi Khadisi)
Vernissage: Freitag, 28. April 2023, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 29. April bis Donnerstag, 29. Juni 2023
Zur Galerie
Bildunterschrift: Jorinde Voigt, Trade Area VII, 2009, Ink and pencil on graph paper, 29 x 42 cm, © Jorinde Voigt / VG Bild-Kunst
Ausstellung Jorinde Voigt – Klosterfelde Edition | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin