post-title Zimmer mit Aussicht – room with a view | Gruppenausstellung | Kehrer Galerie | 20.02.-09.04.2016 – verlängert bis 14.05.2016!

Zimmer mit Aussicht – room with a view | Gruppenausstellung | Kehrer Galerie | 20.02.-09.04.2016 – verlängert bis 14.05.2016!

Zimmer mit Aussicht – room with a view | Gruppenausstellung | Kehrer Galerie | 20.02.-09.04.2016 – verlängert bis 14.05.2016!

Zimmer mit Aussicht – room with a view | Gruppenausstellung | Kehrer Galerie | 20.02.-09.04.2016 – verlängert bis 14.05.2016!

verlängert bis 14.05. | #0445ARTatBerlin | Kehrer Galerie / Berlin zeigt derzeit die Ausstellung »Zimmer mit Aussicht | room with a view«.

Die Ausstellung zeigt Werke von Alicja Dobrucka, Filip Dujardin, Kathrin Ganser, Claudio Gobbi, Antje Guenther, Beate Gütschow, Susan Hefuna, Rolf Julius, Steffi Klenz, Eva Leitolf, Gregor Neuerer,  Roselyne Titaud und Thomas Weinberger.

Die Ausstellung in den Galerieräumen wird von der Plakatserie »THE FUTURE IS TOO EMPTY TO INHABIT«, 2016 von Antje Guenther für den öffentlichen Raum erweitert und ergänzt. Sie ist im Außenraum an unterschiedlichen Orten entlang der Potsdamer Straße, der Genthiner Straße u. a. zu sehen.

Im Verhältnis von Fotografie und Architektur spielt die Fotografie konventionell jene Rolle, der Architektur als illustrierendes Verfahren zu dienen. Die Fotografie erfüllt damit die Aufgabe, Architektur abzulichten, und damit erscheint sie als historische Tatsache festgestellt oder als zeitgenössisches progressives Statement bestmöglich reproduziert, das im Kontext unterschiedlicher Diskurse seinen Weg in diverse Special-Interest-Publikationen findet.
Die konventionelle Rollenverteilung sieht auch vor, dass die Fotografie dort gefragt ist, wo es darum geht, besondere Orte für spezielle Nachfragen zu inszenieren, die von attraktiven Postkartenmotiven über die Angebote der Tourismusindustrie, den Entwurf neuer urbaner Quartiere bis hin zum Versprechen eines besseren Lebens reichen, das über weit mehr als nur ein Zimmer mit Aussicht verfügt.
Dank zahlreicher zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler hat sich die Fotografie inzwischen zu einem autonomen und bildgebenden Instrument entwickelt, das sich zur Architektur, ihren Erscheinungsformen, ihren kulturellen und ökonomischen Bedingungen sowie den damit einhergehenden Lebensumständen visuell reflektierend und auch kritisch äußert: Sei es die Revision gesellschaftsutopischer Großentwürfe, der idealen Stadt oder des sozialen Wohnungsbaus. Oder sei es der Rekurs auf gegenwärtige Baukonzepte, die u. a. das Leben und Arbeiten in schicker Umgebung als Lohn für den Erfolg im freien Spiel der Interessen kongenial zu vertreten suchen.
Parallel hat die technologische Entwicklung des fotografischen Verfahrens maßgeblich dazu beigetragen, den gebauten und umbauten Raum als Kulisse dafür zu nutzen, sowohl das Apriori des fotografischen Bildes, nämlich das Licht, klar zu verdeutlichen, als auch konkret sichtbar zu machen, wie diese gebauten und umbauten Räume überhaupt beschaffen sind. Zudem besitzt die Fotografie das Potenzial, den Einfluss anhaltender ethnischer und religiöser Konflikte zu erhellen, welche Menschen zwingen, sich entweder in Krisengebieten eine prekäre Heimat zu schaffen oder sich zu entscheiden, diese bedrohte Heimat aufzugeben, um ihr Leben bspw. in Erstaufnahmeeinrichtungen in Sicherheit zu bringen.
Nicht zuletzt macht sich Geschichte wiederholt an spezifischen Orten fest: Zum einen dort, wo sich bspw. der Typus der armenischen Kreuzkuppelkirche über Jahrhunderte hinweg als identitätsstiftender Baukörper für eine religiöse Glaubensgemeinschaft über nationale Grenzen hinweg – nicht nur materiell sondern auch visuell – erhalten hat. Zum anderen, wo die schlichte Hütte oder Baracke stets als effizientes Provisorium zur massenhaften Unterbringung respektive zwangsweiser Internierung nützte. In dieser Perspektive zeigt die künstlerische Arbeit mit Fotografie ebenso auf, wie sehr sich einerseits eine kulturelle Persistenz durch einen Bautypus verkörpert, zum anderen wie offenkundig eine per se »neutrale« Architektur gemäß ihrer Zwecke zu einem Raum der Schutzlosigkeit, des Traumas und dessen Verarbeitung werden kann.
Die fotografischen Arbeiten der Ausstellung werden mit Zeichnungen von Susan Hefuna ergänzt, deren künstlerische Inspiration von den Mascharabiyya stammt, d. h. von den dekorativen Gitterschranken, die in der traditionellen ägyptischen Architektur als Verkleidungen von Fenstern, Türen und Balkonen Verwendung finden. Die Ausstellung in den Galerieräumen setzt sich mit der Plakatserie THE FUTURE IS TOO EMPTY TO INHABIT (2016) von Antje Guenther zudem im öffentlichen Raum fort. Sie ist im Außenraum an folgenden Orten zu sehen: Café Nil (Kurfürstenstraße 36), Pro Seniore (Genthiner Straße 26-28), Apotheke (Potsdamer Straße 101), Potsdamer Straße 102 und auf Bauzäunen und Plakatwänden in der Nachbarschaft.
Dank an alle Künstlerinnen und Künstler, an die Galerie Barbara Gross, München, und die Galerie Van der Mieden, Antwerpen, sowie allen, die die Plakataktion möglich gemacht haben.

Vernissage: Freitag, 19. Februar 2016, 18:00 – 21:00 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 20. Februar bis Samstag, 09. April 2016 – verlängert bis Samstag, 14. Mai 2016!

Zur Kehrer Galerie

 

Bildunterschrift: »Zimmer mit Aussicht | room with a view«. Installationsansicht | exhibition view Kehrer Galerie, 2016.

Ausstellung Zimmer mit Aussicht – Kehrer Galerie – Kunst in Berlin ART at Berlin

 

 

 

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