bis 09.09. | #3095ARTatBerlin | 68 projects zeigt ab 7. August 2021 in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Galerie Anita Beckers die Einzelausstellung Coded Echoes der deutschen Künstlerin Christiane Feser.
In Fesers Werken wird den Betrachtenden eine Vielzahl von visuellen Phänomenen präsentiert. Unser Verständnis dessen, was auf der „fotografischen“ Oberfläche präsentiert wird, erweist sich schnell als illusorisch, und wir sind als Betrachtende von Fesers fotografischen Objekten eingeladen, die Welt mit einem neuen Blick zu untersuchen – mit ästhetischem Bewusstsein und aus unterschiedlichen Perspektiven.
Wenn die zweidimensionalen Räume ihrer fotografischen Bilder auf die verwandelten Schichten dreidimensionaler Räume treffen, finden sich die Betrachtenden in einer lebendigen, dynamischen Struktur neuer Möglichkeiten wieder. Hier, in den vielschichtig geworfenen Schatten, fordert ihr hybrides Werk eine Überprüfung der Bedeutungen von Bildern und Materialitäten ein.
Christiane Feser in ihrem Atelier, Foto © Frank Röth
Die Künstlerin konzentriert sich auf das Medium der Fotografie, und ihre Stärke liegt in ihrer Beherrschung von Licht und Schatten. Zunächst schafft sie Objekte aus gefaltetem Papier und verwendet dann unterschiedliche Lichtquellen, um den gefalteten Formen spezifische Schatten hinzuzufügen; sie werden dann nochmal fotografiert. Dieser Print wird dann zerschnitten und gefaltet, manchmal werden Nadeln sorgfältig platziert, oder ein Faden wird in die Komposition eingewebt, was zu neuen, schwindelerregenden Netzwerken aus geometrischen Landschaften und Panoramen führt. Wichtig für Feser sind die „Betonung der Linien“ und der Prozess. Ihre Werke zeichnen nicht nur den Moment und das Objekt auf, sondern laden ein zu einem Akt der Nachverfolgung und des Nachzeichnens ihrer Strukturen und damit der Wirklichkeit und wie wir diese sehen und erleben.
Neben neuen Arbeiten aus den fortlaufenden Serien „Partitionen“ und „Nullpunkte“ präsentiert die Ausstellung auch Arbeiten aus der neuen Serie „HOLO“. In diesen Werken interpretiert Feser die alte Scherenschnitttechnik neu – eine Vorgängerin fotografischer Bilder – und kombiniert sie mit Bildern von Schlagschatten.
Christiane Feser, Partition 128, 2019
40 x 200 x 2 cm; Unikat
Foto-Objekt, Archival Inkjet Pigment Print
Christiane Feser schloss ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach 2006 ab und lebt und arbeitet in Frankfurt/Main. Ihre Werke wurden unter anderem in Ausstellungen in folgenden Institutionen gezeigt: J. Paul Getty Museum, Los Angeles; Guggenheim Museum, New York; Kunstverein Gießen; Kunstverein Gera; Kunstmuseum Bochum; Torrance Art Museum, Los Angeles; Frankfurter Kunstverein; Kai 10 Arthena Foundation, Düsseldorf; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Mönchehaus Museum Goslar; Museum Wiesbaden. Auszeichnungen und Preise: Moldau Stipendium; Cité Internationale des Arts, Paris Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst; 1822 Kunstpreis der Frankfurter Sparkasse. Öffentliche Sammlungen (Auswahl): J. Paul Getty Museum, Los Angeles; Solomon R. Guggenheim Museum, New York; DZ Bank Kunstsammlung, Frankfurt; Zentrum für Kunst und Medien (ZKM), Karlsruhe; Minneapolis Institute of Art, Minneapolis sowie internationale Privatsammlungen.
Ausstellungsdaten: Samstag, 7. August – Donnerstag, 9. September 2021
Zur Galerie
Ausstellung Christiane Feser – 68 projects | Zeitgenössische Kunst Berlin Galerien | ART at Berlin