post-title China Fever | Gruppenausstellung | Migrant Bird Space | 17.01.-19.03.2020

China Fever | Gruppenausstellung | Migrant Bird Space | 17.01.-19.03.2020

China Fever | Gruppenausstellung | Migrant Bird Space | 17.01.-19.03.2020

China Fever | Gruppenausstellung | Migrant Bird Space | 17.01.-19.03.2020

bis 19.03. | #2657ARTatBerlin | Migrant Bird Space zeigt ab 17. Januar 2020 die Ausstellung CHINA FEVER ⻘春症 mit Werken der Fotografin Luo Yang und der Fotografen Lin Zhipeng (No. 223) und Ren Hang.

Die chinesischen Fotografen Luo Yang, Lin Zhipeng (aka. Nr. 223) und Ren Hang porträtieren eine chinesische Subkultur, die sich auferlegten Erwartungen und Stereotypen widersetzt. Ihre Darstellungen einer konflikthaften, hedonistischen Jugend sind ein autobiografisches Porträt ihrer eigenen Generation im urbanen China: verspielt, provokativ und gewagt, oft von einer dunklen, verdrängten Mystik durchdrungen. Obwohl jeder von ihnen einen eigenen Stil und eine eigene künstlerische Sprache hat, kreisen ihre Werke häufig um Fragen der Adoleszenz und des Erwachsenseins, der Individualität und des Selbstausdrucks. Roh, intim und direkt, sind ihre Porträts intensive Berichte über das Privatleben ihrer Freunde und Gleichaltrigen. Luo Yang, Nr. 223 und Ren Hang, dessen Selbstmord Anfang 2017 die Kunstwelt erschütterte, sind als „80er Jahre Künstler“ bekannt und erforschen das Leben und die Denkweise der urbanen Jugend Chinas.

Ihr fotografischer Stil wechselt zwischen spontaner Schnappschussästhetik und stilisierten Bildern mit oft surrealen Kompositionen, in denen Körper und Gliedmaßen im Spiel verstrickt sind, viel nackte Haut, kontrastiert mit bunten Requisiten, Haaren, roten Lippen und Nägeln. Ihre Arbeiten spiegeln eine tiefe Faszination für das Oszillieren des Lebens zwischen den vieldeutigen Extremen der zeitgenössischen chinesischen Kultur wider. Vor allem aber zeugt es von der Individualität ihres Sujets.

Ebenso wie ihre porträtierten Charaktere gehören die Künstler der 80er Jahre zu einer Generation, die sich oft zwischen den widersprüchlichen Polen traditioneller kultureller Werte und den modernen Lebensstilen des heutigen urbanen Chinas befindet. Luo Yang, Lin Zhipeng und Ren Hang sind direkt in die Globalisierung hineingeboren worden und ohne persönliche Erfahrungen von politischen Unruhen oder wirtschaftlicher Not aufgewachsen. Gleichzeitig, als der westliche Konsumismus und seine Betonung der freien Wahl in China Fuß gefasst hat, verschiebt sich auch die moderne chinesische Kultur allmählich von kollektivistischen zu individualistischen Werten. Das Aufeinanderprallen der dichotomen Kräfte von traditionellen und modernen Ideologien – unerschütterliche konfuzianische Werte und westliches individualistisches Denken – bildet weiterhin ein Spannungsfeld in der aktuellen Jugendkultur. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Arbeit der Künstler der 80er Jahre. Luo Yang und Nr. 223 haben wiederholt betont, dass sie nicht in ideologischen oder gar politischen Rahmen denken. Vielmehr interessieren sie sich für den gegenwärtigen Zustand des Selbst, für die Zeitgenossenschaft und den Alltag und den Geist der jungen Menschen um sie herum. Chinas sozialer und wirtschaftlicher Wandel, die heimischen Traditionen, Politik und Ideologien sind untrennbar mit ihrem Werk verwoben; sie sind untrennbarer Teil ihrer Perspektive als in China aufgewachsene zeitgenössische Künstler. Dabei handelt es sich um Subtexte, die eher durch ihre Abwesenheit präsent sind, als dass sie sich in sichtbaren Sujets manifestieren.

Luo Yang, Nr. 223 und Ren Hang machen durch die Verwendung des menschlichen Körpers Individualität deutlich. Als zentrale Stimmen ihrer Generation erzählen ihre Fotografien von der Mentalität junger Stadtchinesen heute, reflektieren verschiedene soziale Phänomene und zerstreuen westliche Stereotypen einer konformen oder unterdrückten chinesischen Jugend. Ihre Arbeiten zu betrachten bedeutet, Facetten der vielfältigen Lebens- und Ausdrucksformen junger Chinesen von heute kennen zu lernen: vor dem Hintergrund ihrer kulturellen Erziehung und im aktuellen Kontext ihres Lebens in einer globalisierten Gesellschaft, die noch immer stark von traditionellen Werten geprägt ist.

Foto-Buch: China Fever, herausgegeben von Migrant Bird Space & Shanghai Shengqian Printing Co. Ltd. Es wird veröffentlicht am 16. Januar 2020.

Lin Zhipeng (No.223)

Lin Zhipeng, der sich selbst „No. 223“ nach der Polizeifigur in Wong Kar-Wais Kultklassiker Chungking Express benennt, nimmt auch ein Gefühl für die poetische, traumartige Atmosphäre des Hong Kong Regisseurs sowie die emotionale Ambiguität vieler seiner Charaktere auf. 1979 in Guangdong geboren, schloss Lin Zhipeng sein Studium an der Guangdong University of Foreign Studies mit dem Hauptfach Englisch ab. Im Jahr 2003 gründete er seinen Blog „North Latitude 23“, in dem er alltägliche Bilder mit kurzen Texten veröffentlicht. Sein Blog über die chinesische urbane Subkultur erhielt Millionen von Aufrufen und machte ihn in der Web-Community populär. Seitdem hat er seine Werke in Asien und Europa ausgestellt und Fotobücher in Taiwan, Frankreich, Kanada und Japan veröffentlicht. Er lebt und arbeitet in Peking.

Einzelausstellungen

2019
Amphibian Relationships @The Delaware Contemporary, Delaware
No. 223 @Akio Nagasawa Gallery Aoyama, Tokyo
No. 223 @The Walther Collection feats Then And Now, The Walther Collection, Neu Ulm
No. 223 @ in-between Gallery, Paris

2018
No. 223 @Grand Amour, Grand Amour Hotel, Paris
No. 223 @Stieglitz19, Stieglitz19 Gallery, Antwerp

2017
No. 223 @M97, M97 Gallery, Shanghai

2016
No. 223 @de Sarthe Beijing Gallery, Beijing
No. 223. Hidden Track, Stieglitz19 Gallery, Antwerp

2014
No. 223 @Loppis Galleria, Parma
Velvet Pogo, Kui Yuan Gallery, Guangzhou

2013
The Peaches, ATTIC, Taipei

2008
Me Party, Songzhuang Art Museum, Beijing
Composition In Time, GZOP Lab, Guangzhou

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2019
I AM (AT WAR) IN LOVE WITH THE OBVIOUS, The Address Gallery, Brescia
Chinese Spring Part 4, Stieglitz19 Gallery, Antwerp

2018
EL CUERPO REINTERPRETADO, NUE Gallerie, Valencia
Ten Directions: The 10th Anniversary Exhibition of The Three Shadows Photography Award, Three Shadows Photography Art Center, Beijing
Chinese Spring #3, Stieglitz19 Gallery,Antwerp
A nous la mode! , Temple Beijing / Bailian Centre Shanghai / Three Shadows Xiamen / Chengdu Museum

2017
The World Section, Xi’an Art Museum, Xi’an
PHOTOSYNTHESIS, M97 Gallery, Shanghai
Poem, Zhong Gallery, Beijing

2016
Meet Daido Moriyama, Aoman Space, Beijing
Illuminate Your Beauty, UCCA, Beijing
BredaPhoto International Photofestival, Breda

2016
Teetering at The Edge of The World-Reading the Chinese Contemporary, Espacio de Arte
Contemporeáno (EAC), Montevideo, Uruguay
This is not China anymore, GuatePhoto International Photography Festival, Antigua, Guatemala

 

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Lin Zhipeng 2018 -2
Lin Zhipeng, Grand Amour. Olzha’s Cigarettes 2018

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Lin Zhipeng 2013
Lin Zhipeng, Lazy Style 2013

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Lin Zhipeng 2018
Lin Zhipeng, Grand Amour, Anna Mistal 2018

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Lin Zhipeng 2014
Lin Zhipeng, Dan’s Tatoo 2014

 

Luo Yang

Luo Yang, 1984 in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas geboren, schloss 2009 ihr Studium an der renommierten Lu Xun Akademie der Schönen Künste in Shenyang ab. Als ausgebildete Grafikdesignerin entschied sie sich stattdessen, ihrem Interesse und Talent in der Fotografie nachzugehen. Nach zahlreichen Ausstellungen in Asien und im Ausland ist Luo international bekannt und wurde unter anderem von ARTE, ZDF Aspekte, Spiegel Online oder Le Figaro International vorgestellt. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums ihrer Serie im Jahr 2018 erschien ihre Monografie GIRLS. Im selben Jahr wählte die BBC sie unter die 100 inspirierendsten Frauen weltweit. Kürzlich erhielt sie den Jimei x Arles Women Photographer’s Award. Bei Luo wechseln sich hoch inszenierte Porträts und sorgfältig konstruierte Posen mit einer rauen, unscharfen Schnappschuss-Ästhetik ab. Sie lebt und arbeitet in Shanghai.

Einzelausstellungen

2019
Youth: Jimei x Arles Photography Festival. Jimei Citizen Square Main Exhibition, Xiamen
GIRLS: H27 Gallery, Berlin
GIRLS: 2008-2018, Woofpack Gallery/RDX Ofsite, Bangkok,

2018
GIRLS, MO-Industries & Edition Lammerhuber, Book-Launch Exhibition, Vienna

2017
GIRLS, MO-Industries, The OPPOSITE HOUSE, Beijing
GIRLS, MO-Industries, Hong Kong

2016
GIRLS, MO-Industries, Berlin

2009
LUO YANG Photography Exhibition, Tai Kang Top Space, Beijing

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2018
Three Shadows Photography Art Center, “Ten Directions: the 10th Anniversary Exhibition of the
Three Shadows Photography Award”, Beijing
Vermilion Art Gallery, “Sworn Sisters”, Sydney

2017
Poem, Zhong Gallery, Beijing, China
Between Reality and Ideal: 40 Years of Chinese Photography (1976-2017), Three Shadows, Beijing,
Photograping the Female, Focus Photography Festival, Mumbai

2016
EVAW Art Exhibition, UN WOMEN, Crossroads Centre, Beijing
Song Zhuang Art Center 10 Years, Group Show, Songzhuang Museum, Beijing

2015
Artists Group Exhibition, Stieglitz19, Antwerp, Belgium

2013
Ai Weiwei “FUCK OFF II” Groninger Museum, The Netherlands

2011
Big Louder, Beijing

2010
KIC “Small World” Open Art Exhibition, Shanghai
Roca Contemporary Art Exhibition, Xiamen, Fujian
Photography Season Beijing, Pasture Land, Beijing

2009
Photography Exhibition Lishui, Lishui, Zhejiang
Multimedia Short Film Festival Southern, Southern Television, Guangzhou
Guangzhou International Photography Biennale, Guangzhou Art Museum, Guangzhou
Art Photography Exhibition, Beijing Agriculture Exhibition Hall, Beijing
Three Shadows Awards Show, Three Shadows Photography Centre, Beijing, China

2008
“Seventh Sense” Pingyao International Photography Exhibition, Pingyao, China

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Luo Yang 2018
Luo Yang, Jin Jing & Liuliu 2018

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Luo Yang 2019
Luo Yang, Ren Fang 2019

ART at Berlin - Migrant Bird Space - Luo Yang 2017
Luo Yang, Jian Shan 2017

Ren Hang

Ren Hang, 1987 in Changchun geboren, wird für sein fotografisches Werk, aber auch für seine Poesie, die er online und in zahlreichen Büchern veröffentlicht hat, gefeiert. Seine Bilder zeigen eine abstrakte, stilisierte Verspieltheit, in der nackte Körper in geometrischen Mustern angeordnet sind, inmitten bizarrer Stadt- und Naturszenerien. Seine oft erotische Bildsprache ist mit vielfältigen Bezügen zur Kunstgeschichte und Literatur versehen. Hang hatte Ausstellungen in Asien und Europa und erhielt 2010 den dritten Terna Contemporary Art Award. Seine bisher größte Retrospektive „LOVE“ ist noch bis Ende Februar 2020 bei C/O Berlin zu sehen. Im Jahr 2017 nahm er sich in Peking das Leben.

Einzelausstellungen

2019
Love. Ren Hang. C/O Berlin, Berlin
Love. Ren Hang. Maison Européenne de la Photographie, Paris, France

2018
Wake up Together. Open Eye Gallery, Liverpool, England

2017
Human Love. Fotografiska Museum, Stockholm
Naked/Nude. Foam Photography Museum, Amsterdam
Beauty without Beards. Modern Art Base, Shanghai

2016
Athens Love. Klein Sun Gallery, New York
What we do is secret. Mama Gallery, Los Angeles
⽩⽩⽇⽇升天. Modernsky Lab, Beijing

2015
New Love. Matchbaco Gallery, Tokyo
Morphology. HDM Gallery, Hangzhou
Occupy Atopos #Ren Hang. Atopos cvc, Athens
In Presence of Ren Hang. Stieglitz 19 Gallery, Antwerp
野⽣. OstLicht Gallery, Vienna
Ren Hang 2014. Capricious 88 Gallery, New York
My Mum/My Father. Blindspot Gallery, Hong Kong

2014
Hide. Soy Sauce Factory, Bangkok
Ren Hang. Nicolas Hugo Gallery, Paris
Anatomy of the Image. 104 Kléber Gallery, Paris
Physical Borderline. Three shadows +3 gallery, Beijing
In Addition to Sleep. Copenhagen Photo Festival, Copenhagen
In Addition to Sleep. Vasli Souza Gallery, Malmo
La Chine a Nue. Nue Gallery, Paris Pantin

 

 

Vernissage: Donnerstag, 16. Januar 2020, 18:00 (!) – 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 17. Januar – Donnerstag, 19. März 2020

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