bis 23.01. | #2898ARTatBerlin | Galerie Max Hetzler präsentiert ab 31. Oktober 2020 in den beiden Galerien Bleibtreustraße 15/16 und 45 die Ausstellung And thus we existed mit Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen des Künstlers Glenn Brown.
Mit seinem vielseitigen Œuvre, welches Malerei, Bildhauerei und Zeichnungen umfasst, zählt Brown zu den etabliertesten zeitgenössischen Künstlern Großbritanniens. In seinen Werken bedient er sich Vorbildern der Kunstgeschichte und Pop-Kultur, wobei künstlerische Epochen und stilistische Elemente verschiedener Genres miteinander verschmelzen. Die Grenzen zwischen Schönheit und Abscheu verwischend, erzeugt Brown eine emotionale Spannung und überwindet gleichermaßen zeitliche und bildnerische Konventionen.
Die Alten Meister, Surrealisten oder auch Künstler wie Karel Appel, Frank Auerbach, Georg Baselitz und Science-Fiction-Künstler wie Chris Foss sind Quelle der Inspiration für sein Schaffen. Ausgehend von Reproduktionen der Werke, beginnt Brown damit, das Bild zunächst digital zu manipulieren bevor er es in Gemälde von teils unheimlicher Natur umwandelt, bei denen Farben und Formen einer Neubewertung unterzogen werden. In seinem konzeptionell von der Appropriation Art abweichendem künstlerischen Prozess wird deutlich, dass der Fokus seines Arbeitens nicht auf dem Bild als solchem liegt, sondern vielmehr in den Möglichkeiten, die sich aus diesem ergeben.
In Browns fünfter Ausstellung in der Berliner Galerie wird eine Auswahl neuerer Arbeiten präsentiert. Aus grellen Farben und sich windenden Linien, die Browns früheren Werken entliehen sind, entstehen deformierte und ungreifbare Porträts. Körperteile und Gesichter verschmelzen und hinterlassen bei dem Betrachter ein unbehagliches Gefühl. Fließende Bewegungen schaffen einen Barock anmutenden Duktus, der das Auge auffordert unablässig über die Bildoberfläche zu wandern, während aus rätselhaften Motiven und Titeln absurde Narrationen entstehen.
Glenn Brown, Black Ships Ate the Sky, 2020
Foto: def image
Im selben Maße komplex und vielschichtig wirken Browns Zeichnungen zugleich befremdlich und vertraut, grotesk und doch anmutig. Mit einem Pinsel wird die schwarze Tinte oder Farbe auf einen meist kolorierten Untergrund aufgetragen, teils in weißen Nuancen hervorgehoben, ganz in der Manier Alter Meister wie Abraham Bloemaert oder Albrecht Dürer. Einige Zeichnungen sind in antike Rahmen gefasst, die vom Künstler selbst in unterschiedlichen Regionen Italiens zusammengetragen wurden. Ihre fein gearbeiteten Holzschnitzereien, geschwungenen Linien und sich überschneidenden Formen finden sich in Browns Zeichnungen wieder.
In seinen jüngsten Skulpturen verarbeitet Brown bereits existierende Bronze- und Zinkfigurinen als Träger für die Ölfarbe, die pastos in dicken Schichten aufgetragen wird. Die wild in den Raum wuchernde Farbe scheint dabei die stützende Figur in ihrer Fülle zu vereinnahmen. Als ob Browns Gemälde in den dreidimensionalen Raum treten, setzen diese berstenden Konstruktionen seine kontinuierliche Verwischung medialer Grenzen fort: Zeichnungen werden Gemälde, Malerei wird Bildhauerei.
Glenn Brown (1966, Hexham), lebt und arbeitet in London. Im Jahr 2000 wurde er für den Turner Prize nominiert. Browns Werke wurden in Einzelausstellungen in renommierten Institutionen gezeigt, darunter das Musée National Eugène Delacroix, Paris (2019); Jordan Schnitzer Museum of Art, Eugene, Oregon and Laing Art Gallery, Newcastle (beide 2018); Museo Stefano Bardini, Florence; Rembrandt House Museum, Amsterdam und Contemporary Art Centers, Ohio (alle 2017); Des Moines Art Center, Iowa und Fondation Vincent Van Gogh, Arles (beide 2016); Frans Hals Museum, Haarlem (2013); Upton House, Oxfordshire (2012); Ludwig Museum, Budapest (2010); Tate Liverpool und Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin (beide 2009); Kunsthistorisches Museum, Wien (2008); Serpentine Gallery, London (2004); Domaine de Kerguéhennec, Frankreich (2000). Browns Arbeiten sind Teil der Sammlungen des Art Institute of Chicago; The Museum of Modern Art, New York; Tate, London; Walker Art Center, Minneapolis; British Museum, London; FRAC – Limousin, Limoges; The Laing Art Gallery, Newcastle; und Centre Pompidou, Paris.
Eröffnung: Samstag, 31. Oktober 2020, 11:00 – 18:00 Uhr
Um das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird gebeten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Wartezeiten beim Einlass können möglich sein, wenn sich eine bestimmte Anzahl von Personen in den Galerieräumen befindet
Ausstellungsdaten: Samstag, 31. Oktober 2020 – Samstag, 23. Januar 2021
Zur Galerie
Ausstellung Glenn Brown – Galerie Max Hetzler | Contemporary Art – Zeitgenössische Kunst in Berlin – Ausstellungen Berlin Galerien – ART at Berlin
Glenn Brown u. ähnliche Künstler interessieren mich sehr.
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