post-title Hommage an Michelangelo Pistoletto in Berlin | Italienisches Kulturinstitut + Italienische Botschaft | 01.06.-04.06.2018

Hommage an Michelangelo Pistoletto in Berlin | Italienisches Kulturinstitut + Italienische Botschaft | 01.06.-04.06.2018

Hommage an Michelangelo Pistoletto in Berlin | Italienisches Kulturinstitut + Italienische Botschaft | 01.06.-04.06.2018

Hommage an Michelangelo Pistoletto in Berlin | Italienisches Kulturinstitut + Italienische Botschaft | 01.06.-04.06.2018

Ab dem 1. Juni 2018 findet anlässlich der Ausstellung „Michelangelo Pistoletto und CITTADELLARTE – Spiegelungen und Widerspiegelungen“ (02.06.-29.09.2018) zum 85. Geburtstag des Künstlers eine Veranstaltungswoche des Italienischen Kulturinstituts Berlin zu und mit Michelangelo Pistoletto in Berlin statt. Der Künstler wird vom 1. bis 4. Juni 2018 anwesend sein. Gezeigt werden eine neue Installation, eine Ausstellung, es gibt Publikumsgespräche und einen Film.

Michelangelo Pistoletto (geb. 1933 in Biella, Italien) feiert 2018 seinen 85. Geburtstag. Er gilt als einer der Wegbereiter und treibende Kraft der Arte Povera. Seine Arbeiten der letzten fünf Jahrzehnte reflektieren in besonderer Weise die Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Kunst. Im Mittelpunkt seines Werkes und seiner theoretischen und philosophischen Auseinandersetzungen steht sein Anliegen, Kunst, Gesellschaft und Alltag zu verbinden. Die Partizipation des Publikums ist immer schon ein zentraler Punkt seines Schaffens gewesen.

Allein zur Documenta wurde Michelangelo Pistoletto von den verschiedenen Ausstellungsmachern Arnold Bode, Jan Hoet, Okwui Enwezor und Catherine David vier Mal eingeladen (1968, 1992, 1997 und 2002). Auf der Biennale von Venedig zeichnete man den Künstler 2003 mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk aus. 2004 erhielt er von der Universität Turin die Ehrendoktorwürde.

In den 90er Jahren gründete Michelangelo Pistoletto in seiner Heimatstadt Biella die Cittadellarte, der eine private Kunstuniversität (University of Ideas) angegliedert ist. Ähnlich einer Künstlerkolonie arbeiten hier Künstler und Wissenschaftler zusammen, um mit neuen Design-, Kunst- und Lebensformen zu experimentieren.

Freitag, 1.6.2018 

18.00 Uhr – Vernissage der Installation Terzo Paradiso im Hof der italienischen Botschaft
WO? Italienische Botschaft, Tiergartenstraße 22, 10785 Berlin-Tiergarten
19.00 Uhr – Eröffnung der Ausstellung im 3. Stock des italienischen Kulturinstituts
WO? Italienisches Kulturinstitut Berlin, Hildebrandstraße 2, 10785 Berlin-Tiergarten

Samstag, 2.6.2018

19.00 Uhr – Künstlergespräch mit Michelangelo Pistoletto an der ADK (Pariser Platz)
Gespräch zwischen Michelangelo Pistoletto und Nike Bätzner (Professorin für Kunstgeschichte an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
WO? Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte

Sonntag, 3.6.2018

11.00 Uhr – Dokumentarfilm „Michelangelo Pistoletto“ von Daniele Segre im Klick Kino
Berliner Erstaufführung des Dokumentarfilms “Michelangelo Pistoletto” (2013) von Daniele Segre im LichtSpielTheater KLICK –O- TONART
WO? Klick Kino c/o Theater O-TonArt, Kulmer Straße 20, 10783 Berlin-Schöneberg

Montag, 4.6.2018

19.00 Uhr – Gespräch zwischen Michelangelo Pistoletto und dem Philosophieprofessor (FU Berlin) Georg Bertram im italienischen Kulturinstitut
Gespräch zwischen Michelangelo Pistoletto und Georg W. Bertram (Professor für Philosophie an der FU Berlin)
WO? Italienisches Kulturinstitut Berlin, Hildebrandstraße 2, 10785 Berlin-Tiergarten

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“Venere degli stracci” (Lumpen-Venus), Cittadellarte – Fondazione Pistoletto © Edoardo Delille

Michelangelo Pistoletto und Cittadellarte. Spiegelungen und Widerspiegelungen  – 2. Juni bis 29. September 2018

Die Ausstellung im Italienischen Kulturinstitut verbindet Hauptwerke aus verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers: von der Arte Povera in den 60er Jahren und als Wegbereiter der Konzeptkunst bis zur Gründung der Kultur- und Denkfabrik Cittadellarte 1998 und der Ausrufung und weltweiten Verbreitung seines Terzo Paradiso (Drittes Paradies). Eine neue ortsspezifische Version des Terzo Paradiso setzt die Ausstellung bis in den Gartenhof der Italienischen Botschaft Berlin fort, wo diese den ganzen Sommer öffentlich zu sehen sein wird. Eine Veranstaltungsreihe mit Künstlergesprächen und Diskussionen, mit der Berliner Erstaufführung des Dokumentarfilms Michelangelo Pistoletto des italienischen Filmemachers Daniele Segre ergänzen die Ausstellung.

Ausstellung fokussiert auf Kunst als transformativer Prozess – vom Progetto Arte zur Cittadellarte

Von Anfang an weist das Schaffen von Michelangelo Pistoletto über die bloße ästhetische Geste hinaus. Sein Werk ist durchdrungen von einer starken gesellschaftspolitischen und philosophischen Haltung, die er in einer Fülle von Texten und Manifesten zum Ausdruck bringt. Im Progetto Arte Manifesto von 1994 fixiert der Künstler seinen Anspruch, die Kunst in eine aktive Beziehung zur Gesellschaft zu setzen und so eine verantwortungsvolle Transformation der Gesellschaft herbeizuführen. Im Laufe der 90er Jahre entwickelt Pistoletto hierfür eine ganz eigene, für Materialien, Formen, Dimensionen und Mittel offene Gestaltung und verbindet im Progetto Arte verschiedene Disziplinen und Gattungen wie Mode, Architektur und Design. Er entwickelt einen integrativen Ansatz, der u.a. die Zusammenhänge zwischen Kunst, Gesellschaft, Wissenschaft, Philosophie, Religion, Musik und deren spezifische Produktionszusammenhänge untersucht.

In konsequenter Folge gründet Pistoletto vier Jahre später, 1998, in einer ehemaligen Wollspinnerei seiner Geburtsstadt Biella die Cittadellarte, wo er schließlich auch seine Università delle Idee ansiedelt – eine künstlerische Plattform, die in Theorie und Praxis die Austauschbeziehungen zwischen Kunst und Öffentlichkeit untersucht. Die Ausstellung im Italienischen Kulturinstitut Berlin stellt dieses interdisziplinäre Zentrum mit seinen verschiedenen Projekten vor.

Zentral gewürdigter Werkkomplex: Terzo Paradiso – ein kollektives Kunstwerk | ortsspezifische Version in Berlin, 2018

Die jüngeren Arbeiten Michelangelo Pistolettos entstammen einem kollektiven Prozess durch Vernetzung, Kooperation und Interaktion von verschiedensten Akteuren des gesellschaftlichen Lebens. „Um etwas zu erschaffen, muss man zu zweit sein“ titelt schon 1974 eine seiner Arbeiten und verweist damit nicht nur auf die Einbeziehung des Betrachters im Spiegel, sondern auch auf die in Pistolettos Werken angelegte Einladung, sich aktiv in das Entstehende einzumischen, Ideen einzubringen und somit Teil des Kunstwerks zu werden. Dieser partizipative Ansatz führt den Künstler nach der Jahrtausendwende zu seiner jüngsten noch anhaltenden Schaffensphase, dem in der Berliner Ausstellung zentral gewürdigten aktuellen Werkkomplex Terzo Paradiso.

Basierend auf dem gleichnamigen Manifest von 2003 entwickelt sich dieser Werkkomplex stetig weiter. Im Zentrum steht die Vereinigung von Natur und Kunst, als zwei, immer weiter auseinanderdriftende Pole. In der Cittadellarte verleiht Michelangelo Pistoletto dieser Utopie mit dem auf drei Schleifen erweiterten Unendlichkeitszeichen erstmals ein dauerhaftes Symbol. Seitdem reist es in multiplen Formen um die Welt und wurde an verschiedenen Orten in unterschiedlichen Versionen realisiert, z.B. 2010 als Land-Art-Projekt aus 160 Olivenbäumen im italienischen Assisi, 2013 in Paris auf der Glaspyramide des Louvre, 2014 als monumentale Installation im öffentlichen Raum, auf dem Meer, vor der Küste Havannas mit zahlreichen Fischerbooten, 2015 auf dem Platz der Vereinten Nationen in Genf und 2017 wurde es zum Symbol der internationalen Raumfahrtmission VITA.

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“Année 1 – Le Paradis sur Terre”, Louvre, Paris 2013 © Cittadellarte

Die für die Berliner Ausstellung ortsspezifische Ausformulierung dieses Projektes wird der geschichtsreichen Umgebung des historischen Botschaftsgebäudes am Tiergarten Rechnung tragen: Die dreigliedrige Endlosschleife des Terzo Paradiso entsteht hier aus dem Kopfsteinpflaster, das in der heute wiedervereinten Hauptstadt den einstigen Verlauf der Berliner Mauer markiert. Stein für Stein fügt sich daraus ein einzigartiges und für Pistoletto emblematisches, neues und temporäres Gesamtkunstwerk.

Zu den in Berlin ausgestellten Werken gehören darüber hinaus u. a. die Ikone der Arte Povera, Michelangelo Pistolettos Venere degli stracci (Lumpenvenus), seine Quadri specchianti (Spiegelbilder) so wie die 2005 entstandene Installation Love Difference – Mare Mediterraneo.

Michelangelo Pistoletto – Wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation steht er für den Künstlertypus des Kulturrevolutionärs und propagiert mit seinen ästhetischen Strategien, Werken und theoretischen Schriften seit über fünf Jahrzehnten den sozialen und ökologischen Wandel. 30 Jahre nach seiner ersten Berliner Ausstellung 1978 als DAAD-Stipendiat kehren der Künstler und eine Auswahl seiner Werke auf Einladung des Italienischen Kulturinstituts in die deutsche Hauptstadt zurück.

#DediKa (dt.: Widmung) – Mit diesem Veranstaltungsformat beleuchtet das Italienische Kulturinstitut Berlin jährlich eine herausragende Figur der italienischen Gegenwartskultur in all ihren Facetten. #dediKa18 ist eine Hommage an den italienischen Künstler Michelangelo Pistoletto, der im Juni dieses Jahres seinen 85. Geburtstag feiern wird.

 

Bildunterschrift Cover: “Venere degli stracci” (Lumpen-Venus), Cittadellarte – Fondazione Pistoletto © Edoardo Delille

Zeitgenössische Kunst: Michelangelo Pistoletto in Berlin | Ausstellung Berlin – Galerien Berlin – ART at Berlin

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Kommentare (2)

  1. Michelangelo Pistoletto in Berlin

    Es wird immer doller. Erst die Fettecke – große Kunst von Josef Beuys, wie lächerlich – und jetzt, von Michelangelo Pistoletto, diesen ekelhaften Kleiderberg. Ein fauler Sack, wohl zu faul zum Aufräumen. Ist das die richtige Interpretation?
    An mir muss wirklich einiges vorbeigegangen sein wenn ich hierin DRECK erkenne „und keine Kunst“, keinen Anspruch auf dieses Wort.
    Was bitte soll das sein? Mir fiele noch so manches ein …..

    1. Sehr geehrter Herr Heintzerl,

      wir haben uns dazu entschlossen, Ihren kritischen Kommentar freizuschalten, da wir auf ART@Berlin keine Zensur betreiben wollen.
      Dennoch möchten wir Ihnen empfehlen, sich mit den Werken von Michelangelo Pistoletto und Joseph Beuys und ihrer Bedeutung im Rahmen der kunstgeschichtlichen Entwicklung intensiver auseinanderzusetzen. Wir sind uns sicher, dass dies Ihren Blick erweitern oder gar ändern würde. „Denn Kunst kann vieles bedeuten: Kunst kann das Können sein, der geniale Augenblick, die konkretisierte Kreativität, manifeste Meilensteine in der Entwicklung des Menschen, Kunst kann das manifeste Produkt dieses genialen Augenblicks sein, und Kunst kann ein Begriff sein, der auf sich selber reflektiert.“ (vgl. Dr. Heide Marie Herstadt, in: „Die Kunst ist tot! Es lebe die Kunst!“. Ästhetik, Philosophie, Politik und Vermarktung der Kunst, 2005)

      Mit wohlwollenden Grüßen,
      Stephanie für das Team von ART@Berlin

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