bis 25.04. | #0037ARTatBerlin | Die Einzelausstellung der CWC Gallery zeigt mit über 70 Arbeiten aus dem Zyklus »Mauer I–IV« das Hauptwerk des Künstlers Jens Lorenzen, der in seinem Schaffen mit Einflüssen der Pop-Art und Freskenmalerei der italienischen Renaissance den Verlust der Bedeutungshoheit von Zeichen thematisiert.
Das Konzept von »Mauer I–IV«
Was haben eine »Bild«-Schlagzeile, die Pariser Friedenskonferenz von 1946, die DDRZigarrenmarke Sprachlos, eine Apple-Werbetafel und das Logo der Sneakerfirma Converse gemein? Die Aufforderung des Erschließens eines Zusammenhangs drängt sich dem Betrachter des Werkes »Converse« (Mauer I, Element +4) von Jens Lorenzen auf, in dem all jene Inhalte visuell verdichtet sind. Dem Künstler erschließt sich hier ein assoziativer Zusammenhang. »Nichts ist so wie es scheint«, sagt Jens Lorenzen und meint damit den Verlust der Eindeutigkeit von Wörtern und Zeichen. Dieses Phänomen verarbeitet der Maler in seinen Werken, indem er Symbole, Markenlogos, Plakate, Werbetafeln oder Zeitungsartikel vereint, die auf dem ersten Blick keinen kausalen Zusammenhang zu haben scheinen, deren assoziative Verbindung sich jedoch aus der Hinterfragung des Zeichens ergibt: »Indem ich die Dinge und Zeichen beim Wort nehme, entstehen Absurditäten.« So steht »Bethesda« (Mauer IV, Element +17) sowohl für die berühmte Zisterne in Jerusalem sowie für das Krankenhaus, in dem John F. Kennedy obduziert wurde. John F. Kennedy – eine mythische Figur mit mannigfachen Bezügen im gesamten Kulturraum – ist eines seiner Hauptmotive. Wie ein Leitfaden zieht sich das Thema JFK von Element zu Element der Mauer IV.
Auch Israel stellt einen solchen Themenkomplex dar, dem eine ganze Serie von Elementen der Mauer III gewidmet ist. Tiefgreifende gesellschaftlich relevante Fragen greift Jens Lorenzen mal komisch, mal kontemplativ und immer komplex auf. Hunderte von Zusammenhängen verknüpft Jens Lorenzen in seinen präzise kreierten Wandbildern und verwebt sie zwischen den Mauerstücken übergreifend. Jede seiner vier Mauern sieht der Künstler als ein Bild, nur das dieses nicht fertig
wird – er sprengt damit den Raum und versucht ihn auf der Mauer wieder einzufangen.
Jens Lorenzen
Jens Lorenzen wurde 1961 in Schleswig geboren. Nach dem Abitur 1981 und einer Ausbildung zum Tischlergesellen studiert Jens Lorenzen ab 1985 Malerei unter Prof. Hermann Albert an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Mit seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1991 beginnt Jens Lorenzens künstlerische Karriere. Das Schaffenswerk des Malers ist seit jeher geprägt von kunsthistorischen und biografischen Einflüssen: von Aufenthalten in den USA über die Auseinandersetzung mit der Pop-Art bis hin zur Freskenmalerei der italienischen Renaissance. Der laufende Zyklus »Mauer I–IV« gilt als eines seiner Hauptwerke. Im Rahmen der Fertigstellung des Werkes »Wir sind Papst!« wird ihm im Jahr 2010 die Ehre einer Audienz beim damaligen Papst Benedikt XVI zuteil, dem er die Arbeit überreichen durfte. Die Werke von Jens Lorenzen sind seit über 20 Jahren Bestandteil zahlreicher renommierter Einzel- sowie Gruppenausstellungen und werden auf internationalen Kunstmessen präsentiert, darunter u.a. auf der Art Karlsruhe, Art Miami und Kunst Zürich. Darüber hinaus sind die Werke von Jens Lorenzen in bedeutenden Kunstsammlungen vertreten (u.a. Axel Springer Verlag, Commerzbank, Museumsberg Flensburg, Norddeutsche Landesbank, Volkswagen Bank).
Ausstellungsdaten: Samstag, 07. März – Samstag, 25. April 2015
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Bildunterschrift: Jens Lorenzen, Mauer | Element +11 »DIETER«
Jens Lorenzen – CWC Gallery – Kunst in Berlin Künstler ART@Berlin
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