bis 03.07. | #3009ARTatBerlin | Galerie Kremers präsentiert ab 29. April 2021 zwei Einzelausstellungen. Zum einen die Ausstellung „Metamorphosis I – Mögliche Welten“ mit Malerei des Künstlers Erik Nieminen, zum anderen die Ausstellung „Metamorphosis II – The Cosmic Tiger“ mit neuen Arbeiten der Künstlerin Fiona Ackerman im Gotischen Saal der Galerie.
Erik Nieminen | Metamorphosis I – Mögliche Welten
Paradiese gibt es immer. Z.B. sind es Zoos, also künstlich angelegte Orte, in denen der Homo Sapiens sich daran erinnern kann, wo er eigentlich herkommt. Erik Nieminens Malerei ist eine Erforschung möglicher Räume. Sie zeigt uns, welche Möglichkeiten uns offenstehen, wenn wir uns der Schwerkraft der realen (Alltags)-Welt entziehen und uns darauf besinnen, wodurch unsere Wahrnehmung und unser Erleben immer schon geprägt ist: Eine Melange aus Sinneseindrücken, vielfach reflektiert durch Erinnerungen, Stimmungen, verborgene Sehnsüchte und Ahnungen z.B. an die Zeiten, als wir noch auf den Bäumen wohnten. Die Metamorphosen spielen sich auf der Leinwand ab. Erik Nieminen dekonstruiert Fragmente der Realität, geometrische Formen, Erinnerungsbruchstücke und Zufallsprodukte und konstruiert damit neue Welten. Wie in einem alchemistischen Prozess finden und verlieren Formen und Figuren ihre Rolle in der entstehenden Komposition, bis die Metamorphose abgeschlossen ist. Hier wird Mögliches wirklich und umgekehrt. Doch wir sind alle aus demselben Stoff gemacht und können vielleicht gerade hier Verwandtes und Vertrautes entdecken. Erik Nieminens Bilder sprechen uns an und laden uns ein. Sie sind Portale zu einer anderen Welt, in der wir in Verbindung treten können mit dem, was wir auf der Leinwand finden und mit unserer Einbildungskraft, dem kreativen und freien Teil unserer Selbst.
Paradise Not Lost, 2020, Öl auf Leinen, 95 x 165 cm
Fiona Ackerman | Metamorphosis II – The Cosmic Tiger
In ihrer dritten Einzelausstellung in der GALERIE KREMERS präsentiert Fiona Ackerman eine Serie von Bildern, die während des Corona-Lockdowns entstanden sind. Die Bilder kreisen um drei Themenbereiche, die die Künstlerin mit dem Thema der Metamorphose in Verbindung gebracht und künstlerisch weiterentwickelt hat. Es sind dies die zoologischen Arbeiten der Forscherin und Künstlerin Sibylla Maria Merian zur Metamorphose der Schmetterlinge, das als Schrödingers Katze benannte Paradox des Physikers Erwin Schrödinger und die Verwandlung eines Büroangestellten in einen Käfer in der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka.
Fiona Ackerman, Under Garden, 2019, 163 x 102 cm
Ein Highlight der Ausstellung ist ein Video, das Fiona Ackerman mit dem New Yorker Musiker und Videokünstler Arjan Miranda geschaffen hat. Teile aus den Bildkompositionen Ackermans werden von Arjan Miranda in bewegte Bilder verwandelt und umgekehrt. Der Song für das Video „I am strange on the Inside“ entstand während und aus der Zusammenarbeit.
„There is nothing in the caterpillar, that tells you it´s going to be a butterfly.”
Buckminster Fuller
In einem Verwandlungsprozess erkennen wir nur den Teil, der sich gerade aktualisiert hat. Vielleicht erkennen wir noch nicht einmal, dass wir uns in einem Verwandlungsprozess befinden, sondern halten den kleinen sichtbaren Teil für das Ganze. „Under Garden“ zeigt die Begrenztheit unserer Perspektive auf paradoxe Weise: das Schöne blüht im Unsichtbaren, eine Gesamtschau der Metamorphose könnte alle ihre Stadien, auch die verborgenen gleichzeitig wahrnehmen.
Fiona Ackerman spielt mit den Möglichkeiten und Grenzen der menschlichen Wahrnehmung und stellt die Frage, was die Metamorphose für den bedeutet, der ihr unterliegt. Kann ich die Verwandlung, der ich unterliege, beeinflussen? Wer bin ich, wenn der Verwandlungsprozess abgeschlossen ist? Sehen Sie selber und lassen Sie sich verwandeln…!
Zu beiden Ausstellungen ist in der Edition Kremers jeweils ein Katalog erschienen.
Galerie Kremers dankt für die Unterstützung der Stiftung Kunstfonds/Neustart Kultur.
Vernissage: Donnerstag, 29. April ab 18 Uhr, Freitag, 30. April von 11 – 19 Uhr | Samstag, 1. Mai & Sonntag, 2. Mai 2021 von 12 – 20 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 29. April bis Samstag, 3. Juli 2021
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