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bis 16.06. | #3924ARTatBerlin | Migrant Bird Space zeigt ab 12. Mai 2023 die Duo-Ausstellung „Authentic“ der Künstlerinnen Xia Peng und Teresa Murta.
Das Mysterium kommt nicht durch Äußerung in die Welt, sondern durch Aktivität und Verborgenheit in ihr. Die Kraft der Magie beruht auf einem besonderen esoterischen oder mystischen Wissen, das den meisten Menschen fehlt, auf einer besonderen Fähigkeit oder Gabe. Die beiden Künstler dieser Ausstellung sind zwar in ihrem kreativen Ansatz realistisch, aber ihre Themen und Gegenstände sind von einem tieferen Verständnis der Realität und des Jenseitigen durchdrungen; sie lassen der Fantasie freien Lauf, ohne die Realität zu beeinträchtigen.
In dieser Ausstellung werden Xia Peng und Teresa Murta durch einen Dialog zwischen ihren technisch versierten Gemälden vorgestellt. Ihre Zeichnungen und Bilder transzendieren die Realität und regen unsere Sensibilität an. Es wird eine Auswahl von 20 ihrer herausragenden neueren Werke gezeigt.
In Xia Pengs neuer Serie Street view of the event wird die Frage nach der Malerei als traditionellem Medium durch die kontinuierliche Aneignung neuer Betrachtungsweisen erforscht. Auf der Suche nach persönlicher Orientierung im Schnittpunkt von alten Bildressourcen und moderner Technologie. Wenn uns unbegrenzte Bildressourcen zur gleichen Zeit zur Verfügung stehen, werden wir das Wesen der Malerei und sogar das Wesen der Kunst erforschen. Durch Fotografie, Photoshop, VR und KI dringen künstliche Bilder in den Alltag ein, zusammen mit unkontrollierbaren Zufällen, und werden zum neuen Gegenstand der Malerei (eine andere Art von künstlichem Bild). Beispiele dafür sind Street-View-Karten, die sich verschieben, Hintergrundkacheln, die bei Videokonferenzen stören, und von KI generierte Fake-News-Bilder. Diese Serie interpretiert und rekonstruiert vormoderne kunsthistorische Bilder aus einer zeitgenössischen Perspektive neu. Die scheinbar schlichten, traditionellen, alltäglichen und profanen Bilder beinhalten die Transformation von The Times und Individuen, die ihre eigenen Ziele der Bilderzeugung aufgeben und Erfahrungen oder Gefühle ohne Vorgaben realisieren. Wir können einerseits die erzählerische Kraft und Überraschung traditioneller und digitaler Bilder bewundern und sind gleichzeitig fasziniert von der Sprachwelt der Malerei selbst, die von der Hand des Farbpinsels erfunden wird.
Teresa Murta verwirrt uns mit ihrer Malerei. Emotionen, getrieben von missgestalteten Darstellungen, in unpassenden und beunruhigenden Formen, aber mit einer kraftvollen täglichen Identität. Ohne die Realität zu verändern oder zu verzerren, geschieht es irgendwie trotzdem. Es bedarf keiner Interpretation, denn sie ist nicht Ausdruck oder Erweiterung ihrer selbst.
Ihr Werk ist die Lebendigkeit einer Nicht-Realität, eines Universums von dem, was nicht ist, das sich durch die Freiheit ihres Strichs direkt auf der Leinwand entwickelt, ohne eine vorgefasste Skizze oder ein Skript, in einer sensorischen Symphonie, die vom Surrealismus geschwängert ist, wo Träume vorherrschen. Eine metaphysische Malerei, die uns in eine geheimnisvolle Traumwelt mit enormer Symbolik führt.
Die Begegnung mit dem Werk von Teresa Murta ist ein Eintauchen in eine Welt, in der die Realität der einfachen und reinen Dinge durch den Gedanken, der in unseren Augen lebt, verunreinigt wird – vielleicht wird es absurd, weil es das Emotionalste und Bewegendste ist. Wenn wir beginnen, unsere Augen für das Sichtbare zu öffnen, waren wir lange an das Unsichtbare gebunden – wie der Dichter D’Annunzio sagen würde.
Xia Peng, geb.1976, Tianjin, China
Absolvent der Kunstakademie Tianjin und Postgraduierter der China Art Academy, Tuschemalerei.
Absolventin der Kunsthochschule Kassel, 2013, Malerei.
Die uneingeschränkte Freiheit, in Xia Pengs Gemälden zwischen Komplexität und Einfachheit zu navigieren, ist auf seine Fähigkeit zurückzuführen, seine Erfahrungen in der traditionellen chinesischen Kunst mit dem Verständnis der westlichen zeitgenössischen Kunst zu verbinden. Seine Werke bewegen sich zwischen „locker“ und „eng“; im Chinesischen wird diese Art der Kunstkomposition als das Finden von Einfachheit inmitten von Komplexität bezeichnet. Auch das Thema bewegt sich zwischen Abstraktem und Konkretem, weshalb seine Bilder nicht nur „locker“ aussehen, sondern den Betrachter auch dazu anregen, über die Bedeutung von „Lockerheit“ und die ihr innewohnende Zähigkeit nachzudenken. Zwischen 2015 und 2021 begann Xia Peng, seine subjektive Sichtweise allmählich aus der Malerei zu entfernen und sich stattdessen auf die verschiedenen Beziehungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu konzentrieren, die durch subtile Töne und Stille entstehen. Ohne Struktur und doch harmonisch, von der Haupterzählung zur Leere, bis hin zur Unendlichkeit, das ist die Richtung, die er verfolgen möchte, begierig darauf, die Ebene zu erreichen, auf der abstrakte Bilder von der Erzählung getrennt werden, was zu monochromen, unscharfen und blockhaften Bildern führt.
Artist Left, Teresa Murta, 2022, Oil on canvas 140 x 120cm
Teresa Murta – der Künstlername von Teresa Costa Gomes – wurde 1993 in Lissabon geboren und besuchte die ESAD.cr. -Schule für Kunst und Design in Caldas da Rainha (2011-2014), wo sie ihren Abschluss in Bildender Kunst machte. Sie stellt regelmäßig in Portugal und im Ausland aus. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.
Vernissage: Freitag, 12. Mai von 17:00 bis 20:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 12. Mai 2023 bis Freitag, 16. Juni 2023
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Bildunterschrift Titel: meeting, 2023, Acrylic on canvas, 40 x 30cm, Xia Peng
Duo Ausstellung Xia Peng & Teresa Murta – Migrant Bird Space | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin
