bis 11.10. | #2835ARTatBerlin | ifa-Galerie zeigt ab 10. September 2020 die Ausstellung TIME GOES BY der Künstler*inen Rebecca Horn und Antonio Paucar.
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Wie kann ein internationaler Kunst-und Kulturaustausch in dieser Zeit der Pandemie aussehen? Die ifa-Galerie Berlin nutzt den Moment der Bewegungslosigkeit und stellt Werke aus dem Kunstbestand des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) in aktuelle Kontexte.
Künstlerin und Meisterschüler
Gerade jetzt gewinnen die beunruhigenden und berührenden Arbeiten von Rebecca Horn neue Bedeutung. In ihren Performances, Filmen und Skulpturen öffnet sie einen Raum zwischen Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft, Innen und Außen, Maschinen und Menschen. Horn hat die nächste Künstlergeneration nicht nur geprägt, sondern aktiv den Dialog mit ihr gesucht.
Die Ausstellung vermittelt den Dialog mit dem in Berlin und Huancayo (Peru) lebenden Künstler Antonio Paucar, der ihr Meisterschüler war. In seinen Performances bewegt sich Paucar durch private, öffentliche und politische Räume oder Landschaften, die kulturell und symbolisch aufgeladen sind. Er wartet auf Veränderung, spürt die Vergänglichkeit, die Stärke des Unbewussten, sät Erinnerungen, um nicht zu vergessen. In der Poesie finden sie eine geteilte Sprache der Nähe. Beide überschreiten Körper und Grenzen, darin liegt ihre Verletzlichkeit, und ihre Kraft.
Einzigartiger Bestand von Gegenwartskunst
Das ifa verfügt über einen Kunstbestand von circa 23.000 Werken, die seit über 40 Jahren, zumeist für die ifa-Tourneeausstellungen angekauft wurden. 1991 wurden dem ifa Teile der Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR übertragen. Exponate von 35 Ausstellungen sind weltweit im Einsatz. Ein weiterer Teil der Exponate befindet sich als Leihgaben in Ausstellungen und Museen. Die Ausstellung greift auf Arbeiten der 1999 entwickelten Tourneeausstellung „Rebecca Horn. Time Goes By“ zurück.
Rebecca Horn, Weißer Körperfächer, 1972
Video-Standbild © VG Bild-Kunst Bonn 2020
Rebecca Horn
Rebecca Horn, geb. 1944 in Michelstadt (Hessen), hat seit Beginn der 1970er Jahre ein Werk geschaffen, das Performances, Filme, Zeichnungen, Texte, Skulpturen und Rauminstallationen umfasst. Ihre ersten bedeutenden Performances zeigte sie bei der documenta 5 in Kassel 1972; ihre Arbeiten waren in zahlreichen Einzelausstellungen in führenden internationalen Institutionen zu sehen, u. a. im Guggenheim Museum in New York (1993), der Tate Gallery London (1994), der Nationalgalerie Berlin (1994), dem Martin-Gropius-Bau Berlin (2006) sowie dem Museum of Contemporary Art Tokyo (2009) und dem Centro Cultural Banco do Brasil in Rio de Janeiro und São Paulo (2010). 1989 kam sie als erste Professorin an die Hochschule der Künste, Berlin. Für ihr Werk erhielt Rebecca Horn zahlreiche Würdigungen und Preise. Im Jahre 2010 gründete die Künstlerin die Moontower Foundation als Ausstellungsort ihrer Arbeiten und zur Förderung junger Künstler.
Antonio Paucar, Suspendido en el la Queñua, 2014
video still © Antonio Paucar, by courtesy of Galerie Barbara Thumm
Antonio Paucar
Antonio Paucar, geb. 1973 in Huancayo (Peru), lebt und arbeitet in Berlin und Peru. Antonio Paucar studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und an der Universität der Bildenden Künste Berlin bei Prof. Lothar Baumgarten und war Meisterschüler bei Prof. Rebecca Horn (MA, 2005). Als Erasmus-Stipendiat war er am London Institut Chelsea Collage of Art and Design (2004). Paucar hat seit 2006 in verschiedenen Solo- und Gruppenausstellungen in Europa, Peru, Japan und Mexico ausgestellt. 2013 gewann Paucar den Kunstpreis des Kunstfonds Bonn und wurde mit der LARA (Latin American Roaming Art) ausgezeichnet, die eine Künstlerresidenz in Manila, Philippinen, beim Metropolitan Museum of Manila beinhaltet.
Vernissage: Mittwoch, 9. September 2020, 19-21 Uhr
Ausstellungsdaten: Donnnerstag, 10. September bis Sonntag, 11. Oktober 2020
Rahmenprogramm: In Zusammenhang mit der Ausstellung zeigt die ifa-Galerie Berlin die Filme „Der Eintänzer“ (1978), „La Ferdinanda“ (1981) und „Buster’s Bedroom“ (1990). Im Rahmen des Vermittlungsprogramms finden zudem die audiovisuellen Workshop- und Outreach-Veranstaltungen „Tracing Fractures“, „Ecologies of Listening #1“ und „Ecologies of Listening #2“ statt.
Sonderöffnungszeiten Berlin Art Week: 14 – 21 Uhr
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