post-title Alles auf Anfang | Galerie Poll | 20.02.-16.04.2016

Alles auf Anfang | Galerie Poll | 20.02.-16.04.2016

Alles auf Anfang | Galerie Poll | 20.02.-16.04.2016

Alles auf Anfang | Galerie Poll | 20.02.-16.04.2016

bis 16.04. | #0403ARTatBerlin | Galerie Poll zeigt ab dem 20 Februar 2016 die Ausstellung „Alles auf Anfang“ – Fotografie, Malerei und Skulptur aus den 60er/70er Jahren. Erhard Wehrmann fotografiert: Peter Benkert Malerei / Bernd Damke Malerei / Joachim Schmettau Skulptur / Peter Sorge Malerei.

Die Ausstellung Alles auf Anfang geht zurück auf Fotografien von Erhard Wehrmann, dessen Nachlass von der Kunststiftung Poll betreut wird. Seit Ende der 50er Jahre hat der Fotograf zahlreiche Künstler auf den ersten documenta-Ausstellungen und auf den Biennalen in Venedig der sechziger Jahre begleitet und zusammen mit ihren Werken porträtiert. Dies gilt auch für zahlreiche in der Teil-Stadt West-Berlin dauerhaft oder auf Zeit lebende Künstler.
Wehrmanns Fotografien von Peter Benkert, Bernd Damke, Joachim Schmettau und Peter Sorge – sämtlich von der Galerie Poll vertreten – sind zwischen 1967 und 1975 entstanden. In der Galerie Poll werden sie jetzt zusammen mit Malerei und Skulpturen der vier Künstler aus der Entstehungszeit der fotografischen Doppelporträts ausgestellt.
Ende der sechziger Jahre war der Kunstdiskurs in West-Berlin gleichermaßen durch die amerikanische Hard Edge-Malerei, die Minimal Art und die Pop Art bestimmt. Zeitgleich knüpfte eine Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen an die Werke eines John Heartfield oder George Segal an. Diese beiden künstlerischen Linien spiegeln sich auch in der Ausstellung wider: Peter Benkerts Luschen, mit geometrisch angeordneten Farbfeldern lackierte Preßspanplatten, und Bernd Damkes flächig mit Acrylfarbe auf die Leinwand aufgetragene, miteinander in Dialog gesetzte Formen stehen der realistischen Malerei von Peter Sorge und den figürlichen Gips- und Bronzeskulpturen Joachim Schmettaus gegenüber. Der später vor allem als Zeichner bekannt gewordene Kritische Realist Sorge benutzt bereits in seinen frühen Gemälden Motive und Material aus Illustrierten, Zeitungen und Fernsehen als Vorlagen und stellt sie in neue Bildzusammenhänge. Joachim Schmettau fügt in seine Skulpturen immer wieder reale Gegenstände ein.
Alles auf Anfang versteht sich auch als Rückblick auf die Anfangsjahre der Galerie Poll. Die Galerie eröffnete im Oktober 1968 mit einer Einzelausstellung von Peter Sorge, 1969 folgten Einzelausstellungen von Bernd Damke und Peter Benkert. Mit Joachim Schmettau arbeitet die Galerie seit 1972 zusammen. Ihre künstlerischen Wege kreuzten sich mit Ausnahme von Schmettau erstmals im Zusammenhang mit der legendären Ausstellungsgemeinschaft Großgörschen 35 (1964-1968), der ersten Produzentengalerie, deren künstlerische Tradition von der Galerie Poll über viele Jahre fortgeführt wurde.

Peter Benkert (geb. 1942), Meisterschüler bei Fred Thieler an der Hochschule der Künste Berlin und Mitglied der Berliner Ausstellungsgemeinschaft Großgörschen 35, bildet in seinen Arbeiten abstrakte geometrische Reihen und Räume ab, die von intensiver und vielfältiger Farbigkeit geprägt sind. Gleichzeitig entwickelt er dynamische, irreale Raumkonstruktionen ohne Horizont und sogenannte Raumsonden, schwebende, polyperspektivische und stereometrische Figuren, die keiner Gravitation unterworfen zu sein scheinen.
Bernd Damke (geb. 1939) studierte von 1959 bis 1963 Malerei bei Fred Thieler und Mac Zimmermann an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Von 1969 bis 1973 leitete er SYSTEM DESIGN, eine Planungsgruppe für visuelle Leitsysteme, von 1972 bis 2004 unterrichtete er als Professor am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. Reisen führten ihn nach Indien, Burma, China und Japan sowie mehrmals nach Ägypten, wo er 1979 und 2008 eine Gastprofessur hatte.
Joachim Schmettau (geb. 1937), studierte von 1956 bis 1960 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin mit Abschluss als Meisterschüler bei Prof. Ludwig Gabriel Schrieber. Schmettau gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe Aspekt, die von 1972 bis 1978 bestand. Mitglieder waren u.a. Bettina von Arnim, Ulrich Baehr, Hans-Jürgen Diehl, Maina-Miriam Munsky, Wolfgang Petrick, Peter Sorge, Klaus Vogelgesang und Jürgen Waller. Von 1971 bis 2002 hatte Schmettau eine Professur an der heutigen Universität der Künste in Berlin.
Peter Sorge (1937-2000) studierte von 1958 bis 1965 bei Fred Thieler und Mac Zimmermann an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Er gehörte zu den Mitbegründern der Ausstellungsgemeinschaft Großgörschen 35 sowie der Gruppe Aspekt. Mit seinen drasti-schen Bildinhalten – Zitaten aus Tageszeitungen, Illustrierten, Porno- und Sportmagazinen – gehört Peter Sorge zu den Protagonisten des Kritischen Realismus, einer Berliner Kunstrichtung, die sich in den 1960er und 1970er Jahren durch ihre Reaktion auf tagesaktuelle Geschehnisse auszeichnete.
Erhard Wehrmann (1930-2004) war als Fotograf Autodidakt. Ab 1955 begann er, auf Urlaubsreisen in London, Paris, Amsterdam, Kopenhagen und Stockholm Skulpturen in klassischer Schwarz-Weiß-Technik zu fotografieren. Seit 1959 porträtierte er zahlreiche Künstler, vor allem Bildhauer, auf den ersten documenta-Ausstellungen sowie auf den Kunst-
biennalen in Venedig. 1960/61 arbeitete er für das Feuilleton der Westfälischen Rundschau, von 1961 bis 1993 war Wehrmann im Werbe- und PR-Bereich als Publicity Manager für die Hansa-Brauerei, Graetz Bayer, Imperial, Hitachi und Mitsubishi tätig. Er war mit Peter Sorge und Maina-Miriam Munsky befreundet und begleitete die Künstler fotografisch bis zu deren Tod. Insgesamt porträtierte er über dreihundert Künstler zusammen mit ihren Werken.

 

Vernissage: Freitag, 19. Februar 2016, 18 bis 21 Uhr

Ausstellungsdaten:  Samstag, 20. Februar bis Samstag, 16. April 2016

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Bildunterschrift: Erhard Wehrmann, Bernd Damke, 1967, s/w-Fotografie

Alles auf Anfang Ausstellung – Galerie Poll – Kunst in Berlin ART at Berlin

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