post-title Kaloki Nyamai | Dining in Chaos | Galerie Barbara Thumm | 28.04.–24.06.2023

Kaloki Nyamai | Dining in Chaos | Galerie Barbara Thumm | 28.04.–24.06.2023

Kaloki Nyamai | Dining in Chaos | Galerie Barbara Thumm | 28.04.–24.06.2023

Kaloki Nyamai | Dining in Chaos | Galerie Barbara Thumm | 28.04.–24.06.2023

bis 24.06. | #3883ARTatBerlin | Galerie Barbara Thumm präsentiert ab 28. April 2023 die Ausstellung Dining in Chaos des Künstlers Kaloki Nyamai.

Die Gemälde von Kaloki Nyamai zeichnen sich  durch organische Schichtungen aus. Während seine figurativen Motive leicht zu erkennen sind, ist jedes Bild eine einzigartige Verbindung von Erzählung und Werkstoff. Seine Kompositionen bestehen aus verflochtenen Ebenen: Flechtwerk, genähte Seile, Collagen und Garn. Insgesamt verleiht sein ungewöhnlicher Materialmix den Leinwänden eine erzählerische und physische Wucht. Seine Kompositionen, die manchmal gerahmt, manchmal frei hängend oder nicht aufgespannt sind, untersuchen die historische Tradition der Malerei.

„Dining in Chaos“ präsentiert ein Ensemble von fünf Werken. Das Quintett gibt Einblick in Nyamais fortlaufendes Vokabular aus Mischtechnik und figurativen Porträts. Das Diptychon „Twikale vaa gutavye kela kindo“ zeigt zwei Liebende: auf beiden Gemälden befindet sich ein sitzendes Paar im Zentrum – inmitten von Protesten und kollektiven Gesängen. Ein drittes Bild zeigt eine Frau, die sich auf dem Boden zurücklehnt, der Titel lautet „Mukomi“, das Kamba-Wort für Schläferin. Ihre Ruhe ist jedoch zweideutig. Der Betrachter weiß nicht, ob sie schläft oder auf die Straße gestürzt ist. Durch den geschickten Einsatz von Kontrasten liefert Nyamai genügend Details, um erkennbare Szenen zu schaffen, während er trotzdem Eindeutigkeit verschleiert. Mehr noch als individuelle Porträts, sind seine Figuren Abbilder einer Gesellschaft im Ganzen. Das vierte Gemälde „Twe eli vaa“ durchbricht die ansonsten einheitliche Farbpalette: In diesem Bild setzt Nyamai die Akzentfarbe Rot ein, um mehrere Vignetten zu zeichnen. Im Vordergrund posiert ein Mann, während sich im Hintergrund ein nacktes Paar räkelt. Eine Frau  reckt ihre Faust in die Höhe. Diese gänzlich in Kenia entstandenen Szenen, sind untrennbar mit Nyamais täglichen Beobachtungen auf dem Höhepunkt der Bürgerproteste in der Hauptstadt des Landes verbunden. Als Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt wurden, um die Demonstranten in den Straßen von Nairobi zu vertreiben, hält Nyamai diese Gesten des Lebens und des Widerstands auf seiner Leinwand fest.

Die Ausstellung „Dining in Chaos“ zeigt Figuren in Zeiten lokaler und historischer Krisen. In dieser Serie wird das Chaos als Bühne für die stürmische Schönheit unserer Zeit behandelt. Nyamai hat bereits in früheren Werken über soziale Unruhen und ihre apokalyptischen Auswirkungen nachgedacht. In einer unbetitelten Serie aus den Jahren 2005-2007 setzte Nyamai kontrollierte Verbrennung als bildgebende Technik ein. Seine Gemälde beschäftigten sich mit der Verbrennen, wobei er Holzkohle aus ausgebrannten Häusern im Slum Mukuru Kayaba in Nairobi verwendete. Diese Ausbrüche zeigten Spuren einer stillen Entzündung, sowohl im übertragenen als auch im materiellen Sinne. Die Apokalypse war damals eher ein Mittel zur sozialen Transformation als ein ohrenbetäubendes Ende.

Ein früheres Gemälde, „Ngoka na mina“ (2023), ist titelgebend für Nyamais erste Einzelausstellung in Berlin: Dining In Chaos. Die Szene zeigt drei Figuren, die in kollektiven Aktivitäten verbunden sind. Auf den ersten Blick wirken die Figuren durch den Kontrast ihrer Haut vor dem rosafarbenen, pastellfarbenen Hintergrund sehr stark. Erst später taucht eine Straße in Bewegung auf. Wie frühere Arbeiten von Nyamai, ist auch hier der Rahmen aus Acryl, Sisalseil und Färbemittel auf Leinwand gefertigt. In den fünf ausgestellten Werken setzt Nyamai seine Untersuchungen in Bezug auf Materialdichte und Porträts fort, sie befassen sich mit sozialen und internen Herausforderungen in unserem abwertenden politischen Klima.

Vernissage: Freitag, 28. April 2023 , 18.00 – 21.00 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 28. April  – Samstag, 24. Juni 2023

Zur Galerie

 

 

Bildunterschrift Titel: Kaloki Nyamai: Ngoka na mina/ (Dining in Chaos), 2023, Acryl, Collage-Stickerei auf Leinwand, 210 x 210 cm. Mit freundlicher Genehmigung der Galerie Barbara Thumm

Ausstellung Kaloki Nyamai – Galerie Barbara Thumm | Zeitgenössische Kunst in Berlin | Contemporary Art | Ausstellungen Berlin Galerien | ART at Berlin

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meisterwerke in Berlin

Viele beeindruckende Meisterwerke der Kunst aller Epochen können Sie in den Berliner Museen besuchen. Aber wo genau findet man Werke von Albrecht Dürer, Claude Monet, Vincent van Gogh, Sandro Botticelli, Peter Paul Rubens oder die weltberühmte Nofretete? Wir stellen Ihnen die beeindruckendsten Meisterwerke der Kunst in Berlin vor. Und leiten Sie mit nur einem Klick zu dem entsprechenden Museum. Damit Sie Ihr Lieblingsmeisterwerk dort ganz persönlich live erleben und in Augenschein nehmen können.

Lädt…
 
Send this to a friend