post-title Ali Banisadr | The World Upside Down | BLAIN|SOUTHERN | 29.09.-17.11.2018

Ali Banisadr | The World Upside Down | BLAIN|SOUTHERN | 29.09.-17.11.2018

Ali Banisadr | The World Upside Down | BLAIN|SOUTHERN | 29.09.-17.11.2018

Ali Banisadr | The World Upside Down | BLAIN|SOUTHERN | 29.09.-17.11.2018

bis 17.11. | #2211ARTatBerlin | Blain|Southern Berlin präsentiert ab 29. September 2018 die Einzelausstellung The World Upside Down des Künstlers Ali Banisadr.

In The World Upside Down, Ali Banisadrs erster Einzelausstellung in Deutschland, präsentiert der Künstler zwölf Gemälde auf Leinwand und zwölf Arbeiten auf Papier. Banisadrs neue Werkreihe markiert eine Richtungsänderung in seinem Schaffen: Sie zeichnet sich durch eine lockerere, freiere Darstellung von Raum in den Gemälden aus, sowie durch eine neue Palette an Farben und Tönen. Die neuen Arbeiten zeigen einen persönlicheren und direkteren Blickwinkel und gleichzeitig eine größere Freiheit und Offenheit in seiner Pinselführung. Im Vergleich zu seinen früheren Arbeiten, die Banisadr aus einer weiten Vogelperspektive malte, in der eine gewisse Distanz zu seinen Motiven zum Ausdruck kam, beschwören die neuen Werke ein stimmungsvolleres Narrativ herauf. In Gemälden wie Language of the Birds oder Riders on the Storm (beide 2018) inszeniert Banisadr sein visuelles Drama auf eine Weise, wie ein Theaterregisseur oder Orchesterdirigent ein Bühnenbild oder Klanggewirr arrangieren würden.

Und doch bleibt seine Darstellung der Formen vieldeutig. Im Theater oder der Oper, erklärt der Künstler: „Sieht man kostümierte Figuren und weiß sofort, wer die Autoritätsperson und wer der Narr ist und so weiter. Ich mag diese Dualität des Blicks auf eine ‚reale‘ Figur und ihre ‚Rolle‘ in der Verkleidung. Es hat mich immer begeistert, nicht zu wissen, wer der eine und wer der andere ist.“ Das Banisadr kürzlich zu einer monochromen Farbpalette übergegangen ist, wird in Gemälden wie The Levanter (2017) und The Building of Icarus (2018) deutlich, die beide in kalten Blautönen gehalten sind, sowie im dunkelgrün gemalten The Wretched of The Earth (2018). Die neue Palette des Künstlers – eine abwechselnd kalte und warme Farbgebung, um eine dynamische Synergie zu schaffen – setzt sich in den neuen Arbeiten auf Papier fort. Hier scheint die Tusche zu schweben und zwischen zentrifugalen und zentripetalen Kräften innerhalb des Gesamtrahmens hin- und hergerissen zu sein. Die Werkreihe lässt an Trompe-l’oeil, IznikKeramik und digitale Bildgebung denken. Diese bisher größten von Banisadr auf Papier gefertigten Arbeiten begründen einen überschwänglichen, fast dreidimensionalen Stil.

ART at Berlin – Courtesy of BLAIN|SOUTHERN – Ali Banisadr – Foto_Jeffrey Sturges
Ali Banisadr, The World Upside Down, 2018 – Courtesy the artist and Blain|Southern – Photo: Jeffrey Sturges

Im Ausstellungstitel – The World Upside Down – schwingt eine Fülle an Ideen mit. In vielen Arbeiten des Künstlers sehen die Landschaften tatsächlich wie eine auf den Kopf gestellte Welt aus, was ein Gefühl großer Verwirrung heraufbeschwört. Das in seinen Werken dargestellte scheinbare Chaos erlaubt es dem Künstler auch, über die fragile Starrheit sozialer Schichten nachzusinnen. Die Absurdität des Lebens sowie das merkwürdige und künstliche, in Schichten unterteilte Konstrukt namens „Gesellschaft“ steht als Thema im Mittelpunkt der Überlegungen des Künstlers: „Die Welt ist eine karnevaleske Bühne, auf der wir alle Schauspieler der einen oder anderen Art sind. Wir alle spielen eine Rolle und sind in unserer Verrücktheit gefangen.“ Zudem spielt der Titel auf den vom russischen Philosophen Michael Bachtin eingeführten Begriff des „Karnevalesken“ an. Diese Idee von einer Kraft, die soziale Normen und Strukturen umkehrt, ist eine der Inspirationen des Künstlers.

Im Katalog zur Ausstellung schreibt der Kunsthistoriker David Anfam: „Das Karnevaleske dreht sich um Mehrdeutigkeit, Umkehrungen, Ausschweifung, Enthüllung und Verschleierung – und trifft damit ins Herz von Banisadrs bildlichem Universum.“ Ein weiteres Element in Banisadrs Werk ist die Gleichzeitigkeit von Ereignissen, die auch in Pieter Bruegels Werk Die niederländischen Sprichwörter zu sehen ist, das den Untertitel Die verkehrte Welt trägt.

Ali Banisadr: Volume 2 ist die Fortsetzung von Ali Banisadr, One Hundred and Twenty-Five Paintings, das 2015 erschien. In Volume 2 sind alle vom Künstler seit 2015 geschaffenen Gemälde und alle seit 2010 gefertigten Arbeiten auf Papier dokumentiert. Gemeinsam bilden diese beiden Publikationen das erste Werkverzeichnis des Künstlers. Der neue Band enthält einen Essay des Kunsthistorikers David Anfam, einen Beitrag der Autorin Azareen van der Vliet Oloomi und ein Gespräch mit der Kunstkritikerin Negar Azimi. Im Anschluss an die Ausstellung in der Galerie in Berlin werden seine Arbeiten 2019 in folgenden Einzelausstellungen gezeigt: Bosch & Banisadr, Gemäldegalerie, Akademie der bildenden Künste, Wien, AT; Ali Banisadr, Noordbrabants Museum, ‘s-Hertogenbosch, NL und Ali Banisadr & Andrew Sendor, MOCA Jacksonville, US.

Über den Künstler

Ali Banisadr wurde 1976 in Teheran, Iran, geboren. Er lebt und arbeitet in New York. Dort erhielt er auch seine Hochschulabschlüsse: Master of Fine Arts an der New York Academy of Arts und Bachelor of Fine Arts an der School of Visual Arts.

Banisadr’s Arbeit wurde umfassend international in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Darunter: The Frist Art Museum, Nashville, US (2018); Centre Pompidou, Paris, FR (2018); Museum of Fine Arts Houston (MFA), Houston, US (2017); The British Museum, London, UK (2016); Museum of Contemporary Art, Los Angeles, US (2013); Lehmbruck Museum, Duisburg, DE (2013); The Metropolitan Museum of Art, New York, US (2012) und Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S.M.A.K), Ghent, BE (2010). Außerdem sind seine Arbeiten international in renommierten privaten und öffentlichen Sammlungen, unter anderem: The Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, DC, US; The Metropolitan Museum of Art, New York, US; The Museum of Contemporary Art, Los Angeles, US; The British Museum, London, UK; Centre Pompidou, Paris, FR; Los Angeles County Museum of Art (LACMA), Los Angeles, CA, US; Museum der Moderne, Salzburg, AT und Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, US.

Über Blain|Southern

Blain|Southern ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst mit Sitz in London und Berlin. Die Galerie präsentiert eine sich stets erweiternde Auswahl an internationalen Künstlern und vertritt weltweit exklusiv den Nachlass von Lynn Chadwick und Avigdor Arikha. Zu den Ausstellungen der letzten Zeit gehören Doodle & Disegno, Moshekwa Langa, Edward Kienholz, Frank Thiel, Liliane Tomasko, Wim Wenders, Marius Bercea, Rachel Howard, Michael Joo und Avigdor Arikha.

Private View: Freitag, 28. September 2018, 18 – 21 Uhr

Künstlergespräch: Samstag, 29. September 2018, 12 Uhr – Ali Banisadr im Gespräch mit Max Dax – Um Antwort wird gebeten: rsvp@blainsouthern.com

Öffnungszeiten während der Berlin Art Week: Samstag, 29. September, 11 – 19 Uhr & Sonntag, 30. September 2018, 12 – 16 Uhr 

Ausstellungsdaten: Samstag, 29. September — Samstag, 17. November 2018

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Bildunterschrift: Ali Banisadr, The World Upside Down, 2018 – Courtesy the artist and Blain|Southern – Photo: Jeffrey Sturges

Ausstellung Ali Banisadr – Blain Southern | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

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