bis 14.05. | #3415ARTatBerlin | PSM Gallery präsentiert ab 29. April 2022 die Ausstellung MONSTROUS der Künstlerin Marilia Furman.
Während ihres gesamten Schaffens hat Marilia Furman Fragen über den Charakter der Krise und den immanenten Zusammenbruch des warenproduzierenden Systems (oder des Spätkapitalismus) aufgeworfen. Sei es, dass sie an die unmittelbare Sensibilität appelliert, durch Mechanismen, die Rohstoffe wie Glas, Paraffin und Eis in Konflikt bringen, sei es, dass sie durch die Aneignung und Umdeutung von Bedeutungen von Objekten und Bildern versucht, Strukturen von Gewalt und sozialer Herrschaft zu gestalten.
Marilia Furman, Untitled (cane), 2011, wood, silver, metal, 92 x 10,5 x 3 cm,
© Marilia Furman & PSM, Berlin
Wenn Furman sich in den letzten Jahren vor allem der Auseinandersetzung mit der brasilianischen politischen Konjunktion zugewandt hat, mit Werken, die auf nationale Symbole und visuelle Elemente der Kulturindustrie des Landes zurückgreifen, so ist es wichtig festzustellen, dass ein solches Szenario nicht als etwas Begrenztes behandelt wird, sondern als Teil eines globalen Phänomens der gewaltsamen Intensivierung sozialer Desintegration und materieller Zerstörung.
Marilia Furman, Unintelligible, 2019, Book ‚Erich Wustmann: Xíngú. Paradies ohne, Frieden.‘,
wood, screws, 12 x 50 x 23 cm, © Marilia Furman & PSM, Berlin
MONSTROUS, die dritte Ausstellung der Künstlerin in der Galerie, setzt sich kritisch mit diesen Phänomenen auseinander, indem sie die Idee des Exzesses und die kontinuierliche Ausweitung der Beherrschung des Alltags, der Subjektivität und der Körper – von der Kontrolle der Zeit bis zur technologischen Beherrschung – in den Mittelpunkt stellt. Indem sie eine Vorstellung vom bevorstehenden Ende erforschen, die in den letzten Jahren wieder in die Köpfe eingezogen ist, nehmen die ausgestellten Arbeiten das Bild der Überproduktion – von Dingen, Menschen, Waren, Bildern – sowie der Zerstörung als eine Form der angekündigten Katastrophe an.
Marilia Furman, Untitled (invisible), 2019, Laser cut steel sheets,
100 x 50 cm, 3 + 1 AP, © Marilia Furman & PSM, Berlin
Marilia Furman (geb. 1982 in São Paulo, Brasilien) lebt und arbeitet in São Paulo, BR. Ausgewählte Einzelausstellungen: Wrong Position, PSM, Berlin, DE, 2019; SP-Arte with PSM, São Paulo, BR, 2016; Appears, Inverts – and Againtst, PSM, Berlin, DE, 2015; abc art berlin contemporary with PSM, Berlin, DE, 2015; Mostruário (Showcase), Independent exhibition at artist’s studio, São Paulo, BR, 2014; Trabalho Abstrato (Abstract labor), Historical Museum of Santa Catarina, Florianópolis, BR, 2011.
Marilia Furman, Knife in the skull, 2019,São Paulo military police helmet, knife, PVC foil,
h = 38, Ø 46 cm, © Marilia Furman & PSM, Berlin
Ausstellungsdaten: Freitag, 29. April – Samstag, 14. Mai 2022
Sonderausstellung zum Gallery Weekend: Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022
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Bildunterschrift Titel: Marilia Furman, MONSTROUS, © Marilia Furman & PSM, Berlin
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