post-title Helga Gerken-Grieshaber | galerie gerken | 19.10.-28.11.2018

Helga Gerken-Grieshaber | galerie gerken | 19.10.-28.11.2018

Helga Gerken-Grieshaber | galerie gerken | 19.10.-28.11.2018

Helga Gerken-Grieshaber | galerie gerken | 19.10.-28.11.2018

bis 28.11. | #2253ARTatBerlin | galerie gerken zeigt ab 19. Oktober 2018 eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Helga Gerken-Grieshaber. Parallel dazu hat galerie gerken im Cella Artis die Ausstellung A Remix of Aesthetic Forms and their Opposites der Künstler Jan Bernstein und Peter Wackernagel bis 28. November 2018 verlängert.

In ihrer Werkserie runter mit den Klamotten setzt sich Helga Gerken-Grieshaber mit tagesaktuellen politischen Debatten auseinander. Die Verhüllung von weiblichen Körpern aufgrund religiöser Vorschriften, um Reinheit zu bewahren und Versuchung zu vermeiden, treten komplexe Debatten im Hinblick auf die weibliche Emanzipation los. So erlebte die Künstlerin die alltägliche Absurdität einer solchen Verschleierung auf ihren Reisen zum Beispiel beim Frühstück. Der Stoff wurde vor dem Gesicht in einem spitzen Winkel angehoben, um das Essen zum Mund zu führen; die Augen blickten durch ein Gitter und die Männer saßen in weißen Unterhemden neben ihren verschleierten Frauen beim wärmenden Kamin. Der Kontrast zum eigenen Leben, die Möglichkeiten der Selbstdefinition und -bestimmung, lösten bei Helga Gerken-Grieshaber einen inneren Aufschrei aus, den sie als Impuls für eine künstlerische Verarbeitung nutzte.

ART-at-Berlin---Courtesy-of-galerie-gerken---Helga-Gerken-Grieshaber-
Helga Gerken-Grieshaber, Kniebiss (Detail), 2014,
Stoff, Acryl und Kreide auf Leinwand, 120 x 160 cm

Die dahinterstehenden komplexen Wertehierarchien, die durch mehr oder weniger Stoff an Frauen herangetragen werden, bestimmen in unterschiedlicher Intensität die weibliche Freiheit. Das komplette Verschwinden des femininen Geschlechts unter einem Gewand ist gesetztes Extrem und für die westliche Welt ein kompliziertes Bild. Und so sehr man sich hierzulande mit Modernität rühmt, sind kurze Röcke schnell eine allgemeingültige Einladung zum Anfassen und rote Lippen sowieso zum Küssen da. Helga Gerken-Grieshaber greift diese Ambivalenzen gesellschaftlicher Unterdrückung sensibel auf und bettet sie in das Chaos, das sie erschaffen. Jeder Strich, jede Fläche kämpft um ihre Existenz, wird durchbrochen, schraubt sich weiter, verfranst auf der freien Bildfläche der Leinwand, findet zum malerischen Korpus zurück. Ein lasierender Schatten in pastelligem Schwung trägt die Dynamik der grafischen Stilistik weiter, bringt aber auch die Ruhe, um die figürlichen Konturen auszumachen, die aus der Farbverdichtung erwachsen. So lässt Gerken-Grieshaber zu, dass der Betrachter in ihrer Abstraktion das findet, woran er sich festhalten kann: die menschliche Figur. Auch in ihrer Fragmentierung bietet diese die Möglichkeit der Identifikation, des Wiedererkennens. In diesem Erkenntnisprozess wird der namensgebende Aufruf laut – runter mit den Klamotten, als Appell zur Revolte gegen die bestehenden Mechanismen von weiblicher Unterdrückung.

Vernissage: Freitag, 19. Oktober 2018, 18:00 bis 21:00 Uhr – Rede: Helene Bosecker

Ausstellungsdaten: Freitag, 19. Oktober bis Mittwoch, 28. November 2018

Midissage: Freitag, 16. November 2018, 18:00 – 21:00 Uhr

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Bildunterschrift, Titelbild: Helga Gerken-Grieshaber, Kniebiss (Detail), 2014, Stoff, Acryl und Kreide auf Leinwand, 120 x 160 cm

Ausstellung Helga Gerken-Grieshaber – galerie gerken | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – ART at Berlin

 

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