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bis 17.12. | #3697ARTatBerlin | Galerie Barbara Thumm präsentiert ab 5. Semptember 2022 (Vernissage 04.11.) die Ausstellung “ In Order of Appearance“ der Anna K.E + Gruppenausstellung „The Greatest Source of My Longing“,
Flüstern ist eine stimmlose Art der Phonation, bei der die Stimmbänder so abgetragen werden, dass sie nicht vibrieren; die Luft strömt zwischen den Arytenoidknorpeln hindurch und erzeugt beim Sprechen hörbare Turbulenzen.
In Anna K.E.’s neuer Ausstellung „In Order of Appearance“ sind 33 Werke in einem Raster aufgehängt. Jeder Rahmen enthält einen überdimensionalen, lackierten Bilderrahmen mit einer kleinen Zeichnung in der Mitte. K.E. begann die Serie 2018 während eines Roadtrips von Los Angeles nach New York und arbeitete während ihrer weiteren Reisen weiter daran. Auf Seiten, die sie aus einem Skizzenbuch herausgerissen hat, hat sie Porträts von Menschen gezeichnet, die sie auf ihrem Weg getroffen hat. Doch diese Porträts sind keine realistischen Darstellungen: Die Gesichter sind auf abstrakte Formen reduziert, wobei einige geometrisch und konstruiert, andere spontan und ornamental wirken. K.E. selbst bezeichnet sie als Avatare, da sie keine Ähnlichkeit mit den Porträtierten haben, sondern assoziative Darstellungen aus ihrer Erinnerung sind.
ANNA K.E. #22 (2021) Oil pastel on paper 21 x 16,5 cm
Da wir täglich Computer und Smartphones benutzen, haben wir uns daran gewöhnt, Bilder in Rastern auf Websites wie Instagram und Pinterest zu sehen. In einen Ausstellungsraum übertragen, steht diese Art der Bildpräsentation in Spannung zu den kleinen, intimen Ölpastellporträts. Sowohl diese Porträts als auch die handlackierten Passepartouts, in denen sie sich befinden, wurden von Hand gefertigt.
Dieses Spiel von Intimität und Subjektivität setzt sich in der Klanginstallation False Sequence fort. Eine Duschkabine ist nicht in der Ecke, sondern in der Mitte des Raumes platziert, was der fragilen Glasstruktur eine paradoxe Qualität verleiht, die sie ungewohnt macht. In das Glas sind zwei Lautsprecher eingelassen, aus denen der Klang eines leisen Flüsterns ertönt. Es ist die Stimme von K.E., die selbst geschriebene Texte liest, die wie die Porträts abstrakte Reflexionen und Erinnerungen an ihre Reisen und früheren Ausstellungen sind. Die besondere Akustik zwingt die Ausstellungsbesucher, ganz nah an die Lautsprecher heranzutreten, um die Intimität zweier aneinander gepresster menschlicher Körper zu simulieren. Das leise Flüstern erinnert auch an die ASMR-Videos, die heute auf Websites wie YouTube so beliebt sind. ASMR steht für Autonomous Sensory Meridian Response (autonome sensorische Meridianreaktion), also ein Kribbeln auf der Haut, das durch einen akustischen oder taktilen Reiz ausgelöst wird und von vielen Menschen als angenehm und beruhigend empfunden wird.
ANNA K.E. #39 (2019) (Gallery archive no.:AK.-19-006) Oil pastel on paper 21 x 16,5 cm
Die intime Art und Weise, in der die Besucher eingeladen werden, sich auf die Installation einzulassen, spricht die Erfahrung einer Dusche an, die normalerweise ein privater, in sich geschlossener Raum ist, in dem man sich entspannen und seinen Körper reinigen kann. Doch in diesem Fall dienen die formalen Qualitäten der freistehenden Glasstruktur dazu, die Besucher in ihrer Zerbrechlichkeit auszusetzen, so dass sie selbst Teil der Ausstellung werden. So entsteht eine doppelt voyeuristische Situation, in der wir scheinbar die Gedanken der Künstlerin hören können, wenn wir ihrem leisen Flüstern lauschen, während gleichzeitig andere Besucher uns dabei beobachten können.
Diese Ausstellung stellt eine neue Etappe im künstlerischen Schaffen von Anna K.E. dar. Beide Installationen sind in Übergangssituationen entstanden und haben ihren Ursprung in flüchtigen Momenten, die sie eher subjektiv als objektiv dokumentiert hat.
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The Greatest Source of My Longing
Die ausgestellten Werke spiegeln die aktuellen Themen der Generation, des sozialen Kommentars und der Heimat wider. Mit dem Schwerpunkt auf der Figuration wecken die Kunstwerke Nostalgie und laden zu Geschichten ein.
Die Betrachter sind als unparteiische Zaungäste des häuslichen Geschehens eingeladen. Sie gehören nicht direkt dazu, sondern beobachten die visuelle Dynamik und die gemalten Beziehungen. Ihr Platz ist es, die Erfahrungen, die Erzählung, den Raum zu unterscheiden.
Ofunne Azinge: For The Love We Share, 2022 , Acrylic paint, pencil and photo transfer on board, 170 x 220 x 3 cm
Azinges Arbeit befasst sich mit Familiengeschichten und ihrem britisch-nigerianischen Erbe. Sie konzentriert sich auf die traditionelle „männliche“ Rolle im Familienleben – sowohl den Druck als auch die verborgenen Gefühle. Ajani bietet einen glühenden Dreiklang der familiären Liebe, der auf die inneren Emotionen reagiert, die durch ein neues Familienmitglied ausgelöst werden. Erheriene-Essis Werk erkundet eine vertraute Familienszene, die von Generationen beobachtet wird.
Jede Künstlerin beginnt ihre Arbeit mit einer Fotografie. Azinge überträgt Fotografien, Ajani schafft aus Bildern, Erheriene-Essi erforscht Archive. Sie alle sind „Bildermacher“. Die Werke werden daher im Anschluss an die Einzelausstellung der ikonischen Fotografin Carrie Mae Weems in einer kraftvollen Präsentation gezeigt: Carrie Mae Weems, in der Galerie
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Vernissage: Freitag, November 4 , 18.00 – 21.00 Uhr
Ausstellungsdaten: Samstag, 5. November – Samstag, 17. Dezember 2022
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Bildunterschrift Titel: ANNA K.E. #41 (2022) Oil pastel on paper 21 x 16,5 cm
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