bis 13.10. | #2189ARTatBerlin | janinebeangallery zeigt ab 8. September 2018 die Ausstellung DU, VENUS UND ICH mit den Künstler*innen Anna Borowy, Peter Doherty, Beate Höing und Jonathan Meese.
Die janinebeangallery setzt in der Ausstellung „Du, Venus und Ich“ Werke der Künstler Peter Doherty und Jonathan Meese mit denen der Künstlerinnen Anna Borowy und Beate Höing in Relation.
Collagen, Zeichnung und Installation des britischen Künstlers, Musikers und Dichters Peter Doherty treffen auf die Gemälde der Berliner Künstlerin Anna Borowy, ungestüme Mixed Media Arbeiten von Jonathan Meese finden sich im Zusammenspiel mit den filigranen Keramiken von Beate Höing.
Die Ausstellung bietet nicht nur die Möglichkeit, über die Gegensätze der künstlerischen Positionen ihre jeweiligen Eigenschaften im Vergleich neu und aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Darüber hinaus offenbaren sich gemeinsame Merkmale in den zunächst eher komplementär wahrgenommenen Werken. Bei aller inhaltlichen Aufladung und emotionalen Widmung den Motiven lässt sich bei allen Künstlern der Ausstellung eine unprätentiöse Herangehensweise an die Sujets feststellen, sei es durch eine spürbar intuitive, unumwundene Technik oder durch die gelebte Authentizität ihrer direkt ansprechenden Inhalte und offenen Konzepte.
Anna Borowy Summer Night With A Passenger 160 x 150 cm 2018
Anna Borowy, geboren 1985 in Uelzen, studierte Malerei bei Prof. Werner Liebmann an der Kunsthochschule Berlin Weissensee. Ihre Gemälde werden international ausgestellt. Ihre Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen. Die Künstlerin konfrontiert in ihren Gemälden mit großen zentralen Porträts oftmals vor naturhaft-symbolischen bis abstrakt strukturierten Hintergründen. An den Protagonisten im Vordergrund fällt auf, wie deutlich sie abgesetzt und konturiert sind, was einhergeht mit ihrer auffällig vorgerückten Nähe zum Betrachter. Dadurch sind ihre Körper an den Bildrändern teilweise „abgeschnitten“ oder anders interpretiert in den Raum des Publikums erweitert. In Verbindung mit der überraschenden Plastizität der Figuren findet sich der Betrachter quasi in Gesellschaft mit diesen wieder vor einem mitunter dramatischen aber relativ fernen Hintergrund.
Die leuchtend hellen Personen gehen zwar teilweise in die Flächen der Umgebung auf und sind sogar stellenweise nicht ausgemalt, aber insbesondere die Schärfe ihrer Gesichter, Hände und Kleidung hebt sie deutlich von den offenen, mithin wabernden Hintergründen ab. Die Porträtierten in den Gemälden Borowys zeigen entweder eine kontemplative innere Einkehr oder blicken den Betrachter konzentriert an. Dieser gefasste Blick, ein ruhiger, stummer Bann wirkt jedoch nicht statisch, sondern wie ein unentschiedenes, geladenes Interim. Darin liegt ihre Kraft und Attraktion begründet, in der Vermittlung eines unsichtbaren Ungleichgewichts der Kräfte, deren Freigabe sie ankündigen und die sich Bahn brechen wird.
Die Grundlage für die Entstehung von Borowys Werken ist bei aller konzeptuellen Vorbereitung ein offenes, prozesshaftes Arbeiten. Die Künstlerin steht in einem dynamischen Austausch mit der Form, die Ihre Idee annimmt, bzw. sie legt deren Gestaltung und Einzelheiten auch während des Malens frei. Das Ergebnis ist eine Lebendigkeit, die der bloße Entwurf nicht antizipieren kann.
Peter Doherty, „Siam the Rain“, Collage
Courtesy: Peter Doherty
Peter Doherty, geboren 1979, ist ein britischer Künstler, Musiker und Dichter. Er ist Frontmann der Rock-Bands Babyshambles und The Libertines. Mit 17 gewann er einen Poesiewettbewerb des British Council und wurde als Kulturbotschafter nach Russland geschickt. Er studierte am Adinah Kroner College der University of London Englische Literatur. Danach zog er mit Carl Barât, den er 1996 kennengelernt hatte, in eine Wohnung in den Norden Londons. Zwischen den beiden entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, der sie in Musik, Lyrik und künstlerischen Darstellungen Ausdruck verliehen. Doherty und Barât gründeten in den späten 1990er-Jahren die Band The Libertines. Seine erste Einzelausstellung mit Collagen und Zeichnungen hatte Peter Doherty 2007 in der Londoner Bankrobber Gallery des Banksy Entdeckers Robin Barton. Dieser Ausstellung folgten weitere internationale Präsentationen.
Beate Höing, Hasentraum II, Ton,16 x 40 x 22 cm, 2016
Beate Höing wurde 1966 in Coesfeld / Westfalen geboren. Sie studierte an der Freien Kunstakademie Rhein-Ruhr in Essen und Krefeld bei Veit Johannes Stratmann von 2001 – 2005. Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt die Künstlerin im Jahr 2008 den Kunstpreis der Bernd- Rosenheim-Stiftung, Offenbach. Beate Höing lebt und arbeitet in Coesfeld und Münster. Inspiriert von Ornamenten und Stofflichkeit als kulturhistorische Bestandteile der Volkskunst, von Märchen und Mythen sowie Traditionen und Ritualen, erscheinen diese Einflüsse im Werk der Malerin und Keramik-Bildhauerin Beate Höing in einer ganz eigenständigen Ikonografie. Tatsächlich Vorhandenes, Assoziiertes und Erinnertes fügt sich in einem ambivalenten Spiel aus Realität und Fiktion zusammen, in welchem Traum und Albtraum, Entspannung und Erschrecken dicht beieinander liegen. Inhalte, Materialität und Form sind untrennbar miteinander verbunden. Die Ölgemälde, Keramik-Skulpturen und Installationen der Künstlerin vermitteln zudem eine Begeisterung für die Schönheit, Zartheit und Ästhetik der Dinge sowie die Lust am Spiel mit den gestalterischen Möglichkeiten. Die Arbeiten Beate Höings zeigen einen sehr poetischen, zuweilen ironischen Blick auf Vergangenes, erzählen von Erinnerungen, Träumen und surrealen Welten, auch mit einem humorvollen Augenzwinkern.
Jutta Meyer zu Riemsloh, M.A.
Jonathan Meese, geboren 1970 in Tokio, ist ein deutscher Künstler. Seine Werke umfassen Malerei, Skulpturen, Installationen, Performances, Collagen, Videokunst und Theaterarbeiten. Dabei thematisiert er überwiegend Persönlichkeiten der Weltgeschichte, Ur-Mythen und Heldensagen. Jonathan Meese lebt und arbeitet in Ahrensburg
und Berlin.
Meese arbeitete unter anderem mit den Malern Jörg Immendorff, Albert Oehlen, Tim Berresheim, Daniel Richter, Tal R und dem Komponisten Karlheinz Essl zusammen. Arbeiten von Meese wurden von Museen wie dem Pariser Centre Pompidou, dem Städel Museum in Frankfurt oder dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach angekauft und befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, sowie in privaten Sammlungen in Deutschland (Sammlung Falckenberg), England (Saatchi Gallery) und Österreich (Sammlung Essl). Meese wird von einer Reihe von Galerien vertreten.
Quelle: Wikipedia
Vernissage: Freitag, 7. September 2018, 18:00 – 21:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 8. September – Samstag, 13. Oktober 2018
Öffnungszeiten Berlin Art Week 2018: Freitag, 28. 9. 2018, 11-20 Uhr | Samstag, 29. 9. 2018, 10-17 Uhr | Sonntag, 30. 9. 2018, 14-19 Uhr
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Bildunterschrift Titelbild: Peter Doherty, „Siam the Rain“, Collage, Courtesy: Peter Doherty
Ausstellung DU, VENUS UND ICH – janinebeangallery | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin