post-title Gruppenausstellung | Künstlerhaus Bethanien | 13.04.-06.05.2018

Gruppenausstellung | Künstlerhaus Bethanien | 13.04.-06.05.2018

Gruppenausstellung | Künstlerhaus Bethanien | 13.04.-06.05.2018

Gruppenausstellung | Künstlerhaus Bethanien | 13.04.-06.05.2018

bis 06.05. | #1990ARTatBerlin | Künstlerhaus Bethanien zeigt seit 13. April 2018 eine Gruppenausstellung der KünstlerInnen Brook Andrew, Timur Celik | Erdoğan Zümrütoğlu , Muriel Gallardo Weinstein, Tomoyuki Ueno und Ze Wei.

Die KünstlerInnen werden zum Gallery Weekend 2018 in diesen Ausstellungen präsentiert:

Brook Andrew
Stretching the Guidelines of Glue

Timur Celik | Erdoğan Zümrütoğlu
Eyewitness

Muriel Gallardo Weinstein
On weaving a basket

Tomoyuki Ueno
Schwarzwald

Ze Wei
Peace is upon me the day of my birth, and the day of my death,
and the day of my being raised up alive.*

*The noble Qur’an, Surat Maryam {19:33}

Brook Andrew

Stretching the Guidelines of Glue ist Brook Andrews erste Einzelausstellung in Berlin. Seine interdisziplinäre Kunstpraxis nutzt historische und aktuelle Ausdrucksformen, Bilder und Texte, um Vergleiche zwischen der Kolonialgeschichte und der Moderne Australiens und anderer Länder weltweit zu ziehen. Inspiriert durch sein persönliches kulturelles Erbe (Wiradjuri und Keltisch), will Andrew vergessene Geschichten wieder sichtbar machen und dadurch mit Blick auf gängige Narrativen oder blind spots in pädagogischen und künstlerischen Praktiken einen neuen Diskurs anstoßen, der alternative Geschichtsinterpretationen in der gegenwärtigen Welt entwickeln kann.

Andrews Präsentation im Künstlerhaus Bethanien vereint frühere mit neuen Arbeiten, die seine Recherchen des vergangenen Jahres in Berlin reflektieren. Der Künstler arbeitet vorwiegend mit Assemblagen, die Erzählungen, Archiv- und eigenes Recherchematerial miteinander verweben. Durch das Zusammenführen von skulpturalen Elementen mit Neon und Video fordert er das Publikum dazu heraus, neu über Geschichte, Identität und die Orte zu reflektieren, die wir selbst bewohnen.

Der Begriff „glue“ (Leim) im Ausstellungstitel steht dabei metaphorisch für den Zusammenhang diverser Orte des Kolonialismus international und deren damit verbundenen Bezug zu Gedenkstätten in Berlin, Deutschland und Europa – für den Künstler ein wichtiger Verweis mit Blick auf das Fehlen einer Gedenk-Kultur bezüglich der Verluste und des Überlebens der Ureinwohner in seiner Heimat Australien.

Brook Andrew *1970 in Sydney, Australien, lebt und arbeitet in Melbourne, Australien und Berlin. In interdisziplinärer Arbeitsweise kreiert Andrew Interventionen in Museen und Sammlungen, darunter jüngst das Musée d’Ethnograpie in Genf, Schweiz, das Smithsonian Institute, USA und das Van Abbemuseum, Niederlande. Derzeit ist Brook Andrew als Stipendiat des Australia Council for the Arts im Künstlerhaus Bethanien zu Gast. | www.brookandrew.com


Brook Andrew

Muriel Gallardo Weinstein

Muriel Gallardo Weinsteins künstlerische Praxis ist interdisziplinär und fokussiert auf die Entdeckung, Erforschung und Aneignung von Räumen, seien sie kultureller, geografischer oder intellektueller Natur. Gallardos Projekte vereinen Daten, Fakten und Erkenntnisse aus Kunst, Natur- und Geisteswissenschaft, die die Künstlerin einsetzt, um die Grenzen zwischen Körper und Geist auszuloten.

Mittelpunkt und titelgebende Arbeit ihrer aktuellen Ausstellung On weaving a basket ist eine großformatige, textile Skulptur – ein überdimensionaler Korb, den Gallardo in zeitraubender Handarbeit geflochten hat: die unterschiedlichen Flechtstränge bestehen aus traditonellen Stoffarten verschiedener Ethnien und Kulturkreise mit ihren typischen Farben und Mustern, die Gallardo von den lokalen Märkten der unterschiedlichen Communities in Berlin zusammengetragen hat. Das Flechtwerk symbolisiert dabei gleichsam die ethnisch-kulturellen Schichtungen der Berliner Gesellschaft: Gallardo hat offizielle Migrationsstatistiken des Landes Berlin herangezogen und deren Zahlenwerte exakt prozentual in die dem jeweiligen Land bzw. der jeweiligen Kultur entsprechende Stoffart umgesetzt: ausgehend vom Konzept des Kosmopolitischen bietet Gallardo so eine globale Vision der Stadt Berlin und findet gleichzeitig eine Metapher für den Körper im Raum – die Spirale des stetig wachsenden Korbgeflechts repräsentiert für Gallardo die Demarkationslinien der Stadt und das komplizierte Geflecht von Beziehungen, die sie konstituieren und aufbauen.

Muriel Gallardo Weinstein *1980 in Santiago de Chile, Chile, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunstpädagogik an der University Finis Terrae in Santiago (BA) und Bildende Kunst an der University of Chile, Santiago (MA); aktuell absolviert sie ein Masterstudium an der Kunstakademie Berlin-Weißensee (Textil- und Oberflächendesign). Derzeit ist sie mit einem Stipendium eines privaten Förderers im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms im Künstlerhaus Bethanien zu Gast. | www.murielgallardo.cl


Muriel Gallardo Weinstein

Tomoyuki Ueno

In der Ausstellung Schwarzwald im Künstlerhaus Bethanien präsentiert Tomoyuki Ueno Objekte, die in ihren Grundformen in unserer Umgebung historisch grundlegend sind. Aus gotischen Fensterrahmen, Straßenlaternen und Zäunen formt er neue Realitäten im Raum, während er einem strengen ästhetischen Code mit starkem Bezug zur Minimal Art, wie Constantin Brancusis Endless Column, folgt. Ueno identifiziert das strukturelle Potenzial seiner ausgewählten Gegenstände als Zeichnungen im Raum. Indem er sie aus ihrem alltäglichen Kontext löst und in Skulpturen übersetzt, eröffnet er neue Formgebungen, die von poetischer Funktionslosigkeit bis hin zu ironischer Eigentümlichkeit reichen. Diese Realitätsbezüge, die er außerhalb des künstlerischen Raums erweitert sieht, sind eine fundamentale Grundlage in Uenos Arbeiten. In der Kombination von künstlichen Strukturen mit natürlichen Formen, präsentiert in seiner Skulptur Spiral Shell & Finger (2017), steigert er seine Realitätsentwürfe, die in ihren kontrastierenden Eigenschaften außerdem Fragen von Künstlichkeit und Natur aufwerfen und die Grenzen zwischen Künstler- und Naturschöpfung ausloten. Indem er den Besucher einlädt, sich in seinen großformatigen Skulpturen zu bewegen, in seine Vision materialisierter Zeichnungen einzutauchen und seine überlieferten Muster mit persönlichen und intimen Assoziationen zu entdecken, ist Ueno daran interessiert, die Realität außerhalb des künstlerischen Raums zu beeinflussen und neue Wahrnehmungen von unserer Umgebung zu evozieren.

Tomoyuki Ueno *1982 in Kobe, Japan, lebt und arbeitet in Berlin und Kobe. Er studierte Inter Media Art an der Tokyo University of Arts sowie Art & Media an der Universität der Künste Berlin. 2015 zeigte er in der Raketenstation Hombroich | Stiftung Insel Hombroich in Neuss seine Einzelausstellung It Was Like That und nahm 2016 an der Print Art Triennale in Kyoto teil. Aktuell ist Ueno auch Teilnehmer der Gruppenausstellung It smells like… flowers & fragrances im me Collectors Room Berlin (14. April – 1. Juli 2018). | www.tomoyukiueno.com


Tomoyuki Ueno

 

Ze Wei

Ze Weis multimediale Projekte entstehen ausgehend von Fragestellungen der Geschichte und deren Rekontextualisierung vor dem Hintergrund aktueller geopolitischer Gegebenheiten. Ihre intensiven Recherchen schließen das Studium geschichtlicher Werke und Quellen ebenso ein wie die fotografische und zeichnerische Dokumentation der historischen Orte, die sie besucht. Mit Blick auf die Geschichte ihrer Heimat Taiwan interessiert sie sich insbesondere für mögliche Bedeutungen und die Interpretation von Begriffen wie Nation, Identität, Territorium und Grenze sowie deren Manifestationen in Form geografischer Orte.

Ze Weis aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der wechselvollen Geschichte Armeniens. 2014 besuchte sie erstmals die Ruinenstadt Ani in der heutigen Türkei: einst blühende Metropole der Armenier, später von Mongolen und Türken besetzt und letztlich dem Verfall überlassen, ist sie dennoch bis heute ein Ort der Identitätsstiftung für die armenische Diaspora in aller Welt. Anlässlich ihres ersten Besuchs entstand die Fotoserie Série I (7 Fotografien von historischen Bauwerken bzw. Ruinen), die Wei mit weiteren Objekten und Dokumentationsmaterialien in ihrer
Ausstellung zeigt, für die sie als Titel ein Zitat aus dem Koran gewählt hat. Indem sie tausende Bildfragmente der Gegend und der Ruinen von Ani aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und zu unterschiedlichen Zeiten fotografiert und diese wie ein Archäologe Stück für Stück zu einem, nie völlig scharfen Bild gefügt hat, reflektiert sie über den maßgeblichen Einfluss der jeweiligen, ganz unterschiedlichen Interpretation von Geschichte im Hinblick auf ein und denselben historischen Ort. | www.ze-wei.com

Ze Wei *1985 in Chia-Yi, Taiwan, lebt und arbeitet in Tainan und Berlin. Studium der Bildenden Kunst und Geschichte an der National Taiwan Normal University (BA Geschichte, MA Bildende Kunst) sowie Kunststudium an der École Supérieure d’Art et de Design Marseille – Méditerranée, Frankreich (Diplom DNSEP); 2013/ 2014 Erasmus-Stipendium. Ausstellungen u.a.: Yvon Lambert Foundation, Avignon, Frankreich (2016); Common Place, Musée d’Histoire, Marseille (2015); MACPARIS, Bastille Design Center, Paris (2017); City of 1001 Churches, G Gallery, La Garde, Frankreich (solo 2017). Ze Wei ist Stipendiatin des Kulturministeriums, R.O.C. (Taiwan) und der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms.


Ze Wei

Timur Celik | Erdoğan Zümrütoğlu

Unter dem Titel Eyewitness stellen die Künstler Timur Celik und Erdoğan Zümrütoğlu Werke vor, die durch eine hohe Sensibilität für die gegenwärtigen politischen Ereignisse in Kriegsgebieten gekennzeichnet sind, vorgetragen mit malerischen Mitteln in einer berührenden Mischung aus europäischer Traditionsbindung und wacher Zeitgenossenschaft.

Eyewitness ist der Titel einer Serie kleinformatiger Malereien von Timur Celik auf Papier und Leinwand, die das Genre der Landschaftsmalerei nach der Möglichkeit befragen, ob es auch angesichts des Entsetzlichen und unter Verwendung leiser Töne möglich ist, von erschütternden Wahrheiten zu berichten.

Erdoğan Zümrütoğlu antwortet seinem Kollegen mit künstlerische Risikobereitschaft signalisierenden Gegenargumenten. Dabei fällt zuallererst ins Auge, dass der Künstler mit wuchtigen Pinselschlägen die Malerei selbst brutal zurichtet und zum Problemfeld erklärt. Ausgehend von den Gezi-Park-Protesten in der Türkei (2013) hat Zümrütoğlu einen Bilderzyklus geschaffen, der um Figuren kreist, deren Einbettung in expressive Farbstrudel sowohl narrativ als auch konzeptionell gelesen werden kann. Im Hin-und-her-Gerissensein zwischen Trauma und Befreiung behauptet der Künstler seine künstlerische Freiheit als Gegenkraft zu den Einschränkungen, die ihm das Chaos der Existenz auferlegt.

Timur Celik *1960 in Gümüshane, Türkei. 1980-1984 Studium der Malerei an der Marmara-Universität, Istanbul. Lebt und arbeitet in Berlin. Erdoğan Zümrütoğlu *1970 in Konya, Türkei. 1990-1996 Studium der Malerei an der Dokuz Eylül University, Fakultät für Bildende Kunst, Izmir. Lebt und arbeitet in Istanbul und Berlin.

ART at Berlin - Courtesy by Kuenstlerhaus Bethanien - Timur Celik
Timur Celik

Vernissage:  Donnerstag, 12. April 2018, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 13. April – Sonntag, 06. Mai 2018

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Bildunterschrift: ART at Berlin – Kuenstlerhaus Bethanien – Courtesy by Timur Celik

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