Plan B + Vitamin B zeigt seit dem 01. Oktober 2016 die Ausstellung „Die letzten Tage des Hotel Bogota“.
2013 musste das traditionsreiche Hotel Bogota in der Schlüterstraße 45, unweit des Kurfürstendamms, wegen Mietschulden schließen. Das Netzwerk Team von Plan B + Vitamin B erinnert 3 Jahre danach mit der Ausstellung „Die letzen Tage des Hotel Bogota“ und einem Inventarverkauf an das traditionsreiche Hotel. In der Herbartstraße 28 werden vom 1.10. bis 13.11.2016, Mo-So 14-19 Uhr, die restlichen versteckten Schätze des Hotels in einer Ausstellung aus dem Tiefschlaf des Depots geholt. Darüber hinaus gibt es auch Fotografien vom Jürgen Bürgin zu sehen und zu kaufen, die die letzten Tage des Hotels, kurz vor seiner Schließung, dokumentieren.
Ekaterina Inashvili, die ehrenamtlich die Schließung des Hotels Bogota betreut hat, war mehr als 2 Monate in den Räumen, die eine wechselvolle 102-jährige Geschichte des Hauses repräsentieren. Die Adresse Schlüterstraße 45 war immer auch mit Kunst und Kultur verbunden. Zunächst wurde es als Wohnhaus genutzt. Ab 1934 betrieb die jüdische Modefotografin Else Neuländer-Simon, genannt Yva, dort ihr Atelier, in dem 1936 Helmut Neustädter seine Lehre begann. Er machte später als Helmut Newton Karriere. 1942 wurde Else Neuländer-Simon von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet.
Danach machten die Nationalsozialisten aus dem Haus eine Abteilung der Reichskulturkammer. 1945 organisierten die Alliierten von der Schlüterstraße 45 aus die Entnazifizierung des Kulturbetriebs. Ab 1964 waren in dem Haus gleichzeitig vier Hotels unter einem Dach, die die Räume mit Gästen füllten. Übrig blieb nur das Hotel Bogota, das seinen Namen durch einen Vorbesitzer der Familie Rissmann erhielt. Dieser war in den 30er-Jahren vor den Nationalsozialisten in die Hauptstadt Kolumbiens geflüchtet und benannte später, nach seiner Rückkehr aus seinem Exil, sein Berliner Hotel nach dieser Stadt. Die vielfältige Geschichte des Hauses ist weit über die Grenzen Berlins bekannt. Mit Lesungen, Ausstellungen, aktiver Kulturarbeit hat das Hotel vielen ein zu Hause geboten.
„Die letzen Tage des Hotel Bogota“ holt nun die restlichen Schätze des Hotels aus dem Tiefschlaf, damit die Berliner noch einmal die Chance bekommen, sich ein Stück Geschichte zu sichern. Mit der Fotoserie von Jürgen Bürgins können auch Liebhaber von Fotokunst fündig werden. „Die letzten Tage des Hotel Bogota“ zeigt in dunklen, melancholischen Farbbildern die Atmosphäre dieses berühmten West-Berliner Hotels, wenige Tage vor dessen Schließung Ende des Jahres 2013. Die Zimmer werden ausgeräumt, die Möbel verkauft, Menschen flanieren ein letztes Mal durch die Gänge des Hotels, gehen von Zimmer zu Zimmer und lassen sich treiben, kaufen bisweilen einen Stuhl, ein Bett, eine Lampe, ein Bild, einen Kofferbock. Auf den Fluren wird Tango getanzt. Bürgin erzählt dieses Ereignis in warmen und emotionalen Bildern. Eine Ära geht zu Ende, die in diesen Fotografien aber bewahrt bleibt.
Plan B + Vitamin B
Ekaterina Inashvili eröffnet in der Herbartstraße 28, direkt am Lietzensee gleichzeitig mit der Ausstellung „Die letzen Tage des Hotel Bogota“ auch ein Ideenbüro mit Eventgemeinschaftsräumen. Plan B + Vitamin B ist eine Gemeinschaft von Unternehmern, Privatpersonen, Gründern und Konsumenten, die Events und Treffen organisiert.
Ausstellungsdaten: Samstag, 01.Oktober 2016 – Sonntag, 13. November 2016
WO? Herbartstraße 28, 14057 Berlin-Charlottenburg, Öffnungszeiten: Mo-So 14-19 Uhr
Bildunterschrift: via Ekaterina Inashvili – Ausstellungsflyer
Ausstellung Die letzten Tage des Hotel Bogota – Kunst in Berlin ART at Berlin