bis 09.04. | #3356ARTatBerlin | Galerie Kremers zeigt ab 11. März 2022 die Ausstellung mit den Künstlern Karl Kunz und Ernst Weil – zwei bedeutende deutsche Nachkriegsmaler im Dialog.
Karl Kunz wurde 1905 in Augsburg geboren, Ernst Weil 1919 in Frankfurt am Main. Karl Kunz war schon ab 1927 als freischaffender Maler in Berlin und von 1930-33 als Meisterschüler bei Prof. Erwin Hahs in Halle an der Saale künstlerisch aktiv, bevor er 1933 als „entarteter Künstler“ verhaftet wurde und Malverbot erhielt. Er wurde zum Sicherheits- und Hilfsdienst eingezogen.
Ernst Weil konnte durch seine lange Kriegsteilnahme im zweiten Weltkrieg und schwerer kriegsbedingter Krankheit erst spät sein Studium an der neu eröffneten Akademie in München aufnehmen, wo er Meisterschüler bei Willi Geiger war. Seine vielversprechende Schaffensperiode als freischaffender Maler in München unterbrach er selber, um von 1957 bis 1965 als freischaffender Malerei in Paris zu arbeiten. Seine wichtigste Ausstellung in Frankreich war eine Einzelausstellung im Picasso-Museum in Antibes. Er folgte 1965 dem Ruf als Professor an die Akademie in Nürnberg, wo er 1981 starb.
Ernst Weil, Landschaft 1975, 116 x 88 cm, Öl auf Leinwand
Karl Kunz unternahm, nachdem er 1944 die Zerstörung seines Elternhauses und des gesamten künstlerischen Ouevres erleben musste, einen vielversprechenden Neubeginn als Künstler, nahm 1954 an der Biennale in Venedig teil und bezog 1957 ein Atelier in Frankfurt a.M., wo er 1971 starb.
Karl Kunz, Unwetter, 1963, 130 x 101 cm, Öl auf Hartfaser
Auch wenn sich die Bildsprache beider Künstler klar unterscheidet, gibt es deutliche Gemeinsamkeiten: Beide Maler gehören eindeutig zur klassischen Moderne. Beide ließen sich von ihrem Weg auch nicht abbringen, als im Nachkriegsdeutschland ganz neue Strömungen den Zeitgeist bestimmten. Beide Künstler haben auch nach herben Rückschlägen nie aufgegeben.
Karl Kunz ist mit zwei Werken in der Neuen Nationalgalerie zu sehen, Ernst Weil hat Anfang nächsten Jahres eine große Retrospektivausstellung im Museum Giersch in seiner Heimatstadt Frankfurt a.M..
Eröffnung: Freitag, 11. März 2022, 19:00 bis 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 11. März bis Samstag, 9. April 2022
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