bis 18.08. | #2401ARTatBerlin | me Collectors Room Berlin präsentiert ab 10. April 2019 die Ausstellung BEYOND mit sieben internationalen künstlerischen Positionen aus der Olbricht Collection, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Jenseitigen auseinandersetzen. In den separat inszenierten KünstlerInnenräumen werden die einzelnen künstlerischen Ausdrucksformen Malerei, Skulptur, Video, Installation und Grafik deutlich. Gezeigt werden Werke von Jonas Burgert, Jake & Dinos Chapman, George Condo, Nathalie Djurberg & Hans Berg, FORT, Kris Martin und Francisco de Goya.
Als unklare Vermutung, unheilvolle Drohung oder süße Verheißung begleitet das Jenseitige seit je her die Geschichte der Menschheit. Religiöses Heilsversprechen, manifestierte Psychose oder drohendes Memento Mori beschwören ein ungewisses Dahinter. Während die Darstellung von Qual und Tod ganz konkret die Vergänglichkeit irdischen Lebens evoziert, oszillieren mythische Scheinwelten zwischen Hier und Dort, Katastrophe und geträumter Schönheit, zwischen Diesseits und Jenseits. Dabei ist das Jenseitige immer auch ein Darüber-Hinaus, der Verweis auf ein Mehr, das es zu erreichen, zu verstehen oder zu entdecken gilt.
Francisco de Goya, Los Desastres de la Guerra, 1810 © Olbricht Collection
Francisco de Goya, der Prophet der Moderne, bannt schon 1810 die Schrecken des Krieges, als aus grausamer Erfahrung geborenes Memento Mori auf Papier und liefert damit die Blaupause für die zeitgenössischen Dystopien voller Leichenteile, Mutanten und Nazis der britischen Brüder Jake & Dinos Chapman.
Auf den mystisch-theatralischen Gemälden des Berliners Jonas Burgert bewegen sich dagegen die Figuren vor einer Membran kultureller Symbole und archaischer Muster, entspringen einer anderen Dimension. Sie locken den Betrachter und scheinen doch selbst einen Ausgang zu suchen.
Jonas Burgert, Haltstand, 2012 © Courtesy the
artist & Blain|Southern, Photo: Lepkowski Studios
Ganz anders wiederum erweckt die Installation des Künstlerkollektivs FORT Trugbilder wie aus einem Fiebertraum zum Leben und lässt die Frage nach Schein oder Sein unbeantwortet.
FORT, Symptoms Of The Universe, 2018 © Courtesy the artists; Sies + Höke, Düsseldorf
Die Schweden Nathalie Djurberg & Hans Berg thematisieren in ihren Videoarbeiten gesellschaftliche Missstände als eine Art Alptraum. Traumatisierend und humoristisch zugleich stellen sie die psychische Gesundheit von Täter und Opfer in Frage.
Dagegen berichten die Portraitierten des amerikanischen Malerstars George Condo von einem ganz anderen Jenseits, einem mentalen, psychotischen Zustand innerer Zerrissenheit, der aus seinen grotesk verzerrten Charakteren dem Betrachter geradezu entgegen zu schreien scheint.
Eher leise Töne schlägt der konzeptuell arbeitende Kris Martin mit seinen fein durchdachten Memento Mori an, mit denen der Belgier auf das kollektive kulturhistorische Gedächtnis zielt. Kontrapunkt ist dabei allerdings sein monumentales Schwert, dessen Tod bringende Botschaft durch die schiere Größe ad absurdum geführt wird.
Kris Martin, The Ende, 2006 © Courtesy Sies + Höke, Düsseldorf, Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Ausstellungsdaten: Mittwoch, 10. April bis Sonntag, 18. August 2019
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Bildunterschrift Titelbild: Kris Martin, The Ende, 2006 © Courtesy Sies + Höke, Düsseldorf, Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
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