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bis 08.03. | #4580ARTatBerlin | Buchmann Galerie zeigt derzeit die Ausstellung Pole Star des Künstlers Jason Martin.
Ein zentraler Schwerpunkt der Ausstellung ist eine umfangreiche Serie neuer Arbeiten auf Papier, die der Künstler mit Farbstoffen geschaffen hat. Anders als die in Öl- oder Acrylfarben verwendeten Farbpigmente reagieren diese Farbstoffe auf komplexe Weise auf Feuchtigkeit, Licht und Wärme. Dementsprechend sind die malerischen Ergebnisse, die durch den Prozess der Künstlerin entstehen, manchmal unvorhersehbar und ermöglichen ein spannendes Wechselspiel zwischen Kontrolle und Zufall.
Die Arbeiten auf Papier sind auf ausgedehnten Reisen entstanden; es sind malerische Reiseberichte, die unter anderem in den Mangrovensümpfen von Bahia, Brasilien, entstanden sind. Da die Farbstoffe mit den Elementen – sengende Hitze und tropische Feuchtigkeit – interagieren, reagieren die Werke auf alle klimatischen Variablen. So fungiert die Natur für den Maler sowohl als Sparringspartner als auch als Kollaborateur.
Jason Martin beschreibt diese Arbeiten als „Aufzeichnungen eines verspäteten Naturalismus“ – Zeugnisse eines „Naturalismus der Nachwelt“, in dem sich das Imaginäre und das Reale überschneiden. Während der historische Naturalismus eine genaue Darstellung der Formen der Natur anstrebte, infiltriert Jason Martin die Natur mit seinem Material – durch Farbe und Textur – unter Verwendung von Verfahren, die sich in das Papier einschreiben. Die für diese farbenprächtigen Arbeiten auf Papier entwickelte Technik ermöglicht es dem Künstler, das zeitgenössische Erhabene einer zunehmend fragilen Natur einzufangen. Diese üppig-sinnlichen Arbeiten sind Momentaufnahmen einer Begegnung mit der Natur und zeigen, ohne belehrend zu sein, die Bedrohung, der sie ausgesetzt ist.
In der Ausstellung sind auch großformatige Ölgemälde zu sehen, die in einen Dialog mit den Arbeiten auf Papier treten. Die farbenprächtigen Gemälde loten konsequent die Möglichkeiten und Facetten der abstrakten Malerei aus, die an der Schwelle zwischen Figurativem und Gegenständlichem angesiedelt ist. Das titelgebende Gemälde Pole Star wird von einer gestischen Spur aus Blau dominiert, die ähnlich wie bei den Arbeiten auf Papier zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszilliert. Die üppig aufgetragene Farbe verleitet den Betrachter dazu, das Bild als Meereslandschaft oder Himmelsdarstellung zu lesen. Dieser Eindruck wird jedoch sofort in eine üppige, sinnliche Farbpalette umgewandelt. Zugleich sind die in Öl auf Aluminium ausgeführten Gemälde eine Meditation über Körperlichkeit. Hier werden gestische Handlungen in einer quasi pädagogischen Art und Weise umgesetzt, indem der weit ausholende Arm des Malers performativ die Möglichkeiten der Malerei und die Grenzen des Körpers demonstriert.
Jason Martin nahm im Alter von siebenundzwanzig Jahren an der legendären Ausstellung Sensation: Young British Artists from the Saatchi Collection, die 1997 in der Royal Academy in London und im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin gezeigt wurde. Die Buchmann Galerie präsentierte 2018 die erste Einzelausstellung des Künstlers in einer Galerie in Deutschland. Dies ist die vierte Einzelausstellung des Malers in der Galerie.
Jason Martins Arbeiten befinden sich in zahlreichen internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington, DC, die Albright Knox Art Gallery in Buffalo, New York, das Sprengel Museum in Hannover, Thyssen-Bornemisza Art Contemporary in Wien und die Schaufler Stiftung Schauwerk Sindelfingen.
Vernissage: Freitag, 31. Januar 2025, 18:00 – 20:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 31. Januar – Samstag, 08. März 2025
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Bildunterschrift Titel: Not Here, 2024, oil on aluminium, 272 (h) x 240 x 10 cm / 107 (h) x 94½ x 4 in
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