bis 22.04. | #3802ARTatBerlin | Crone Berlin zeigt ab 11. März 2023 (Vernissage: 10.03.) die Ausstellung „Master Cards“ des deutsch-französischen Künstlers Milen Till.
Die Ausstellung „Master Cards“ des deutsch-französischen Künstlers Milen Till ist eine Verneigung vor großer Kunst und kleinen Postkarten. Milen Till als Konzeptkünstler zu bezeichnen, würde zu kurz greifen. Man muss in ihm vielmehr einen humorvoll-versessenen Archäologen der zeitgenössischen Kunst sehen.
In seinen vielschichtigen Arbeiten setzt er sich zumeist mit ikonographischen Werken berühmter Künstler*innen auseinander. Er greift ihre wesentlichen Merkmale auf, verfremdet sie, kontextualisiert sie, stellt verblüffende Zusammenhänge her und gibt ihnen eine neue Bedeutung. Dabei führt er den Betrachter manchmal bewusst in die Irre, manchmal genau zum Kern der verfremdeten Kunstikonen.
Milen Till, Dart II (Jasper Johns), 2023
Dart in Postkarte, 14,8 x 10,5 cm
Was ihm aber stets gelingt: Er ironisiert und würdigt die Werke seiner Vorbilder gleichermaßen. Er lenkt unseren Blick auf die Bedeutungsschwere der bildenden Kunst und verleiht ihr gleichzeitig eine sympathische, überraschende, augenzwinkernde Leichtigkeit.
Milen Till, Kerzen (Gerhard Richter), 2023
Postkarten in hängendem Kerzenhalter, h = 34, Ø 28 cm
In seiner Ausstellung „Master Cards“ widmet Till sich der Verdauung, Verarbeitung, Verfremdung und Verfeinerung der zeitgenössischen Kunstgeschichte nun anhand von Postkarten aus Museumsshops. Rund 20.000 Ansichtskarten weltbekannter Kunstwerke hat er in den letzten fünf Jahren bei Besuchen in Museen rund um den Globus zusammengekauft. Malereien von Yves Klein, Jasper Johns, Gerhard Richter und Sigmar Polke befinden sich darunter ebenso wie Skulpturen von Marcel Duchamp und Alexander Calder.
Milen Till, No Brainer (Blumenkranz), 2023
Postkarten und Pins auf Leinwand auf Kork montiert, Ø 95 cm
Mit akribischer Chuzpe setzt er die zehntausenden Kunst-Postkarten zu raumfüllenden Installationen, überbordenden Wandarbeiten oder kleinen, sensiblen Randnotizen zusammen. Verknüpft werden sie mit performativen, interaktiven Aktionen, darüber hinaus wird jede Arbeit der Ausstellung selbst als Postkarte gedruckt.
Milen Till, Vaterland, 2023
Gefundene Objekte, 110 x 160 x 66 cm
Die ursprüngliche Kunstwerk-Postkarte wird so mittels Tillscher Verfremdungstechnik auf Postkartenformat zurückgeführt und kann vom Besucher verschickt werden. Über all dem schwebt die Frage, ob Kunst nicht ein einziges, großes Kartenhaus ist.
Milen Till, Kartenhaus (Bernd und Hilla Becher), 2023
Geklebte Postkarten, 128 x 148 x 10,5 cm
Milen Till was born in 1984 in Munich, where he still lives today. He studied at the Munich Art Academy with Gregor Hildebrandt and graduated with a master’s degree in 2021. Already during his studies he participated in numerous international solo and group exhibitions, among others in Paris, Dublin, New York, Copenhagen, Munich, Leipzig and Berlin.
Vernissage: Freitag, 10. März 2023, 19:00 bis 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 11. März bis Samstag, 22. April 2023
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Bildunterschrift Titelbild: Milen Till, Solar Panels (Yves Klein Blue), 2023, gerahmte Postkarten, 118,9 x 84,1 cm (Detail)
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