post-title gold fever | Gruppenausstellung | Semjon Contemporary | 19.03.–10.04.2021

gold fever | Gruppenausstellung | Semjon Contemporary | 19.03.–10.04.2021

gold fever | Gruppenausstellung | Semjon Contemporary | 19.03.–10.04.2021

gold fever | Gruppenausstellung | Semjon Contemporary | 19.03.–10.04.2021

bis 10.04. | #2994ARTatBerlin | Semjon Contemporary präsentiert ab 19. März 2021 die Gruppenausstellung gold fever.

Gezeigt werden Arbeiten von Dittmar Danner aka Krüger, Renate Hampke, Ute Essig, Nataly Hocke, Henrik U. Müller, Dirk Rathke, Ursula Sax, Karina Spechter und Bettina Weiß. Special guest: Uli Aigner, ONE MILLION.

Seit einem Jahr leben wir in einer Ausnahmesituation, die wir uns kurz zuvor nicht einmal als Albtraum hätten vorstellen können. Corona bestimmt unseren Alltag!
Die Warnungen vor kommenden weltweiten Epidemien und deren Auswirkungen auf unser Leben hingegen waren eigentlich seit Jahrzehnten bekannt. Ernst haben sie nur wenige genommen. Nun sind wir mittendrin und hoffen, dank der in Windeseile maßgeschneiderten Vakzine bald der leidvollen Misere entkommen zu sein. Wir sind wieder guter Dinge im Frust des neuen Alltags.

Unser soziokulturelles Leben ist völlig umgekrempelt worden: physische Kontaktarmut mit Familie, Freunden, Bekannten dominiert den Alltag, und das so selbstverständliche Aufgehen in der Gruppe (wie groß sie auch immer war) und die Teilhabe an Konzerten, Theaterstücken und auch Ausstellungen in Museen und Galerien wurden uns genommen. Die Sehnsucht nach Kunst und Kultur hingegen wird immer größer.

Da kommt es wie gerufen, wenn bei anstehenden Lockerungen durch die Politik die nächste Gruppenausstellung den Titel gold fever trägt.

ART at Berlin - Courtesy of Semjon Contemporary - Karina Spechter -
Karina Spechter, Glück, 2001, 59 x 63 x 60 cm, PVC-Folie / PVC film

Die Ausstellung kann als Symbol für die Neugier auf das Neue, für den Aufbruch stehen, aber auch die Sicherheit und den Reichtum implizieren: Reichtum ist im Sinne der Vielfalt der Kunst- und -Kulturbegegnungen allemal, aber auch der Reichtum für das, was wir gerade im letzten Jahr begriffen haben – die Kunst und Kultur sind unser selbstdefinitorisches Gewebe und die Projektionsfläche, aber auch das geistige Grundnahrungsmittel für unser Menschsein. Kein privates Ereignis, kein privates Miteinander gibt es, in dem nicht die Kultur wesentlicher Bestandteil wäre!

Dass die deutsche Politik Kultur und Freizeit in einen Topf geworfen hat, ist beschämend. Heißt es nicht, oder zumindest hieß es nicht einmal: Die Deutschen, das Volk der Denker und Dichter? Wie tief ist die Welt der Kultur in der Wahrnehmung der politischen Nomenklatura gesunken, wie fern von ihr gerückt, um sich fast trashmäßig auf den Begriff von Freizeit reduziert zu finden? Deutschland ein heruntergekommener Erlebnispark in Spaßhosen, könnte man meinen. Neuerdings besinnt man sich und verwendet zumindest wieder den Begriff Kultur.
Den zahlreichen Aufbegehrenden sei Dank!

Die Kunst lockt und erweitert unseren Verstand. Sie wird zum gold fever, zum Goldrausch.
Wir wissen aber auch: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Blendwerk kann auch eine Strategie der Kunst sein. Nicht jeder, jede Künstler:in kann das kostbare Material als Rohstoff nutzen. Die Petrochemie springt dafür ein. Die Illusion von Gold gaukelt dessen Wert vor, bedient sich aber der über Jahrtausende geformten Metapher von Reichtum und Macht, und transzendiert das Göttliche und die Weite seines – oder gottfern gesprochen – des geistigen Universums. Die Kunst hat die Religion ersetzt. Sie schafft in ihrer Diversität – ob Malerei und Bildhauerei, Theater und Oper, Popmusik, Performance, Neue Musik oder Tanz – den geistigen Raum, den Resonanzraum für die Suche nach uns selbst. Sie hilft uns zu begreifen, wer wir sind. Die Zwangspause von nunmehr einem Jahr hat uns sicherlich näher zu uns selbst gebracht.

In Krisenzeiten gibt es in der Wirtschaft – wen wundert’s – die Flucht ins Gold.
Nicht ohne Grund!

ART at Berlin - Courtesy of Semjon Contemporary - Uli Aigner -
Uli Aigner, ONE MILLION (Detail / detail), Porzellan, 12 Karat Gold / porcelain, 12 karat gold

Wenn neben den Galeriekünstler:innen als special guest Uli Aigner mit einem Auszug ihres Lebenswerkes ONE MILLION eingeladen wurde, hat dies neben der verführerischen 12 karätigen Goldfassung der Innenwände ihrer weißen Porzellangefäße einen weiteren Grund: Der Anspruch und die Realität ihres Werkes können wunderbar das transzendieren, was längst Wirklichkeit geworden ist. Die Gleichzeitigkeit von allem in dieser so großen Welt, die allerdings ein verschwindend geringer Bruchteil des Universums ist. Corona hat uns spätestens jetzt klargemacht, dass wir alle mit allem verwoben sind. Das für uns nicht sichtbare Virus hat die Welt im Nu in Geiselhaft genommen. Die Globalität hat ihre Chancen, aber auch ihren Preis. Übrigens ließe sich mit Gold dem Virus Grenzen setzen. Gold ist nämlich antiseptisch.

Semjon H. N. Semjon im März 2021

Die Ausstellung kann nach telefonischer Vereinbarung unter 030-7841291 besucht werden. Wer schon vor der Tür stehen, wird ohne Umstände eingelassen, wenn kein Andrang herrscht. Zur Brechung von Infektionsketten ist die Galerie allerdings verpflichtet, den Namen, die Emailadresse und die Telefonnummer zu hinterlegen.

Vernissage: Aufgrund der aktuellen Situation entfällt die Eröffnung

Ausstellungsdaten: Freitag, 19. März bis Samstag, 10. April 2021

Zur Galerie

 

 

Ausstellung gold fever – Semjon Contemporary | Zeitgenössische Kunst – Contemporary Art – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin

 

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