post-title Best of galerie gerken | Gruppenausstellung | galerie gerken | 02.03.-23.05.2018

Best of galerie gerken | Gruppenausstellung | galerie gerken | 02.03.-23.05.2018

Best of galerie gerken | Gruppenausstellung | galerie gerken | 02.03.-23.05.2018

Best of galerie gerken | Gruppenausstellung | galerie gerken | 02.03.-23.05.2018

bis 23.05. | #1862ARTatBerlin | galerie gerken präsentiert ab 2. März 2018 die Gruppenausstellung „Best of galerie gerken“ mit den Werken von 14 Künstlerinnen und Künstlern der Galerie.

Mit der Ausstellung Best of galerie gerken soll erstmalig ein umfassender Überblick der vertretenden künstlerischen Positionen ermöglicht werden. Auf zwei Etagen präsentieren 14 Künstler ihre Arbeiten, die in ihrer Diversität von den klassischen Genres bis hin zur kinetischen Plastik reichen. Die Heterogenität des Galerieprogramms, die unterschiedlichen Qualitäten und Stärken der Positionen, entfalten hierbei einen komplexen Dialog untereinander, sodass sich einerseits überraschende Gemeinsamkeiten, andererseits auch weite Unterschiede aufzeigen. In ihrer Gesamtheit erzählt diese Präsentation von der Einheit in der Diversität, einem offenen Programm, das sich in seiner Zusammenstellung ausschließlich nach der Außerordentlichkeit der Positionen richtet.

Teilnehmende Künstler*innen:

Tinka Bechert ∙ Julia Benz ∙ Jan Bernstein ∙ Peter Feiler ∙ Anja Fußbach ∙ Helga Gerken-Grieshaber
Armin Göhringer ∙ Nils Kasiske ∙ Tegene Kunbi ∙ Dieter Mammel ∙ Werner Pokorny ∙ Peter Tomschiczek ∙ Voré ∙ Peter Wackernagel

Tinka Bechert formuliert in ihrer Malerei grundlegende Fragen an das Medium und seine Mittel. Mit einem außerordentlichen Gespür für Farbe und Komposition, ermöglicht Bechert neben dem reinen ästhetischen Empfinden, stets eine vielschichtige inhaltliche Dimension. Diese nährt sich unter anderem durch die verschiedenen Zeit- und Lebenseindrücke von Bechert, wobei ihre Geburtsstadt Berlin und ihr gewählter Wohnort an der Westküste Irlands als zentrale Einflüsse gelten. Im Rahmen dieser Ausstellung präsentiert Bechert ganz neue Wege ihres malerischen Ausdrucks. Die Abstraktion in der Freifläche nimmt hierbei einen zentralen Stellenwert ein, gibt den Formen ihren Raum zum Wirken, Bewegen und Entfalten.

Julia Benz‘ Malereien begehen den Grenzgang zwischen alltäglich Sichtbarem und mystischer Verborgenheit. Beide Erlebniswelten sind hierbei nicht voneinander abgeschlossen, sondern beeinflussen sich dynamisch, lassen feine Zwischenebenen und ferne Deutungshorizonte entstehen. Das Offenbaren und Verschleiern, die abstrakte Auflösung in der formalen Andeutung gehen in der Malerei von Benz Hand in Hand und zelebrieren die Ambivalenz als inhaltlichen und kompositorischen Anlass. Der Betrachter kann tief in die Farbwelten eintauchen, das Phänomen der Pinselbewegung verfolgen, sich im Dicht aus Farbüberlagerungen verlieren und in Benz‘ bodenlosen Farbkosmos fallen.

Peter Feilers energetische Acryl-Malereien ziehen den Betrachter tief in ihre multiperspektivische Bildwelt. Die Arbeit youhu ! orientiert sich streng an der Mittelachse des Polyptychons und besticht durch die motivische Spiegelung: die wiederkehrenden Figuren formieren sich zu einem Muster, das sich als formale Idee von der Gesamtanlage bis ins Detail zieht. Dadurch eint Feiler sein komplexes Szenario in dem sich die verzerrten Protagonisten in überspitztem Enthusiasmus dem hingehaltenen Eis entgegenwerfen. Das menschliche Dasein und die daran gebundenen Abgründe, das Groteske von Gefühlswelten und ein existenzialistischer Weltschmerz treffen hier auf eine überbunte und leichte Mal- und Zeichenstilistik, wodurch der Kontrast unseres paradoxen Hier und Jetzt weiter getragen wird.

 Anja Fußbach erkennt die Protagonisten alltäglicher Absurditäten auf den ersten Blick. Mit einer ironischen Feinfühligkeit für eine überdeutliche Formulierung findet die Gesellschaftskritik ein zeitgemäßes Antlitz. Enthemmt und verehrend werfen sich die sorglosen Konsumenten vor die Füße der Konzerne, lieben die Zuckersüße des Statussymbols im Küchenschrank. An der Idee von Nutella kulminiert jene Gedankenlosigkeit die in Verbindung mit der Arroganz der Sorglosen eine gefährliche Mischung eingeht. Fußbachs Materialcollagen in Kombination zu ihrem handwerklichen Können und ihrer inhaltlichen Ausrichtung zeichnen ein komplexes Bild, das den Perversionen der heutigen Zeit gerecht wird.

Die kinetischen Arbeiten von Jan Bernstein verbergen unter ihrer feinen Eleganz Fragen an die Zeitlichkeit. Die kontinuierliche Veränderung der Erscheinung, das zarte Surren perfekter Mechanik und die Bewegung als inhaltlicher Motor vereinen sich zu einer komplexen Reflexion von Vergänglichkeit. Die minimalistische Ästhetik bringt hierbei die notwendige Ruhe zur Kontemplation mit sich, sodass der Betrachter erst im Verweilen die thematische Komplexität greifen kann. Sanft und sensibel agieren die Werke Bernsteins als Möglichkeit des Innehaltens in Zeiten lauter Unaufmerksamkeiten.

Die Werkzyklen von Helga Gerken-Grieshaber hinterfragen gesellschaftliche Konstrukte und finden in Selbstironie und Bodenständigkeit eine erfrischende Unaufgeregtheit im Umgang mit dem eigenen Künstlerdasein. Die Künstlerin schafft den Grenzgang von tiefgehender Reflexion emotionaler Zustände sowie klarsichtiger Ehrlichkeit und führt einen offenen Dialog mit dem Betrachter, wodurch sie ihren Werken eine schonungslose Zugänglichkeit verleiht. In ihrer Werkserie runter mit den Klamotten setzt sie sich mit politisch Relevantem auseinander: Die Verhüllung von weiblichen Körpern aufgrund religiöser Vorschriften tritt eine komplexe Debatte im Hinblick auf die weibliche Emanzipation los und wird Gegenstand ihrer Arbeiten.

Armin Göhringers bevorzugter Werkstoff ist das Holz und seine natürliche Beschaffenheit. Er arbeitet ausschließlich aus einem Stück und skulptiert die filigranen Kompositionen zu einem dialektischen Zusammenspiel von Tragen und Lasten, Druck und Gegendruck. Dabei befinden sich der Künstler und der Werkstoff in einem intensiven Dialog, der von den Grenzerfahrungen des statisch Möglichen geprägt ist. Ungeachtet des massiven Materials wirken die Skulpturen durch filigrane Vernetzungen und das Balancieren schwerer Elemente auf dünnen Stegen in einem austarierten Gleichgewicht fragil und fest zugleich. Die dunkel monochrome Färbung des Holzes verleiht den Werken eine grafische Abhebung vom umliegenden Raum ohne diesen hierbei auszuschließen.

Als Bildhauer und Illustrator allegorisiert Nils Kasiske genreübergreifend ikonische Bilder und Symbole und wirft dabei einen zynischen Blick auf den modernen Zeitgeist, der von Personenkult, Massenkonsum und Selbstinszenierung bestimmt wird. In seiner Serie The Misanthropist´s Gym präsentiert Kasiske in ironischer Überhöhung die ewige Sehnsucht nach Autoritäten. So erhalten Gewichte und Boxsäcke namenlose Gesichter, die stumm in Richtung blinder Selbstoptimierung blicken. Die Anonymität durch Machtlosigkeit, die gelebte Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Individuum und der Druck der Leistungsgesellschaft richten einen unverstellten Blick auf die Problematiken unserer heutigen Zeit.

Tegene Kunbis abstrakte Malereien ziehen ihre Wirkungskraft aus dem Spannungsverhältnis flächiger Geometrie und vielschichtiger Tiefenstaffelung. Lasur über Lasur liegen die intensiven Farbstreifen übereinander und berichten vom künstlerischen Prozess‘ Kunbis: Der vorherige malerische Moment wird fast vollständig von einer neuen Schicht überdeckt ohne dabei verloren zu gehen. Zart durch den neuen Strich schimmernd, in der Farbmischung symbiotisch wirkend oder als haptische Aufbäumung am Rand der Flächen bezeugen die Malereien Kunbis ihre eigene narrative Zeitlichkeit.

In zarter Monochromie seiner getuschten Malereien gibt Dieter Mammel Einblicke in seine persönlichen Erlebnisse in Wechselwirkung zu aktuellen politische Debatten. Zentrale Themen wie Flucht, Reise und Verortungen des Menschen in der Gesellschaft sowie die damit verbundenen Sehnsüchte nach Ankunft und Akzeptanz werden in seinen Arbeiten thematisiert und aufgegriffen. Mammel erkennt dabei sensibel die emotionalen Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Extremen und ermöglicht dem Betrachter ein tiefsinniges Abbild seiner, beziehungsweise unserer Welt.

Werner Pokorny formuliert grundlegende Fragen an die Komposition, Körper-Raum-Beziehungen und Materialität. Im Zentrum der bildhauerischen Auseinandersetzung steht das Material Stahl, dessen konzentrierte Formensprache den Arbeiten eine archaische Wirkung verleiht. Eine immer wiederkehrende Chiffre in den Arbeiten von Pokorny ist das Haus, mal voluminös, in der Kontur betont, perspektivisch verzerrt und leicht gekippt. Das bildhauerische Potential der formalen Variation eines Themas ist sogleich eine Hommage an die Poesie des Objekts und seine Komplexität. Durch das Rosten des Stahls erhalten die Werke Pokornys eine weitere Deutungsebene. In ihrer Massivität finden die Arbeiten im dunklen Rotbraun ihre eigene Zeitlichkeit und damit Vergänglichkeit.

Peter Tomschiczeks Arbeiten entstehen überwiegend in Werkserien, deren Titel sich der jeweiligen Motivreihe zuordnen lassen: Gatterweg, Senegambia, Bilder vom Meer und Gurunsi. Die Werke aus den jeweiligen Zyklen, belegen in formaler und farblicher Hinsicht ihre Zusammengehörigkeit. Die archaische Naturwahrnehmung ist der Ursprung von Tomschiczeks künstlerischem Schaffen, in der er Impressionen und Naturerlebnisse sammelt. Mit den Wurzeln im Informel begehen Tomschiczeks Arbeiten den Grenzgang zwischen den Genres: In plastischen Materialcollagen vereint sich die Ölfarbe mit Sand und Erde, wodurch die Leinwand eine komplexe Oberflächenstruktur erhält.

Die fragmentierte menschliche Figur steht bei Vorés kleinformatigen Wandobjekten aus Sandstein im Mittelpunkt. Dabei erwachsen die Formen aus der Charakteristik des Steins, der empfindlich auf jegliche Berührung reagiert. Die Bearbeitungsspuren sind dabei für den Betrachter nachvollziehbar und berichten vom künstlerischen Prozess der Formfindung zwischen organischen und abstrakten Elementen. Harte Bruchkanten und weiche Übergänge sind im fragilen Material vereint und erzählen von einem Dualismus, der größere Fragen an den Menschen und seine Wahrnehmung vom eigenen Sein, seiner Welt stellt.

Peter Wackernagels minimalistische Raum- und Wandobjekte basieren auf den Abwicklungen eines unregelmäßigen Hexaeders. Die Werkserie Broken Cubes befasst sich mit der Besinnung auf die elementare Formbildung und ist das konzentrierte Ergebnis einer mehrjährigen Auseinandersetzung mit dem Körper, der Fläche und des Materials. In eleganter Purheit entfalten sich die Werke in den Raum und spiegeln in ihren vielschichtigen Schattenwürfen die Komplexität geometrischer Körper. Umrandet von schwarzer Kontur betont Wackernagel die plastische Bewegung, legt eine weitere Dimension der Wahrnehmung offen und reflektiert so die gewohnte Ordnung von Körper und Raum.

Während des Gallery Weekends vom 27. April bis zum 29. April 2018 ist die Galerie von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.

Vernissage: Freitag, 02. März 2018, 18:00 – 21:00 Uhr

Midissage: Freitag, 27. April 2018, 18:00 – 21:00 Uhr

Performance: Nils Kasiske – Samstag, 28. April 2018, 12:00 – 14:00 Uhr

Performance: Tinka Bechert und Anja Fußbach – Samstag, 28. April 2018, 19:00 Uhr

Ausstellungszeitraum: Freitag, 02. März 2018 – Mittwoch, 23. Mai 2018

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Bildunterschrift Titelbild: Courtesy galerie gerken

Ausstellung Best of galerie gerken – Gruppenausstellung – galerie gerken | Contemporary Art – Kunst in Berlin – ART at Berlin

 

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