post-title Joachim Lambrechts | Allegro | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 13.01.-17.02.2021

Joachim Lambrechts | Allegro | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 13.01.-17.02.2021

Joachim Lambrechts | Allegro | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 13.01.-17.02.2021

Joachim Lambrechts | Allegro | Kristin Hjellegjerde Gallery Berlin | 13.01.-17.02.2021

bis 17.02. | #2957ArtatBerlin | Kristin Hjellegjerde Berlin präsentiert zurzeit die Ausstellung Allegro mit Arbeiten des Künstlers Joachim Lambrechts.

Ein Flöte spielender Sheriff, ein DJ, der seinen Plattenspieler entzündet und ein Gitarre zupfender Cowboy vor grünem Himmel: Diese verspielten, exzentrischen Szenen sind die gemalten Visionen des belgischen Künstlers Joachim Lambrechts, dessen lebendige, dynamische Praxis Freude, Humor und freien kreativen Ausdruck zelebriert. Für seine Soloausstellung mit dem Titel Allegro in der Galerie Kristin Hjellegjerde in Berlin lässt sich Lambrechts von den Rhythmen und Farben der Musik inspirieren, um eine Serie von überschwänglichen und atmosphärischen Kunstwerken zu schaffen, die den Betrachter in seine unbändige Fantasie eintauchen lassen.

Lambrechts begann seine Karriere als Street Art Künstler und schuf großformatige Wandbilder in Städten in ganz Europa. Während sich seine Praxis nun auch auf die Leinwand erweitert hat, besitzen seine Bilder weiterhin eine rohe, fesselnde Energie, die das Ergebnis eines freien und spontanen kreativen Prozesses ist. Lambrechts fertigt niemals Vorskizzen oder Studien an, er zieht es vor, sich jeder neuen Leinwand ohne Wertung oder Erwartung zu nähern, in dem Versuch, die Spontanität der Vorstellungskraft einzufangen. Daher sind die Werke oft stark mit vielen Farbschichten überzogen und tragen Spuren des Wieder-Entfernens, wo der Künstler die Oberfläche weggekratzt oder -geschabt hat. Auf diese Weise können die Gemälde als Palimpseste betrachtet werden, die sowohl schimmernde Momente reiner kreativer Entfaltung als auch selbstbewusste Versuche, das Bild zu bändigen, offenbaren.

Es ist dieses sichtbare innere Spannungsfeld, das die Kunstwerke so fesselnd und faszinierend macht. The Grand Piano zum Beispiel scheint eine einfache Darstellung eines schwarzen Flügels zu sein, aber bei näherer Betrachtung erkennen wir, dass wir das Instrument von einem scheinbar unmöglichen Standpunkt aus betrachten und dass der umgebende Raum verzerrt und zweidimensional abgeflacht wurde. Diese grafische Ästhetik, die sich durch Lambrechts Arbeiten zieht, schafft eine traumhafte Atmosphäre, die den Betrachter dazu einlädt, ebenfalls in einen kreativen Kopfraum einzutreten und sich auf einer phantasievollen Ebene zu engagieren.

Eines der auffälligsten Gemälde der Ausstellung mit dem Titel El capitán con la flauta zeigt einen ganz in Weiß gekleideten Sheriff im Western-Stil, der zierlich eine Flöte spielt. Mit seinem quer darüber gekritzelten Titel erinnert das Gemälde an ein Filmplakat im alten Stil, während das Porträt des Mannes auf humorvolle Weise eine konventionell männliche Figur als leidenschaftlichen Künstler positioniert, der dem Betrachter vor einem glühend roten Nachthimmel ein Ständchen bringt. Wieder einmal ist es eine surreale, berauschende Szene, die die Exzentrik feiert und gleichzeitig über die immense und seltsame Macht der Kunst selbst meditiert. So wie El capitán zum Künstler wird, wenn er die Flöte in der Hand hält, so werden auch wir durch die reichhaltigen, atmosphärischen Bilder über unsere alltäglichen Realitäten hinaus in neue und aufregende potenzielle Erzählungen versetzt.

ART at Berlin - Courtesy of Kristin Hjellegjerde Gallery - Joachim Lambrechts - 2020
Joachim Lambrechts: Fender Stratocaster, 2020,
Öl, Lackfarbe und Sprühfarbe auf Leinwand, 80 x 60 cm, 31 1/2 x 23 5/8 in

In der gesamten Ausstellung gibt es eine ständige Spannung zwischen Realität und Traum, die am deutlichsten in dem Kunstwerk mit dem Titel I don’t play the bass, I just like this vintage Rickenbacker zum Ausdruck kommt. Das Gemälde zeigt eine Figur, die ein T-Shirt der Beatles trägt und eine rote E-Gitarre hält. Es ist ein erkennbares Bild eines Rockstars, aber wie der Titel des Kunstwerks humorvoll andeutet, geht es mehr um das Image als um musikalisches Können. Bezeichnenderweise macht der Künstler den Gitarristen kopflos, als ob er uns selber dazu einladen würde, uns selbst in das Bild einzufügen. Schließlich ist es die Bereitschaft des Betrachters, sich aktiv und phantasievoll einzubringen, die das Bild aktiviert und über die Leinwand hinaus trägt.

In diesem Sinne beschreibt der Ausstellungstitel Allegro – ein italienischer Musikbegriff für ein fröhliches, lebendiges Charakterstück – nicht nur Lambrechts‘ kreativen Prozess, sondern bietet auch einen direkten Ansatz, wie man diese Werke interpretieren kann. Es sind Bilder, die Individualität, Fröhlichkeit, Geschichtenerzählen, Kreativität und Staunen darstellen und diese Freuden auch mit uns teilen wollen.

Vernissage: Dienstag, 12. Januar 2021, 19:00 Uhr (digital auf Instagram)

Ausstellungsdaten: Mittwoch, 13. Januar – Mittwoch, 17. Februar 2021 (bis zum Ende des Lockdown online zu sehen)

Zur Galerie

 

 

Ausstellung Joachim Lambrechts – Kristin Hjellegjerde Berlin | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

 

Diese Fehlermeldung ist nur für WordPress-Administratoren sichtbar
Fehler: Für diesen Hashtag können keine Beiträge abgerufen werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meisterwerke in Berlin

Viele beeindruckende Meisterwerke der Kunst aller Epochen können Sie in den Berliner Museen besuchen. Aber wo genau findet man Werke von Albrecht Dürer, Claude Monet, Vincent van Gogh, Sandro Botticelli, Peter Paul Rubens oder die weltberühmte Nofretete? Wir stellen Ihnen die beeindruckendsten Meisterwerke der Kunst in Berlin vor. Und leiten Sie mit nur einem Klick zu dem entsprechenden Museum. Damit Sie Ihr Lieblingsmeisterwerk dort ganz persönlich live erleben und in Augenschein nehmen können.

Lädt…
 
Send this to a friend