bis 11.11. | #3187ARTatBerlin | Galerie feinart berlin präsentiert ab 14. Oktober 2021 die Ausstellung „Shades of Water“ des Künstlers Ebrahim Ehrari.
Die Ausstellung bringt die meisterlichen Radierungen aus Ehraris Frühwerk mit den farbintensiven abstrakten Öl- und Acrylbildern seines Spätwerkes zusammen.
Ebrahim Ehrari, O. T. , 1998 © Ebrahim Ehrari
Ab 1957 arbeitete Ebrahim Ehrari, geboren 1938 in Urmia, Iran (Provinz West-Aserbaidschan), für zwei Jahre als Pipelineschweißer auf der Insel Kharg im Persischen Golf. Zum Teil wurde ohne Taucherausrüstung in eine Tiefe von bis zu 40 Metern getaucht. Dieses eindringliche Erlebnis des Meeres, seiner Macht und stillen Tiefe sowie seiner Formvielfalt haben das Werk des Künstlers lebenslang geprägt. Unter dem Titel „Shades of Water“ treffen jetzt Arbeiten aus dem Früh- und dem Spätwerk Ehraris in einer Ausstellung zusammen. Im Zentrum steht das Motiv des Wassers: das Wasser als Element des Lebens, als Symbol für Reinigung, Zeit und Wissen, aber auch als Repräsentant des Schicksals, des Unbewussten und der Sehnsüchte sowie als Urgewalt und Mahnung.
Ebrahim Ehrari, Versuch zu atmen, 1998 © Ebrahim Ehrari
Ebrahim Ehraris Frühwerk ist bestimmt durch meisterliche Radierungen, die Michael Nungesser 1982 treffend als metaphorisch verschlüsselte Bildwelten zwischen Realistik und symbolischer Überhöhung beschreibt: „naturalistisch in der Form, phantastisch in Struktur, Farbe und inhaltlicher Kombinatorik“, balancierend „zwischen Abbildhaftem und poetisch Sinnbildhaftem“. Im Vergleich hierzu äußern die farbintensiven, abstrakten Öl- und Acrylgemälde des Spätwerkes eine Lust zur Entgrenzung des Gegenständlichen und zur Feier der Farbe.
Ebrahim Ehrari, Affentanz, 2016 © Ebrahim Ehrari
Das künstlerische Lebenswerk von Ebrahim Ehrari wie auch das soziale und politische Bewusstsein, das ihn ausmacht, vereinen zwei Pole: die Verbundenheit zur Heimat einerseits und das Streben nach Selbstbestimmung und Freiheit andererseits. Seit 1966 in Berlin, studierte er zwischen 1968 und 1973 unter Prof. Wolfgang Ludwig und Prof. Hans Fortsch Graphik Design an der HdK. 1973-75 lehrte er im Bereich Graphische Techniken an der Fakultät für Schöne Künste an der Universität Teheran sowie an der dortigen Hochschule für Angewandte Kunst. 1975-78 studierte er Kunstgeschichte an der FU Berlin und leitete zwischen 1976 und 2003 die Radierwerkstatt des Künstlerhauses Bethanien vom BBK. Seit 1983 engagiert sich Ebrahim Ehrari für den Kunst- und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Aserbaidschan, u.a. als Mitbegründer und Vorsitzender des Aserbaidschanisch-Deutschen Kulturfördervereins. Die von ihm 2007 gegründete Galerie Berlin-Baku in Schöneberg (ab 2014 geleitet von Tochter Parwane Ehrari) war bis 2018 nicht nur ein renommierter Ausstellungsort, sondern auch ein Begegnungszentrum für Künstler:innen unterschiedlicher Kulturen und Nationen.
Vernissage: Donnerstag 14. Oktober 2021, 17:00 bis 21:00 Uhr, Einführungsrede Maria Wirth (Galeristin) + Parwane Ehrari (Tochter des Künstlers) um 18:00 Uhr
Lesung: Samstag, 30. Oktober 2021, ab 19 Uhr (Details siehe Kalender)
Finissage: Donnerstag, 11. November 2021, 17:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnerstag, 14. Oktober bis Donnerstag, 11. November 2021
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